2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Sorgenvolle Miene bei Marco Löring. Beim SV Cosmos Aystetten läuft im Moment alles schief.
Sorgenvolle Miene bei Marco Löring. Beim SV Cosmos Aystetten läuft im Moment alles schief. – Foto: Oliver Reiser

„Ich bin keiner, der wegläuft“

Obwohl der SV Cosmos Aystetten die Rote Laterne trägt, gibt sich Trainer Marco Löring kampfbereit +++ Der Matchplan des TSV Gersthofen geht auf

Nach der sechsten Niederlage in Folge ziert der SV Cosmos Aystetten das Tabellenende der Landesliga Südwest. Angesichts solcher Serien wird gerne die Trainerfrage gestellt. Nicht so beim Klub aus den westlichen Wäldern. Auch Marco Löring zeigt sich kampfbereit: „Ich bin keiner der wegläuft! Ich lebe diesen Sport. Ich sehe auch, dass die Mannschaft intakt ist. Wenn sie mich nicht mehr haben will, dann würde sie anders spielen“, ist der Trainer weit davon entfernt, nach dem 1:4 gegen den SV Bad Heilbrunn die Flinte ins Korn zu schmeißen. „Da bin ich weit davon entfernt. Ich kann die Situation gut einschätzen“, analysiert er die 90 Minuten.

Wieder einmal war man durch zwei Geschenke 0:2 in Rückstand geraten. Das Erste präsentierte Dominik Isufi, als er nach geklärter Situation ausrutschte, das zweite der Schiedsrichter, der das Winken seines Assistenten, der Abseits anzeigte, ignorierte, weil Paul Zeller den Ball noch berührt hatte. „Die neue Regel, die der Schiedsrichter erfunden hat, kenne ich nicht“, frozzelte Löring, der seiner Truppe ab diesem Zeitpunkt ein vernünftiges Spiel attestierte: „Wir haben uns trotz dieser Rückschläge super gefangen.“

Auch der Systemwechsel zur Raute im Vierer-Mittelfeld zeigte Wirkung. Nur mit dem Toreschießen wollte es nicht klappen. Höhepunkt war der Pfostenschuss von David Djajic. „Als wenig später das 1:3 gefallen ist, waren die Körner weg“, so Löring. Der SV Cosmos stand wieder mit leeren Händen da. „Wir müssen geduldig bleiben. Es fehlt momentan das Quäntchen Glück zum Erfolgserlebnis.“

TSV Gersthofen mit einer Topleistung als Mannschaft

„Ihr habt heute das Glück für eine ganze Saison aufgebraucht“, sagte Matthias Jörg, der Spielertrainer des FC Kempten, nach dem Schlusspfiff zu Gerhard Hildmann. „Ich glaube, du hast ein anderes Spiel gesehen“, konterte der Trainer des TSV Gersthofen, der mit seiner Mannschaft gerade einen 2:1-Sieg im Illerstadion eingetütet hatte. „Ein-, zweimal haben wir das Glück in Anspruch genommen, aber der Sieg war nicht unverdient. Wir haben nichts zugelassen und eine Topleistung als Mannschaft erbracht. Jeder hat seine Aufgabe erfüllt und zum Gelingen unseres Matchplans beigetragen. Das ist es, was uns stark macht“, will sich Hildmann für die drei Punkte keinesfalls entschuldigen.

Für das Highlight der Partie sorgte Simon Achatz. Der 20-Jährige jagte das Leder aus 30 Metern in die Maschen – eine Bewerbung zum Tor des Monats. „Das war kein Zufall“, sagt Gerhard Hildmann. Schon im Training ist ihm die Schusstechnik des Neuzugangs vom Kreisligisten TSV Dinkelscherben aufgefallen. „Simon kann das. Deshalb habe ich ihn aufgefordert, auch im Spiel aus allen Rohren zu feuern.“ Kein Wunder, dass nach dem zweiten Sieg in Folge die Stimmung im Bus gut war. „Es war eine vergnügliche Heimfahrt“, berichtet Hildmann, der ansonsten nicht unbedingt als Feierbiest bekannt ist, glückselig: „Was gibt es Schöneres, wenn man so lange unterwegs ist und drei Punkte im Gepäck hat?“

Mehr Lokalsport gibt es unter www.augsburger-allgemeine.de

Aufrufe: 07.9.2021, 09:02 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor