Eine achtköpfige Männertruppe. Ein beliebtes Ski-Ressort. Und bestes Wetter. Eigentlich sah alles nach einem perfekten Kurzurlaub aus. Maik Uffelmann, Trainer des Landesligisten FC Kaunitz, urlaubte Anfang März mit Freunden im österreichischen Ischgl. Einfach mal entspannen, eine gute Zeit mit Sport und Après-Ski verleben. So wie Mann es eben gerne mal macht. Doch dieser Trip sollte sein Leben für die nächsten Wochen komplett verändern. Maik Uffelmann infizierte sich mit dem Coronavirus.
„Das war schon komisch. Am Anfang bist du allein“, sagt der 32-Jährige rückblickend. Uffelmann und seine sieben Begleiter waren vom 3. bis zum 7. März 2020 in Ischgl. So wie eigentlich jedes Jahr. „Die Jungs machen solche Trips regelmäßig, auch wenn ich bisher nicht immer mitkonnte“, sagt Uffelmann. Dass sie sich mit dem unheimlichen Covid-19-Coronavirus infiziert haben könnten, ahnte während des Urlaubs niemand. Bis zum Tag der Rückkehr, dem Samstagnachmittag des 7. März merkten die Jungs nichts. „Man hat sich nicht anders gefühlt als sonst auch nach vier Tagen Ischgl.“ Ein bisschen schlapp und müde“, so Uffelmann, aber kein Grund zur Sorge. Doch die Situation änderte sich in der Nacht von Samstag auf Sonntag schlagartig. „Ich bekam Schüttelfrost und Fieber“, sagt der Kaunitz-Coach. Sieben der acht Männer hatten in jener Nacht die gleichen Symptome.
„Mit meiner Rückkehr begann meine 14-tägige häusliche Quarantäne“, sagt Uffelmann. Die Krankheit verlief beim 32-Jährigen, der aufgrund seines Alters nicht zur Risikogruppe gehört, verhältnismäßig milde: „Ich hatte die normalen Grippesymptome wie Fieber, Schnupfen, Halsschmerzen etc. Die ersten drei Tage waren am schlimmsten, danach ging es besser.“ Auch die Behandlung durch den Hausarzt verlief nicht spezifisch „abgestimmt“ auf Corona-Patienten, da es für Corona selbst bisher kein Medikament gibt. „Man nimmt die normalen Grippe-Medikamente wie sonst auch“, sagt Uffelmann. Atemnot, wie bei schweren Verläufen der Erkrankung, blieb ihm erspart.
Als junger Familienvater musste sich im Alltag der Uffelmanns dennoch vieles umstellen. Zwei Wochen Krankschreibung, Einkäufe wurden „outgesourced“ und ein Leben in vorläufiger Isolation. Auch seine Frau musste folglich in Quarantäne bleiben. „Einem neun Monate alten Kind muss man zum Glück noch nicht erklären, was Corona ist“, kann Uffelmann mittlerweile auch schon wieder ein bisschen schmunzeln. Dennoch wurde darauf geachtet, die Nähe untereinander möglichst gering zu halten – besonders aus Rücksicht auf das Baby.
Mittlerweile geht es Maik Uffelmann wieder gut. Sollte es dazu kommen, dass die Fußballsaison doch noch zu Ende gespielt werden kann, wird der FC Kaunitz auch wieder auf seinen Chef-Coach an der Seitenlinie zählen können. „Auch wenn man mental mit dem Thema Corona aufgrund der aktuellen Lage nicht ganz abschließen kann, bin ich wieder im Vollbesitz meiner Kräfte.“ Fürchten muss Uffelmann Covid-19 immerhin nicht mehr. Wie ihm das Gesundheitsamt Gütersloh bestätigte, sei er nun für mindestens ein Jahr gegen Corona immun – eine normale Grippeerkrankung jedoch, könne ihn nach wie vor treffen.