2024-05-24T11:28:31.627Z

Ligavorschau
iegel Ngoy (rechts) und der GKSC Hürth haben den Gewinn der Meisterschaft ? und damit den Aufstieg ? selbst in der Hand.
iegel Ngoy (rechts) und der GKSC Hürth haben den Gewinn der Meisterschaft ? und damit den Aufstieg ? selbst in der Hand.

Hürth, Weiß und Brauweiler im Dreikampf

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Die Fußball-A-Ligisten GKSC Hürth, TSV Weiß und Grün-Weiß Brauweiler kämpfen um den Bezirksliga-Aufstieg. Der "Kölner Stadt-Anzeiger" wirft zwei Spieltage vor Saisonende einen Blick auf das Titelrennen im Kreisliga-Oberhaus.

Die Karten wurden neu gemischt. Dank des jüngsten 4:3 im Topspiel gegen GW Brauweiler ist der GKSC Hürth neuer Spitzenreiter der Fußball-Kreisliga A – und damit Topfavorit auf den Aufstieg. Ärgster Verfolger ist nun der TSV Weiß. Das Team bewältigte seine Aufgabe in Kerpen bravourös (5:2) und liegt mit nur einem Zähler Rückstand in Lauerstellung auf dem zweiten Platz. Der Rivale aus Brauweiler benötigt angesichts eines Drei-Punkte-Rückstands auf Hürth indes ein Wunder, um doch noch Meister zu werden.

Der erste Platz ist derzeit das einzige sichere Ticket für die Bezirksliga. Nach jetzigem Stand würde nur der TV Herkenrath als A-Liga-Vizemeister – dank des besten Punktequotienten – den Sprung in die höhere Spielklasse schaffen. Die Tabellenzweiten der übrigen acht Staffeln des Verbandes gingen leer aus. Den Titelkampf im hiesigen Kreisliga-Oberhaus macht das umso spannender. Nachfolgend die Ausgangssituation des Spitzentrios.

1. GKSC Hürth (28 Spiele, 74:30-Tore, 67 Punkte): Der GKSC hat es selbst in der Hand. Sollte sich der Spitzenreiter in den letzten beiden Partien bei der SpVg Badorf/Pingsdorf (So., 15 Uhr) und gegen den SV Niederaußem keine Blöße mehr geben, ist der Aufstieg besiegelt. Bis dahin sei es aber noch ein langer Weg, betont Interimscoach Matthias Salb: „Unsere ganze Konzentration gilt jetzt dem Spiel bei Badorf/Pingsdorf. Dort zu gewinnen, ist nicht selbstverständlich.“ Die SpVg steht zwar bereits als Absteiger fest, die Heimbilanz des Drittletzten kann sich aber durchaus sehen lassen: Fünf Siegen und drei Unentschieden stehen sechs Niederlagen gegenüber.

Die Zuversicht im Lager des Tabellenführers ist dennoch groß. „Die Jungs ziehen im Training super mit. Ich werde mein Bestes geben, das Letzte aus ihnen herauszukitzeln“, betont Salb. Für ihn besteht kein Zweifel daran, dass die Hürther den Aufstieg verdient hätten: „Nach der verkorksten Hinrunde hatte man uns ja quasi schon abgeschrieben. Der Titel wäre nun die Krönung einer tollen Aufholjagd.“ Bei der Aufstellung hat Salb die Qual der Wahl: Bis auf den rotgesperrten Mahmud Omayrat sind alle Akteure einsatzbereit.

2. TSV Weiß (28, 75:26, 66): Conny Wieting lässt nichts unversucht. Der Coach des TSV Weiß greift im Aufstiegskampf in die psychologische Trickkiste. „Ich würde nur ungern mit meinem Hürther Trainerkollegen tauschen wollen. Spiele bei Badorf/Pingsdorf sind äußerst undankbar“, sagt Wieting im Hinblick auf das anstehende Duell des Spitzenreiters GKSC beim Liga-14. Für den Absteiger ginge es zwar im Prinzip um nichts mehr, „die Mannschaft ist aber sehr heimstark und will sich sicher mit einem Sieg von den eigenen Fans verabschieden. Ihr Trainer Andreas Wild wird die Jungs schon heiß machen.“ Und noch etwas lässt Wieting hoffen: Im Dezember bescherte Badorf/Pingsdorf den Weißern mit einem 2:1-Sieg im Spiel gegen Brauweiler die Herbstmeisterschaft. „Warum sollen sie uns diesmal nicht zum Titel verhelfen?“, orakelt der Weißer Trainer.

Wieting hat die Hoffnung also noch längst nicht aufgegeben. Von seinem eigenen Team ist der Coach ohnehin überzeugt. „Wir haben in Kerpen seit langem mal wieder überzeugt und überragenden Fußball gezeigt. In dieser Verfassung dürfte der kommende Gegner keine Hürde für uns darstellen“, sagt Wieting vor dem anstehenden Duell mit RW Berrendorf (So., 15 Uhr). Doch Vorsicht ist geboten, denn der Gegner kämpft noch um den Klassenerhalt. Am letzten Spieltag müssen die Weißer in Efferen antreten. Wieting ist sich sicher: „Wir werden unsere Hausaufgaben machen und sechs Punkte holen.“ Die Zuversicht ist angebracht: Wieting kann im Endspurt auf seinen kompletten Kader setzen. Für die Partie gegen Berrendorf werden zudem 300 Zuschauer erwartet.

3. GW Brauweiler (28, 81:38, 64): Der Ärger des Brauweiler Spielertrainers Cüneyt Karaca über das jüngste 3:4 im Spitzenspiel beim GKSC Hürth ist noch immer nicht verflogen. Anstoß seines Grolls ist die Tatsache, dass das Topspiel in Hürth auf Asche stattfand und nicht – wie üblich – auf Naturrasen. Aufgrund des aufgeweichten Bodens kam die spielerische Stärke der Gäste zwangsläufig nicht zum Tragen. „Ich bleibe dabei: Das war reiner Betrug“, wettert Karaca. „Wenn ein Abstiegskandidat zu solchen Tricks greift, kann ich das ja noch nachvollziehen. Aber im Rennen um die Meisterschaft sollte man es eigentlich nicht nötig haben, mit solch unfairen Mitteln zu kämpfen.“

Dementsprechend geht der Tabellendritte die letzten beiden Begegnungen beim Schlusslicht Türkspor Bergheim (So., 15 Uhr) und gegen die SpVg Badorf/Pingsdorf mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch an. „Wenn es Gerechtigkeit gibt, werden wir noch Meister. Wenn nicht, drücke ich dem TSV Weiß fest die Daumen. Conny Wieting würde ich den Titel nämlich gönnen: Er hat aus einem Abstiegskandidaten in kürzester Zeit ein echtes Spitzenteam geformt.“

Aufrufe: 029.5.2013, 15:29 Uhr
Tim Miebach, Kölner Stadt-AnzeigerAutor