Was macht ein Fußballverrückter, wenn er seinem geliebten Hobby nicht nachgehen kann? Er kommt ins Überlegen. Das war bei Markus Heiß nicht anders. Weil die Pandemie und die daraus resultierenden Maßnahmen den Amateurfußball seit nunmehr über einem Jahr weitgehend lahmlegen, hatte der 37-Jährige aus Leiblfing im Landkreis Straubing-Bogen viel Zeit, sich Gedanken zu machen. Das Ergebnis: Er hat eine Fußballschule gegründet - die erste in Straubing.
"Wegen Corona konnte ich viel nachzudenken. Ich war lange Zeit Stützpunktleiter in Straubing und schon da ist mir die Idee im Kopf herumgeschwirrt. Bei uns gibt es ja nichts in der Art. Die Kinder mussten immer nach Regensburg oder noch weiter weg", erzählt der A-Lizenzinhaber von den Anfängen. Die aus der Taufe gehobene 'Straubinger Fußballschule' will Camps, Förder- sowie Einzeltraining anbieten. In der Corona-Zeit natürlich schwierig bis unmöglich, davon lassen sich aber Heiß und seine Kollegen nicht entmutigen. In den aktuellen Pfingstferien können zumindest wieder abgespeckte Versionen von angedachten Camps über die Bühne gehen. "Jeweils dienstags und freitags bieten wir Training an für 20 Kinder. Selbstverständlich Corona-konform und größtenteils kontaktlos", betont Heiß und hofft, dass bis zu den Sommerferien weitere Lockerungen vorgenommen werden können.
Im Januar wurde bekannt, dass Heiß ab der kommenden Spielzeit den ASV Steinach coachen wird. Zuletzt war der Leiblfinger Co-Trainer beim FC Dingolfing, nun fiebert er seiner neuen Aufgabe entgegen. Seine Schützlinge hat der neue Übungsleiter schon unter seine Fittiche genommen. "Wir trainieren seit Anfang Mai. Immer mittwochs und samstags. Das bedeutet hinsichtlich der derzeit geltenden Regelungen einen großen Aufwand, weil ja nur Übungseinheiten in kleinen Gruppen oder Einzeltraining möglich ist. Wir stehen deshalb teilweise über drei Stunden auf dem Platz, um alle unter einen Hut zu bekommen", erzählt Heiß. Nomen est omen - der Mann hat richtig Lust darauf, in Steinach anzugreifen.