2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten

Wenn die Routiniers nur zuschauen dürfen...

Arminia fehlen derzeit erfahrene Spielerinnen. Madeline McCracken hofft aufs neue Jahr. Ronzetti möchte schon eher ran.

Der Saisonstart als finale Phase der Vorbereitung gilt, auch wenn es vom Begriff her paradox klingt. In den ersten Ligabegegnungen werden die Automatismen eingeschliffen, die Akteure holen sich die nötige Wettkampfhärte. Eine erste Elf stimmt sich aufeinander ein. Bei Arminias Frauen lief schon vor dem Saisonstart nicht alles nach Wunsch. Teile der Mannschaft mussten in Quarantäne. Danach lichtete eine Infektwelle die Reihen im DSC-Kader. Im dritten Regionalliga-Spiel, dem 0:4 gegen die Sportfreunde Siegen, fehlten nun mit Lisa Lösch und Sandra Hausberger zwei erfahrene Spielerinnen, die die junge, neuformierte Mannschaft führen sollten. Das Duo zählt zu den Stützpfeilern der ersten Elf. Gerade in schwierigen Phasen wie einem frühen Rückstand macht sich die Unterstützung durch Routiniers bemerkbar.

Nach dem frühen 0:1 gegen Siegen und einer weiteren Großchance fanden die stets bemühten Armininnen in der ersten Halbzeit keine Linie. Am Spielfeldrand litten die verhinderten DSC-Routiniers mit. Unter ihnen auch Madeline McCracken. Seit Mittwoch ist sie wieder in Bielefeld. Sonntag sah sie zum ersten Mal die neue Arminia in Aktion. „Es sind so viele junge Spielerinnen dabei. Da möchte man mitmachen und helfen“, sagte die US-Amerikanerin in der Pause des Spiels. McCracken zeigte Mitgefühl für ihr Team: „Das ist mein Verein. Ich liebe es, für Arminia den DSC zu spielen.“

Die 24-Jährige war zu Beginn der Zweitligasaison 20/21 mit ihrer Landsfrau Alana O’Neill (damals von Benfica Lissabon) nach Bielefeld gewechselt. In Cloppenburg hatte McCracken erste Erfahrungen im deutschen Frauenfußball gesammelt. Im April 2021 erlitt sie einen Kreuzbandriss und konnte beim Unternehmen Klassenerhalt nicht mehr mithelfen. O’Neill zog es nach dem Abstieg des DSC zu ihrem Ehemann in die Schweiz. McCracken bekannte sich schon früh zu Arminia und kündigte an, ihr Comeback beim DSC geben zu wollen.

Noch ist jedoch nicht daran zu denken, dass die Mittelfeldspielerin zeitnah auf den Platz zurückkehrt. Grundsätzlich sei sie vier Monate nach der Kreuzband-Operation absolut im Plan. „Die Ärzte waren zufrieden, die Physios auch. Ich werde jetzt jeden Tag in die Reha gehen und vorerst individuell trainieren.“ McCrackens Ziel ist es, die Wintervorbereitung voll mitzumachen, um dann zu Beginn des neuen Jahres tatsächlich helfen zu können, dass Arminia wieder erfolgreich Fußball spielt.

Eher sollte dies Giustina Ronzetti gelingen. Die schnelle und dribbelstarke Angreiferin hatte wegen einer Reihe von Verletzungsproblemen und vieler vergeblicher Neustartversuche ihre Karriere Anfang des Jahres für beendet erklärt. „Ich habe aber nie so ganz mit dem Fußball abgeschlossen“, sagte Ronzetti am Rande des Spiels gegen Siegen. Möglicherweise schafft sie es in den nächsten Monaten wieder auf den Platz. „Ich arbeite dran“, sagte Ronzetti und blickte dabei durchaus optimistisch. DSC-Trainer Tom Rerucha wäre schon froh, wenn Lisa Lösch und Sandra Hausberger zum Pokalspiel gegen Köln wieder an Bord wären. Für das Heimspiel gegen Warbeyen nächsten Sonntag nimmt er seine jungen Spielerinnen in die Pflicht, eine bessere Leistung abzuliefern als zuletzt.

Aufrufe: 013.9.2021, 16:00 Uhr
Peter Burkamp / NW / FuPa Autor