2024-05-23T12:47:39.813Z

Spielbericht
Paula Reimann (m.) blieb zweimal eiskalt vor U20-Nationaltorhüterin Wiebke Willebrandt und bejubelte mit ihren Saisontreffern zwei und drei den siebten Sieg des FSV Gütersloh.
Paula Reimann (m.) blieb zweimal eiskalt vor U20-Nationaltorhüterin Wiebke Willebrandt und bejubelte mit ihren Saisontreffern zwei und drei den siebten Sieg des FSV Gütersloh. – Foto: Steffen Kase

Paula Reimann avanciert zur Matchwinnerin

Dank zweieinhalb Toren der 19-Jährigen beim 3:0-Sieg über die Spvg. Berghofen behauptet Zweitligist FSV Gütersloh den Vier-Punkte-Vorsprung an der Tabellenspitze.

Mitten in der Abitur-Prüfungsphase mal eben das eigene Fußballteam mit zweieinhalb Treffern zu einem 3:0-Heimsieg schießen und damit die Tabellenführung in der 2. Bundesliga zu untermauern – das gelang Paula Reimann vom FSV Gütersloh. Die 19-Jährige knackte den Beton, den die Spvg. Berghofen in der Tönnies-Arena anrührte. In der 5. Minute blieb sie nach einem Zwei-Stationen-Konter vor U20-Nationaltorhüterin Wiebke Willebrandt cool und schob den Ball zur 1:0-Führung in die Maschen. In der 52. Minute erhöhte sie auf 2:0, als sie ein langes Zuspiel von Melanie Schuster im Strafraum perfekt annahm und aus 14 Metern verwertete. Und in der 89. Minute lenkte die Berghofener Abwehrspielerin Anna Tautz eine scharfe Hereingabe der Gütersloher Stürmerin zum 3:0 ins eigene Tor.

Wenn die aus Münster stammende Reimann, die das Mädcheninternat des westfälischen Verbandes in Kaiserau besucht und seit 2017 für den FSV Gütersloh spielt, am Dienstag (27. April 2021) in Kamen zur ersten Leistungskurs-Klausur antritt, kann sie das mit Stolz auf ihre fußballerische Leistung tun. „Wir haben ihr die nötige körperliche Fitness antrainiert“, ist sie für Coach Steffen Enge seit Wiederbeginn der Saison mit ihrer Schnelligkeit und Ballfertigkeit ein Garant für den Höhenflug seines Teams. „Am Anfang der Saison wussten wir nicht so recht, wo wir stehen, aber mittlerweile müssen die Gegner auf uns reagieren“, beschreibt Reimann selbst die Entwicklung.

Immerhin begann die Saison für den FSV mit einer 0:1-Niederlage beim Aufsteiger in Berghofen. Doch seitdem verloren die Gütersloherinnen kein Spiel mehr, holten aus acht Spielen 22 Punkte und führen die Tabelle mit vier Punkten Vorsprung vor dem FC Carl Zeiss Jena an. Für die Partie gegen die nun auf Abstiegsrang sieben zurückgefallenen Dortmunderinnen setzte Enge bewusst auf Reimann als Stürmerin. Die sonst auch mal im defensiven Mittelfeld eingesetzte frühere U17-Nationalspielerin, deren vier Jahre älterer Bruder Dominik als Torhüter im Kader des Zweitligisten Holstein Kiel steht, erfüllte ihren Auftrag perfekt und steht als Matchwinnerin jetzt mit drei Saisontreffen in der Torjägerliste.

In dem fußballerisch einseitigen Match, in dem sich die von der Ex-Gütersloherin Laura Marienfeld trainierten Gäste mit einer 5-3-2-Formation tief in der eigenen Hälfte postierten, hatte es der FSV natürlich schwer, einer dichten Abfolge von Zweikämpfen zu entgehen. Er schaffte es aber, auf den Flügeln freie Räume zu entdecken und zu bespielen. Allerdings wurden die Pässe und Flanken meist zu sehr in die Nähe der im Torraum regierenden Ex-Gütersloherin Wiebke Willebrandt platziert. „Wir hätten längst das 2:0 machen müssen“, monierte Steffen Enge in der Pause, und nach Spielschluss sagte er: „Wir hätten früher das 3:0 machen müssen.“

Weil Shpresa Aradini (18., 45.) sowie Annalena Rieke (30., 55.) ihre Chancen aber nicht nutzten und der Treffer von Josefine Neß (44.) wegen einer angeblichen Abseitsposition von Zuspielerin Aradini nicht gegeben wurde, drohte in der Schlussphase sogar eine bittere Strafe. Die Berghofenerinnen nutzten den beim FSV eingezogenen Schlendrian, um zu einer Schlussoffensive zu blasen, in der sie drei Top-Chancen ausließen.

Am Ende bedurfte es einer Glanzreaktion von Torhüterin Sarah Rolle gegen den Schuss von Annalena Krapp (87.), um das Zu-Null zu behaupten. „Das darf uns nicht passieren“, sagte Steffen Enge und hatte damit gleich Ansatzpunkte, um seine Mädels zu mehr Konzentration für das bevorstehende OWL-Derby zu bewegen. Am Mittwoch tritt der FSV Gütersloh beim DSC Arminia Bielefeld an, der mit einem 4:0-Erfolg bei Borussia Mönchengladbach Ambitionen anmeldete.

Aufrufe: 025.4.2021, 18:45 Uhr
Wolfgang Temme / FuPaAutor