2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Ein Verein, ein Weg, ein Ziel, sechs Neuzugänge. Niklas Kratzer, Dzemil Abazi, Marcel Burda, Dino Tuksar, Fabian Krug und Maximilian Köhler (von links) sollen mithelfen, dass der SV Cosmos Aystetten schnellstens wieder in die Landesliga zurückkehrt.
Ein Verein, ein Weg, ein Ziel, sechs Neuzugänge. Niklas Kratzer, Dzemil Abazi, Marcel Burda, Dino Tuksar, Fabian Krug und Maximilian Köhler (von links) sollen mithelfen, dass der SV Cosmos Aystetten schnellstens wieder in die Landesliga zurückkehrt. – Foto: Oliver Reiser

Nicht um die goldene Ananas spielen

Der SV Cosmos Aystetten will so schnell wie möglich die ungeliebte Bezirksliga Süd verlassen und wieder in die Landesliga zurück

Nur noch drei Wochen, dann starten die Bezirksligisten in die Saison 2019/20. Den Anfang macht der Landesliga-Absteiger im Check des Augsburger Landboten macht der SV Cosmos Aystetten, der in der ungeliebten Bezirksliga Süd an den Start gehen muss.

Coach & Co

Der Ex-FCA-Profi Marco Löring, 37, geht in sein fünftes Jahr als Chefcoach. Er wird unterstützt vom frischgebackenen Vater Aleksander Canovic (Co-Trainer) und Stanislav Djajic (Torwarttrainer) sowie Kult-Betreuer Michael de Bur. Um organisatorische Dinge kümmert sich der sportliche Leiter Peter Billy. Über allem steht der Vorsitzende und Förderer Thomas Pflüger.

Hin & weg

Der SV Cosmos hat sich eigentlich für die Landesliga verstärkt. Trotz des Abstiegs standen Fabian Krug (Schwaben Augsburg) oder Niklas Kratzer (TSV Gersthofen) zu ihrem Wort. Bezirksliga-Reife wollen auch Marcel Burda (SpVgg Westheim) und Maximilian Köhler (TSV Schwabmünchen II) unter Beweis stellen. Torhüter Dzemil Abazi, der vom A-Klassisten FC Hellas kam, hat das schon beim FC Ehekirchen, Stadtwerke SV oder Türkspor Augsburg. Schon in der Winterpause ist Dino Tuksar gekommen, der aber bisher wegen Wechselformalitäten gesperrt war. Den Verein verlassen haben Patrick Szilagyi (SV Mering), Benjamin Sakrak (Schwaben Augsburg), Dominik Isufi (Türkspor Augsburg), Alexander Bernhardt (TSV Aindling) und Julian Bergmair (FC Günzburg). Nicht mehr dabei sind auch Gheorge Gosa, der mit dem TSV Meitingen in Verbindung gebracht wird, und Vladmir Djajic (pausiert). „Wir sind qualitativ besser geworden“, sagt Marco Löring.

Glücks- & Sorgenkinder

Auch quantitativ sieht es besser aus. Mit Benedikt Schmoll und Manuel Britsch kehren zwei langzeitverletzte Spieler zurück, die vergangene Saison nur sieben beziehungsweise vier Partien absolviert haben. „Zwei weitere Neuzugänge“, freut sich Marco Löring, der in den letzten Wochen ein massives Torhüter-Problem bekommen hat. In den ersten beiden Testspielen verletzten sich Valentin Coca (Muskelfaserriss in der Wade) und Kevin Kloss (Außenbandriss), sodass derzeit mit Dzemil Abazi nur ein Keeper zur Verfügung steht. „Vielleicht findet sich ja noch ein Rentner, der uns für ein paar Wochen als Übergangstorhüter aushilft“, grinst Löring. Nachdem er sich mehr oder weniger durch den Saisonendspurt geschleppt hat, fällt Dejan Mijailovic nun mit einer Schambeinentzündung für unbestimmte Zeit aus.

Plus & Minus

Das größte Plus des SV Cosmos ist die geballte Offensiv-Power. Doch obwohl mit den groß gewachsenen Thomas Hanselka und Max Drechsler sowie den wendigen Robert Markovic-Mandic und Dino Tuksar, die zusammen in Kroatien aufgewachsen sind und sich darauf freuen, nach neun Jahren endlich wieder Seite an Seite kicken zu dürfen, zahlreiche Stürmer vorhanden sind, fehlt der klassische Torjäger. „Ich bin auch zufrieden, wenn fünf Spieler jeweils zehn Tore schießen“, grinst Löring. Die Defensive muss sich hingegen erst noch finden. Ein mentales Problem könnte die Verarbeitung des Abstiegs sein.

Test & Taktik

Mit Absicht wurden zum Auftakt die Bayernligisten TSV Nördlingen (1:3) und Türkspor Augsburg (3:3) als Gegner gewählt. „Jetzt müssen wir dann den Ball laufen lassen und gewinnen“, fordert Löring für die ausstehenden Tests. Die größere Auswahl macht es möglich, dass man auch formationstechnisch etwas ändern kann. Neben einem 4-2-3-1 ist auch ein 4-1-4-1 denkbar. Löring kann die „Wundertüte Bezirksliga Süd“ nur schwer einschätzen. „Im Allgäu wird uns vor allem physisch etwas erwarten. Aber auch die anderen Mannschaften werden gegen den Absteiger Vollgas geben“, erwartet er schon im Auftaktspiel beim Aufsteiger TSV Neusäß einen Gegner, der mit Euphorie ins Spiel geht. „Da brennt der Baum. Das läuft nicht automatisch.“

Wunsch & Wirklichkeit

„Der Abstieg hätte nicht sein müssen. Es hat im Endeffekt nur ein Sieg zum Klassenerhalt gefehlt. Auch in der Relegation hat man gesehen, was möglich gewesen wäre“, blickt Marco Löring zurück. „Wir waren als komplettes Team – Mannschaft und Vorstandschaft – nicht gut genug“, lautet seine Analyse. „Abgehakt“, sagt Löring, „wir starten bei null!“ Man müsse sich nun auf die neue Saison fokussieren. „Die neuen Spieler haben frischen Wind gebracht“, zeigt er sich zuversichtlich: „Wenn alle ihr Potenzial ausschöpfen und sich keiner verletzt, möchten wir nicht um die goldene Ananas spielen.“ Fußball in der Bezirksliga sei jedoch ein Hobby – und somit schwer kalkulierbar.

Prognose

Die Aystetter Mannschaft ist spielerisch noch stärker geworden. Wenn sie erkennt, dass in der Bezirksliga Süd Fußball spielen alleine nicht genügt und auch entsprechend kämpferischen Einsatz an den Tag legt, dürfte der Weg zum Titel nur über die Cosmonauten führen.

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Aufrufe: 09.7.2019, 07:52 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor