2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Mirco Heinrich (o.r.) und Fabian Henrich (u.r.) übernehmen vorerst den FVL nachdem Trainer Steven Höhn (l.) aus beruflichen Gründen kürzertritt.
Mirco Heinrich (o.r.) und Fabian Henrich (u.r.) übernehmen vorerst den FVL nachdem Trainer Steven Höhn (l.) aus beruflichen Gründen kürzertritt. – Foto: Andre Götz

"Kann keine 100 Prozent mehr geben"

Kreisklasse B1 Sinsheim +++ Steven Höhn nicht mehr Trainer des FV Landshausen

Steven Höhn hat seine berufliche Situation in Kombination mit seinem Traineramt beim FV Landshausen ausführlich reflektiert und eine Entscheidung getroffen. "Seit 1. Oktober habe ich als Logistikleiter in unserer Firma noch mehr Verantwortung und kann deshalb nicht die von mir selbst geforderte Zeit für den Fußball aufbringen", erklärt der 29-Jährige.

Deshalb hat er am Freitagabend seine Entscheidung innerhalb der Mannschaft bekanntgegeben und war am Sonntag bei der 0:1-Niederlage gegen den TSV Dühren auch nicht mehr mit von der Partie. Nachdem er in den vergangenen Wochen das ein oder andere Training verpasste, da er nicht rechtzeitig aus dem Büro in Ellhofen am Weinsberger Kreuz kam, wuchs die Überzeugung aufzuhören. "Man macht sich zwangsläufig Gedanken darüber, ob man noch voll bei der Sache ist, sich genügend auf Fußball konzentrieren kann", spricht Höhn offene Worte und ergänzt: "Es ergibt einfach nicht viel Sinn, wenn ich selbst als Trainer nur 70 Prozent geben kann und von allen anderen aber 100 Prozent fordere."

Daher kam es für ihn auch nicht in Frage, sich irgendwie in den Winter zu retten und dann den Staffelstab weiterzugeben. Vorerst tritt der junge, aber dennoch erfahrene Trainer kürzer, sollte es die Zeit mitunter erlauben, schließt er es nicht aus zum Training in Landshausen vorbeizuschauen und mitzukicken. Selbst mal wieder als Trainer zu arbeiten, ist ebenfalls nicht abgehakt. Er erklärt: "Vorerst ist das natürlich ausgeschlossen, aber irgendwann wäre das sicher wieder eine Option. Fußball ist meine große Leidenschaft, nicht umsonst habe ich schon elf Jahre als Trainer im Erwachsenen- und Jugendbereich Erfahrung gesammelt."

Beim FVL bedauert man die Entscheidung des geschätzten Coaches. Höhn hat in den vergangenen zwei Jahren mit großer Hingabe sein Amt ausgefüllt und immer mehr gemacht, als gefordert wurde. Neben dem Trainer fehlt fortan auch ein treffsicherer Angreifer auf dem Feld – in insgesamt 29 Spielen für die Gelb-Schwarzen hat er 16 Tore und 17 Vorlagen beigesteuert.

Am letzten Sonntag gegen Dühren hat der bisherige Co-Trainer Fabian Henrich zusammen mit dem 1. Vorsitzenden Mirco Heinrich die Mannschaft gecoacht. "Für uns kam das überraschend, wobei wir von Steven in den vergangenen Wochen schon mitbekommen haben, dass er beruflich immer mehr zu tun hatte. Deshalb haben wir Verständnis für seine Entscheidung", berichtet Heinrich, wie die Vereinsverantwortlichen die Entscheidung aufgenommen haben.

Vorerst bleibt das Duo Henrich/Heinrich am sportlichen Ruder. Der Vorstand gibt Einblick in die kurz- bis mittelfristige Planung: "Bis zur Winterpause machen wir so weiter und dann schauen wir, ohne uns zu großen Stress zu machen." Im besten Fall soll der neue Coach wieder ein Spielertrainer sein. "Gerade in der Offensive bräuchten wir noch einen Spieler, deshalb würde diese Lösung mehr Sinn machen", führt Heinrich weiter aus.

Sollte es Höhn in Zukunft möglich sein, ab und zu mit zu trainieren und bestenfalls sogar zu spielen, wären in Landshausen alle glücklich darüber. "Das wäre natürlich eine schöne Sache", so Heinrich.

Aufrufe: 06.10.2021, 12:00 Uhr
red.Autor