2024-05-02T16:12:49.858Z

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Deudesfelds Vorsitzender Dirk Bender referierte über seine Erfahrungen vom Kongress in Kassel. Foto: Andreas Arens
Deudesfelds Vorsitzender Dirk Bender referierte über seine Erfahrungen vom Kongress in Kassel. Foto: Andreas Arens

Neuer Anstrich für die D-Klassen

Arbeitstagung des Fußballkreises Eifel: Vereinsvertreter sprechen sich für eine Reform in der untersten Spielklasse aus und haben keine Lust auf eine Futsal-Meisterschaft.

Die Anzahl der Fußballmannschaften nimmt seit Jahren auch im Fußballkreis Eifel Schritt für Schritt ab. Zudem sinkt auch bei vielen Aktiven die Bereitschaft, sich diesem Hobby intensiv zu widmen. Um Impulse von der Basis zu erhaltenund die Weichen zumindest für die nächste Saison zu stellen, setzten sich die Kreisverantwortlichen nun mit Vereinsvertretern zusammen, diskutierten und arbeiteten Vorschläge aus.
„Vor 30 Jahren hatten wir in der Eifel noch je vier C- und D-Liga-Staffeln. Hinzu kamen ebenfalls randvoll mit Mannschaften besetzte Reservestaffeln“, erinnerte sich Kreissachbearbeiter Fritz Skambraks bei der Arbeitstagung am vergangenen Samstag in Birresborn, zu der er Aktive und Funktionäre eingeladen hatte. Insgesamt nur knapp 30 waren im Hotel zur Krone anwesend. „Eine angesichts vieler Probleme und Diskussionspunkte bescheidene Zahl“, meinten Skambraks und der ebenfalls anwesende Kreisvorsitzende Walfried Hacken doch etwas enttäuscht.

Klare Lösungsansätze hatte aber auch die relativ kleine Gruppe auf Lager. So will man ab der Saison 2019/20 in den Kreisligen D nach dem Vorbild der Jugendstaffeln zunächst eine Quali-Runde absolvieren. Im Frühjahr soll es dann – alles unter Vorbehalt der Zustimmung des Verbandsspielausschusses, so Skambraks – für die besseren Mannschaften mit einer Meister- und die anderen Teams mit einer Platzierungsrunde weitergehen. Damit könne man sich im zweiten Saisonabschnitt mehr auf seinem Leistungsniveau bewegen. „Zum Alten können wir immer noch zurückkehren. Wichtig ist, dass jetzt etwas passiert. Sonst brechen uns immer mehr Mannschaften in den D-Ligen weg“, sagte einer der Vereinsvertreter und erntete dabei zustimmendes Kopfnicken im Saal.

Reform der C-Liga ist definitiv

Eine Änderung in den C-Ligen ist bereits beschlossene Sache: Aus drei werden nun zwei Staffeln gemacht. Eine Mini-Liga wie heuer die C-II mit nur elf Teams will man nicht mehr. „Es wird höchste Zeit, dass sich hier was ändert“, weiß auch Sachbearbeiter Skambraks.

Auch für die neue Spielzeit plant er eine rund viermonatige Winterpause, was ein geteiltes Echo hervorrief: Jenen, die über einen Kunstrasen verfügen, ist diese Phase zu lang. Solchen mit Naturrasenflächen als Heimspielstätte passt das aber gut.

Die ersten beiden Kreispokalrunden nun wieder an Wochenenden (3./4 und 10./11. August) auszutragen, stößt bei den Klubs, die von montags bis freitags oft auf viele Spieler aus Berufs- oder Studiengründen verzichten müssen, auf positiven Anklang, ebenso wie der Plan, das Pokalhalbfinale erst an Ostern 2020 und nicht noch kurz vor der Winterpause über die Bühne bringen zu wollen.

Um die Endspiele um die Kreismeisterschaften wenigstens etwa attraktiver zu gestalten, will Skambraks künftig möglichst Spiele auf neutralem (und im Sommer kaum aufzutreibendem) Platz vermeiden und stattdessen das Heimrecht an einen Finalteilnehmer – zum Beispiel anhand der Fairplay-Wertung – vergeben.

Deudesfelder Vorsitzende lobt Kongress in Kassel

Das mangelnde Interesse, nach dem Staffelsieg noch um den Kreistitel zu spielen, war aber auch bei der Tagung durchaus spürbar. Deutlich wurden die Klubentsandten beim Thema Futsal-Hallenkreismeisterschaften: Es besteht aktuell kein Interesse, im Winter ein offizielles Turnier durchzuführen – auch wegen der geringen Anzahl an Hallen im Eifel- und Vulkaneifelkreis, anderen Turnierverpflichtungen oder schlicht dem Wunsch der Spieler nach einer schöpferischen Pause.

Nicht nur die Probleme, sondern auch die Chancen, welche der Fußball an der Basis zu bieten hat, sieht Dirk Bender mehr denn je. Der Vorsitzende des FC Deudesfeld war Ende Februar Teilnehmer am Amateurfußballkongress in Kassel (TV berichtete). Die professionelle Organisation, die Möglichkeit, sich mit vielen anderen Vereinsvertretern aus dem DFB-Gebiet austauschen zu können, aber auch einige konkrete Lösungsansätze machten den Besuch in Nordhessen für Bender zum Erfolg. Er strich besonders zwei sogenannte Handlungsempfehlungen heraus, die der Kongress erarbeitet hatte – nämlich eine höhere Transparenz der Fördermöglichkeiten und auch zum Beispiel eine Kampagne zum Neubau und zur Sanierung von Sportstätten. Kurzfristig für seinen Verein habe er mitgenommen, die Aufgaben klar zu verteilen und dies auch nach außen kommunizieren: „Jeder soll wissen, wer was bei uns macht.“

Positive Eindrücke von der Tagung in Birresborn nahmen unter anderem auch Klaus Schmitz und Florian Bartz, die Vorsitzenden der Sportvereine aus Lambertsberg/Oberweiler und Winterspelt, mit auf den Nachhauseweg. Ihr Tenor lautete: "Gut, dass wir bei einigen Weichenstellungen mit ins Boot geholt werden."

Aufrufe: 03.4.2019, 02:00 Uhr
Andreas Arens Autor