"Der Grund für meine Entscheidung liegt einzig im privaten Bereich. Für mich ist es schade, da in Viechtach die nächsten Jahre sicher noch einiges an Potential steckt. Der FCV hat eine umtriebige und hervorragende Vorstandschaft, in der vor allem der sportliche Leiter Tommi Reisinger super Arbeit leistet. Hier kann ich wirklich nur den Hut ziehen, das ist einfach überragend. Natürlich kann ich heute auch schon danke sagen an meine Mannschaft. Es sind lauter tolle Jungs und ein richtig eingeschworener Haufen. Ich bin stolz auf die Burschen. Der Aufstieg letzte Saison bleibt mir unvergessen und wir werden jetzt alles dafür tun, um die Klasse zu halten. Das wäre dann noch ein toller Abschluss. Für mich gehen jetzt aber erst mal andere Dinge vor. Und wer weiß, vielleicht ergibt sich ja irgendwann mal wieder eine Gelegenheit zur Zusammenarbeit", informiert Probst, der den Verantwortlichen seinen Entschluss vor vier Wochen mitgeteilt hat. "Wir bedauern natürlich Chris' Entscheidung sehr, aber es gibt wichtigere Sachen im Leben als Fußball und von daher ist seine Entscheidung mehr als verständlich. 2019 war auch für ihn ein höchst emotionales Jahr und wenn man die Hintergründe kennt, ist es umso bemerkenswerter, dass er die Saison mit uns noch durchzieht, was auch wieder seinen Top-Charakter wiederspiegelt", betont Viechtachs sportlicher Leiter Tommi Reisinger, der seinem Übungsleiter ein hervorragendes Zeugnis ausstellt. "Ohne Übertreibung kann ich behaupten, dass Chris sowohl fachlich als auch menschlich zu den besten Trainern gehört, die ich auf der Regeninsel gesehen habe. Er hat die Mannschaft in einer absoluten Horrorsaison übernommen und binnen kürzester Zeit den Erfolg zurückgebracht. Er hatte einen Riesenanteil am Gewinn der Meisterschaft in unserem Jubeljahr und diese Erinnerungen werden uns für immer verbinden. Die Mannschaft will ihren Coach auf alle Fälle mit einem Erfolgserlebnis verabschieden und unser großes Ziel, den Klassenerhalt, mit ihm feiern", so der FCV-Fußballboss, der die kurzzeitig offene Trainerfrage aber bereits geklärt hat. "Wenn man so einen Top-Mann wie Chris verliert, ist es natürlich unheimlich schwer, einen adäquaten Ersatz zu finden. Aber ich denke, das ist uns ziemlich gut gelungen, da wir unseren Wunschkandidaten für uns gewinnen konnten. Den neuen Trainer werden wir allerdings erst nach der Saison bekannt geben, da der abgebende Verein keine Unruhe bei sich reinbringen will. Das respektieren wir natürlich".
Erst einmal steht für Penzkofer, Probst, Preuss und Kameraden noch eine extrem harte Frühjahrsrunde bevor. Mit 16 Punkten überwintert man auf Platz elf, der am Saisonende den Gang in die Abstiegsrelegation zur Folge hätte. "Nach dem Aufstieg im Sommer war uns allen bewusst, dass es ein schwieriges Jahr wird. Wir haben mit Walter Spielbauer, Michael Probst sowie Jakob Danielak drei erfahrene und wichtige Spieler verloren. Hinzu kamen auch noch viele Verletzungen. Mit Tobias Köppl fehlt uns zudem der beste Torschütze der Aufstiegssaison schon die ganze Runde und leider auch noch nach dem Winter. Mit Michael Kopp ist eine weitere Stütze durch Schien- und Wadenbeinbruch das ganze Jahr ausgefallen. Eigentlich ist unser Kader viel zu klein und um ehrlich zu sein ist es ein Wunder, dass wir überhaupt noch im Rennen um den Klassenerhalt sind. Mein großer Respekt geht auf alle Fälle an die Spieler, die das Ganze bis jetzt durchgezogen haben. Jetzt gilt es einfach alle Kräfte zu bündeln und wir werden alles versuchen, um den Klassenerhalt zu schaffen. Dass dies machbar ist, davon bin ich überzeugt", meint Christian Probst, der mit demselben Kader wie bisher arbeiten wird. Im Winter gibt es weder Zu- noch Abgänge. Mit dem Klassenerhalt in der Kreisliga würde der 1. FC Viechtach der Probst-Ära einen würdigen Abschied bereiten. "Das Team und der ganze Verein haben ein hochintensives und belastendes Jahr hinter sich gebracht, das keinerlei Verschnaufspausen zugelassen hat. In der letzten Winterpause haben wir unser Funktionsgebäude und unsere Außenanlagen modernisiert. Im Sommer haben wir mit riesigem Zusammenhalt und Einsatz die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg erreicht und danach ein fulminantes 100-jähriges Jubiläum auf unserer Regeninsel gefeiert, in dessen Planung und Umsetzung auch sehr viele aktive Spieler involviert waren. So ganz nebenbei mussten wir uns auf die anstehende neue Herausforderung Kreisliga vorbereiten. Dass unser großes Ziel Klassenerhalt nach dem Verlust unserer Leistungsträger kein Selbstläufer wird, war allen im Verein klar. Natürlich könnten bzw. müssten wir den ein oder anderen Punkt mehr haben und tabellarisch vielleicht besser da stehen, aber ich bin mit dem Trainerteam um Chris und Gu sowie natürlich unserem ganzen Spielerkader sehr zufrieden. Wir haben es immer noch in der eigenen Hand, um unser Ziel zu verwirklichen und ich bin davon überzeugt, dass unsere junge Truppe das auch schaffen wird", sagt Fußballboss Reisinger abschließend.