2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
– Foto: David Inderlied

FSV Gütersloh feiert 6:0-Torfestival gegen Wolfsburg II

Zweitligafußballerinnen liefern eine Galavorstellung ab. Annalena Rieke gelingt lupenreiner Hattrick.

Für den FSV Gütersloh schien die Sonne nicht nur über der Tönnies-Arena, sondern auch auf dem Platz. Hier lieferten die Zweitligafußballerinnen eine Galavorstellung mit strahlenden Highlights am laufenden Band. Am Ende stand ein 6:0-Triumph über den VfL Wolfsburg II und die Verbesserung auf den 3. Tabellenplatz.

Eine Wolke schob sich dennoch über diesen Glanztag für das Team von Trainer Steffen Enge: Pamela Jahn zog sich eine möglicherweise schwere Knieverletzung zu. Die zu Saisonbeginn aus der Regionalliga zum FSV gewechselte 25-Jährige wurde in der 18. Minute von Sina Anger böse gefoult. Während die Wolfsburgerin mit Gelb davon kam, wurde Jahn mit Verdacht auf Kreuzbandriss ins Krankenhaus transportiert.

Steffen Enge hatte die gleiche Elf nominiert, die bereits eine Woche zuvor in Bocholt beim 2:1-Sieg überzeugt hatte. Auch diesmal machte sich die Aufstellung und die Einstellung bezahlt. Mit konsequentem Pressing und einer kompromisslosen Zweikampfpräsenz kauften die Gütersloherinnen den Talenten des Champions-League-Klubs sofort den Schneid ab. „Und wenn man dann so eiskalt ist wie Annalena...“ Kapitänin Melanie Schuster („Schon mit dem 1:0 ist der Knoten geplatzt“) verwies in der Analyse schwärmend auf ihrer Stürmerkollegin Annalena Rieke, die bereits in der 7. Minute nach einem starken Zuspiel von Noreen Günnewig zur Führung traf.

Die 22-jährige Torjägerin, die auch schon in den beiden ersten Partien sowie im DFB-Pokal erfolgreich gewesen war, machte mit zwei weiteren Treffern einen lupenreinen Hattrick perfekt. „Es war ja auch Trainingsinhalt in der vergangenen Woche, konsequent nach vorne zu spielen“, sah Rieke das Team belohnt für die Umsetzung der vorgegebenen Strategie. Beim 2:0 (29.) verwertete sie ein Zuspiel der über links vorgestoßenen Shpresa Aradini. Beim 3:0 bewies sie ihren Killerinstinkt, nachdem Aradini und Celina Baum die Chance mit einem prächtigen Doppelpass vorbereitet hatten.

Nur kurz hatte der wohl auch durch die Jahn-Verletzung verunsicherte FSV an Dominanz eingebüßt und den Gästen zwei Chancen durch Natasha Kowalski gestattet. Bei der ersten zeigte Torhüterin Sarah Rolle ihre Klasse (16.), bei der zweiten (28.) landete der Ball im Außennetz. Angesichts von zwei Lattentreffern (34. Schuster, 37. Rieke) und einer Großchance für Baum/Aradini (45.) fiel der Pausenvorsprung sogar noch zu knapp aus.
Die variantenreiche, kombinationsfreudige und zielstrebige Gütersloher Offensivshow ging auch in der zweiten Halbzeit weiter. „Man hat gesehen, dass wir Spaß am Fußballspielen haben“, stellte Innenverteidigerin Maren Tellenbröker fest. Tatsächlich sprang der Funke auf die Tribünen über, wo die begeisterten Zuschauer reichlich Szenenapplaus spendeten.

Und jetzt durften auch mal andere beim Toreschießen ran. Noreen Günnewig mit einem herrlichen Distanzschuss (52.), Celina Baum (62.) und Paula Reimann (80.) machten das halbe Dutzend voll. Wolfsburger Gegenwehr blieb aus. „In der 2. Halbzeit waren die mausetot, weil sie gemerkt haben: Das packen wir nicht mehr.“ Steffen Enge versetzte sich in die Lage der chancenlosen Gäste, die ihre ersten beiden Spiele gegen die Top-Teams aus Duisburg (0:1) und Leipzig (1:2) nur knapp verloren hatten. „6:0, das ist auch ein Zeichen an die Konkurrenz, das uns Respekt einbringt. Der FSV-Coach hatte nach dem internen Kompliment an sein Team auch die Außenwirkung im Blick.

Aufrufe: 05.9.2021, 18:15 Uhr
Wolfgang Temme / FuPaAutor