2024-05-15T11:26:56.817Z

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Der Bierausschank spielt bei der Wahl des Finalortes keine unbedeutende Rolle. | Foto: Rita Eggstein
Der Bierausschank spielt bei der Wahl des Finalortes keine unbedeutende Rolle. | Foto: Rita Eggstein

Mein Bier ist nicht dein Bier

Warum das südbadische Pokalfinale im Mösle läuft

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Das Finale um den SBFV-Rothaus-Pokal wird im Freiburger Möslestadion ausgetragen. Warum? Ursache ist die Konkurrenz zweier Bierkonzerne.

Die Entscheidung wurde kurz und knapp per E-Mail mitgeteilt: Das Finale um den Rothaus-Pokal des Südbadischen Fußballverbandes (SBFV) findet am 14. Mai in der Freiburger Fußballschule statt. Das sei die einzig machbare Variante für den SBFV, der sich bei der Suche nach einem Austragungsort für das Finale mit einem schwerwiegenden Problem konfrontiert sah. Denn einige der Bewerber, wie der SC Wyhl, der FC Emmendingen, der FC Teningen und der Bahlinger SC, sind durch Sponsorenverträge an die Brauerei-Konkurrenz Fürstenberg/ Riegeler gebunden. Sie mussten daher ihre Bewerbung zurückziehen. Das Pokalendspiel ist somit auch ein Konflikt zweier großer Biermarken. Favorit für die Austragung war Bahlingen gewesen, ein Standort, mit dem beide Vereine nach eigener Aussage gut hätten leben können.

"Wir und die Waldkircher wären gerne nach Bahlingen gegangen“, sagt der Vorsitzende des FC Bötzingen, Andreas Messerschmidt. Das Problem nur: "Bahlingen hat nicht die Genehmigung von seinem Sponsor bekommen,“ erklärt Verbandspokalspielleiter Thomas Schmidt, „die Verträge sind nun mal so gefasst, dass nichts anderes ausgeschenkt werden darf.“ Das bestätigt Bahlingens Vorsitzender Dieter Bühler: "Der Verband besteht darauf, dass nur Rothaus zum Ausschank kommt.“ Bei den übrigen verbliebenen Bewerbern seien die Bedingungen nicht optimal gewesen, sie lägen beispielsweise zu weit im Norden.

Daher fragte der Verband beim Sportclub an. "Es war kein Offensivdrang des SC Freiburg“, stellt Schmidt klar und will damit jeglicher Kritik, der SC würde den Amateuren die Veranstaltung wegnehmen, zuvorkommen. "Wenn der Verband auf uns zu kommt und sagt, er will das Endspiel hier austragen, dann können wir als Verein nicht 'Nein' sagen", bemerkt SC-Pressesprecher Rudi Raschke.

In Bötzingen können sie mit der Entscheidung sehr gut leben. "Ich habe bisher nur positive Rückmeldungen auf den Austragungsort erhalten“, sagt Pressesprecher Mike Baaske. "Zudem ist Freiburg für alle gut zu erreichen." Messerschmidt ergänzt, dass die Infrastruktur in der Fußballschule am Möslepark für ein Pokalendspiel optimal ist.

Waldkirchs Karlheinz Hinn hingegegen gibt zu, dass die Entscheidung für das Möslestadion bei ihm nicht nur Begeisterung ausgelöst hat, allerdings ist er sich dessen bewußt, dass die Alternativen für den Verband rar gesät waren. "Der Verband wird sich jetzt die Stammtischparolen gefallen lassen müssen, warum man das Finale an einen Profiverein und nicht an einen Amateurklub vergibt." Zudem gibt er zu bedenken, dass zumndest für den Waldkircher Anhang die Anfahrt problematisch werden könnte. "Hier bei uns ist der Tunnel zu und dann muß man sich auch noch durch den Freiburger Stadverkehr quälen." Das Ambiente in der Freiburger Fußballschule sagt Hinn jedoch zu.

Aufrufe: 024.4.2014, 20:00 Uhr
Benedikt Hecht (BZ)Autor