2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview
– Foto: Dominik Claus

Haddad mit "gemischten Gefühlen" nach Groß-Gerau

Interview: Mittelfeldspieler Christoph Haddad über seine erste Saison im Herrenbereich bei Gruppenligist SKV Büttelborn und seinen bevorstehenden Wechsel zu Kreisoberligist VfR Groß-Gerau

Christoph Haddad hat in seiner ersten Saison bei den Herren der SKV Büttelborn groß aufgespielt. Mit seinen gerade einmal 20 Jahren hat der Mittelfeldmotor keine einziges Saisonspiel verpasst und lieferte zu dem zehn direkte Torbeteiligungen. Ab nächster Saison wird er für den VfR Groß-Gerau die Fußballschuhe schnüren. Im Gespräch mit FuPa Darmstadt blickt er auf seine Debütsaison in der ersten Mannschaft zurück, erklärt, wie sein Wechsel nach Groß-Gerau zustande kam und äußert sich zum bevorstehenden Saisonabbruch.

FuPa Darmstadt: Christoph, letzte Saison haben Sie noch in der U19 Verbandsliga gespielt und konnten dort mit 13 Toren in 24 Einsätzen überzeugen. Seit dieser Spielzeit sind Sie fester Bestandteil der ersten Mannschaft und haben mit guten Leistungen überzeugt. Welche Gründe haben ihr konstant gutes Auftreten?

Christoph Haddad: Grundsätzlich hatten wir in Büttelborn gute Rahmenbedingungen um den Sprung in die 1. Mannschaft zu schaffen. Zu Beginn der Saison haben wir mit einem normalen Kader und einem Perspektivkader gearbeitet. In letzterem waren vor allem junge Spieler, die die Chance erhalten sollten, sich für die erste Mannschaft zu empfehlen. Oli Witt und ich haben es dann direkt in den Herrenkader geschafft und uns einfach sehr gut in der Mannschaft eingelebt. Sowohl fußballerisch als auch menschlich hat es direkt funktioniert. Mir wurde sofort das Vertrauen geschenkt und ich habe Spielminuten erhalten, sodass ich mich schnell umgewöhnen konnte.


FuPa Darmstadt: Wenn man sich ihre Statistiken etwas genauer ansieht, dann stehen nach 22 Einsätzen sieben Tore und drei Vorlagen zu Buche. Hätten Sie sich zu Beginn der Saison solch starke Leistungen zugetraut?

Christoph Haddad: Die Anzahl der Scorerpunkte hängt natürlich auch immer ein bisschen damit zusammen, auf welcher Position man eingesetzt wird. Zu Beginn der Saison habe ich auf der "Sechs" gespielt und war etwas defensiver orientiert. Danach habe ich längere Zeit auf der "Zehn" gespielt und war mehr am Offensivspiel unserer Mannschaft beteiligt. Was meine Leistungen allgemein angeht, muss ich sagen, dass man am Saisonanfang nicht mit dem vollen Selbstvertrauen unterwegs war, da man zunächst schon Respekt vor dem Schritt in den Herrenfußball hat. In den Testspielen habe ich dann allerdings gemerkt, dass mir das Spiel in der ersten Mannschaft sehr gut liegt. Dementsprechend war ich schnell guter Dinge, dass ich mich als Stammkraft etablieren kann und auch mit Toren und Assisits meinem Team helfen kann.


FuPa Darmstadt: Ab nächster Saison werden Sie versuchen dem VfR Groß-Gerau mit ihren Toren und Vorlagen weiterzuhelfen. Wie kam der Wechsel nach Groß-Gerau zu Stande?

Christoph Haddad: Ich komme ursprünglich aus Groß-Gerau, habe beim VfR einen Großteil meiner Zeit im Juniorenbereich verbracht und trainiere dort selbst eine Jugendmannschaft, daher habe ich eine große Verbundenheit zum Club. Als ich zu Beginn dieser Spielzeit aus der U19 in den Herrenbereich gekommen bin, gab es lose Gespräche mit dem VfR über einen potenziellen Wechsel. In der Winterpause haben wir uns dann ein zweites Mal über einen Transfer unterhalten, ehe wir vor knapp zwei Monaten alles fix gemacht haben. Offiziel kommuniziert wurde der Wechsel bisher noch nicht, da man nicht wusste, wie es mit der aktuellen Saison weitergeht und wann die nächste Spielzeit anfangen würde.


FuPa Darmstadt: Nach langem Warten sieht es jetzt so aus, als würde man die aktuelle Spielzeit komplett abbrechen. Wie stehen Sie perönlich zum bevorstehenden Saisonabbruch?

Christoph Haddad: Ich habe da etwas gemischte Gefühle. Zum einen bin ich traurig darüber, dass ich meine erste Saison im Aktivenbereich mit Büttelborn nicht zu Ende spielen kann. Gerade vor der Corona-Pause waren wir gut in Form und hätten bestimmt noch ein paar Plätze gut machen können. Aber insgesamt ist es natürlich die vernünftigste Entscheidung, die Saison zu beenden und zu versuchen, die nächste Spielzeit bestmöglich regulär beginnen und spielen zu lassen.


FuPa Darmstadt: Bei Saisonabbruch würde der Meister per Quotientenregel bestimmt werden. Ist das ihrer Meinung nach die fairste Variante den Spitzenreiter zu ermitteln?

Chritoph Haddad: Ja, ich denke schon, dass das die sinnvolllste Variante ist. In vielen Ligen sind die Mannschaften nicht spielgleich und daher gibt es Stand jetzt öfters ein verfälschtes Tabellenbild. Grundsätzlich muss man natürlich sagen, dass wir einen solchen Saisonabbruch alle zum ersten Mal sehen und miterleben. Es wird egal sein, welche Entscheidungen man trifft, man wird nie jeder Mannschaft gerecht werden können. Jetzt geht es eben darum, die allgemein fairste Variante zu finden, mit der sich die meisten Vereine abfinden können.

Aufrufe: 026.5.2020, 08:14 Uhr
Louis HindelangAutor