2024-04-25T14:35:39.956Z

FuPa Portrait
Viel Grund zum Jubeln hatten zuletzt die Kicker des TSV Sonnefeld (in weiß-schwarz). F: Stöcklein
Viel Grund zum Jubeln hatten zuletzt die Kicker des TSV Sonnefeld (in weiß-schwarz). F: Stöcklein

»Fußballwunder«: Die Erfolgsgeschichte des TSV Sonnefeld

FuPa nimmt die Landesliga-Aufsteiger genau unter die Lupe +++ Heute: TSV Sonnefeld (Oberfranken)

Von der Kreisklasse in die Landesliga - binnen vier Jahren. Einen kometenhaften Aufstieg legte in den vergangenen Jahren der TSV Sonnefeld hin. Der Verein aus dem Landkreis Coburg hat nun als Meister der Bezirksliga West erstmals in der Vereinsgeschichte den Sprung in die Landesliga geschafft. In der Saison 2017/18 wird die Truppe um Spielertrainer Bastian Renk das Abenteuer in der Gruppe Nordost angehen. Das Ziel für den Neuling aus der knapp 5.000 Einwohner zählenden Gemeinde im Osten des Landkreises lautet eindeutig nur Klassenerhalt. Auf der Max-Schultz-Sportanlage warten auf den Underdog, viele oberfränkische Duelle gegen Klubs, die fast alle immer höherklassig gespielt haben.

Spielertrainer Bastian Renk war auch in der Bezirksliga oft der Mann, der den Unterschied machte, der Mann für die besonderen Momente. 17 Tore markierte der 35-Jährige im Laufe der Saison, die meisten wichtig und punktebringend. Dahinter folgt ein Trio, das zeigt, dass der TSV den Kader für die Bezirksliga mehr als klug verstärkt hat. Sowohl Christoph Rödel (SV Heilgersdorf) als auch Tayfun Peker (TSV 1860 Staffelstein) und Ludwig Scheler (SV Großgarnstadt) kamen im Sommer von ehemaligen Kreisliga-Kontrahenten und wurden ein Jahr später zu Landesliga-Spielern. Eine Klasse, die einige andere Akteure schon kennen wie die überragenden Defensivakteure David Pawellek (FC Coburg), Ata Simitci (FC Coburg, TSV Mönchröden) oder Keeper Patrick Jauch (FC Redwitz). "Wir wollten in der Bezirksliga nur die Klasse halten, aber dann lief es sehr gut und wir haben am Ende trotz einer kleinen Schwächephase den Landesliga-Aufstieg geschafft", berichtet Renk. Der wird zukünftig vom erfahrenen Benjamin Demel (36) als Co-Trainer unterstützt, der schon Bayernliga bei der SpVgg Bayreuth und dem 1. FC Schweinfurt 05 gespielt hat.

Spielertrainer Bastian Renk: »Wir werden dieses Abenteuer gut vorbereitet angehen.«

Nach dem dritten Aufstieg in nur vier Jahren mit Bastian Renk als Spielertrainer an der Spitze beginnt ein neues Kapitel, betritt der TSV Sonnefeld Neuland. Natürlich kann in der 18er-Liga nur der Klassenerhalt das Ziel sein. "Für uns ist es ein kleines Fußballwunder. Wir werden dieses Abenteuer aber gut vorbereitet angehen und hoffen, dass wir den Klassenerhalt schaffen können", gibt Renk die Zielsetzung aus. Nun wird es so tolle oberfränkische Derbys wie gegen den VfL Frohnlach, den SV Memmelsdorf, den TSV Neudrossenfeld, die SpVgg Bayreuth II und den 1. FC Lichtenfels geben. Mit Tayfun Özdemir (27) aus Bayreuth kommt ein Spieler mit Regionalliga-Erfahrung. Mit Manuel Friedlein vom TSF Theisenort - der hat geheiratet und hieß bisher Schunk - und Matthias Beland (SpVg Ahorn) kommen zudem zwei Spieler, die beide beim VfL Frohnlach höherklassig gespielt haben. Weitere Neuzugänge sind Maximilian Leffer (TSV Marktzeuln), Emre Özdemir (SV Bosporus Coburg) und Sebastian Steiner vom SVM Untermerzbach.

Ab der Spielzeit 2013/14 zündete der TSV den Turbo.

Die jüngere Geschichte des Traditionsvereins TSV Sonnenfeld ist eine ganz besondere Erfolgsgeschichte. Als der ehemalige Bayernliga-Spieler des VfL Frohnlach, Bastian Renk, 2013 nach Sonnefeld kam, da kickte der TSV noch in der Kreisklasse und niemand wagte von der Landesliga zu träumen. Doch es ging alles ganz schnell und der rasante Formanstieg entwickelte eine gewisse Eigendynamik. Die Oberfranken starteten in der Kreisklasse 1 durch und wurden Meister. 26 von 28 Spielen wurden gewonnen, es gab zwei Unentschieden bei 150:20 Toren. Fünf zweistellige Siege waren rekordverdächtig. In der Kreisliga Coburg 1 benötigten Renk & Co auch ein Eingewöhnungsjahr mit Rang acht. Doch im Vorjahr dann gelang Sonnefeld bei Punktgleichheit an der Tabellenspitze mit dem TSV 1860 Staffelstein in einem Entscheidungsspiel um die Meisterschaft ein 3:0-Erfolg und damit der Bezirksliga-Aufstieg. In der Spielzeit 2016/17 waren Renks Mannen nicht zu stoppen, liefen mit zwei Punkten Vorsprung vor dem FC Oberhaid als Meister ein und schafften den erstmaligen Landesliga-Aufstieg.

Aufrufe: 023.6.2017, 11:22 Uhr
Dirk Meier Autor