2024-04-25T14:35:39.956Z

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Hat Frohnlach nach sechs Jahren verlassen: Christopher Autsch.
Hat Frohnlach nach sechs Jahren verlassen: Christopher Autsch. – Foto: Meier

Ein Schwergewicht des bayerischen Amateurfußballs ist zurück

Ex-Regional- und Bayernligist VfL Frohnlach schafft pünktlich zum 100. Gebrutstag die direkte Rückkehr auf die Verbandsebene

Über viele Jahrzehnte hinweg hat sich der VfL Frohnlach einen Namen über die Grenzen von Oberfranken hinaus gemacht. Doch nach zwei Abstiegen in Folge 2017 und 2018 fand sich der Traditionsverein nach fast 40 Jahren in der Bezirksliga wieder. Nach einem Umbruch im vorigen Jahr und der Rückholaktion von Bastian Renk (37) als Spielertrainer startete der VfL in der Bezirksliga West durch, sicherte sich die Meisterschaft. Nun ist der VfL Frohnlach, der 2012 sogar Gründungsmitglied der damals neu eingeführten Regionalliga Bayern war, wieder zurück auf der Verbandsspielebene. Dort wollen sich die Oberfranken wieder etablieren. Das Ziel für die Spielzeit 2019/20 ist daher bescheiden, es soll der Klassenerhalt sein. Die Frohnlacher sind zusammen mit vier anderen Klubs aus Oberfranken der Landesliga Nordwest zugeordnet worden. Damit sind die Frohnlacher pünktlich zum 100. Gebrutstag wieder zurück auf der Verbandsbühne.

Der Name VfL Frohnlach war über viele Jahrzehnte ein Garant für Amateur-Spitzenfußball. Seit 1980 spielte der VfL 22 Jahre in der alten Bayernliga, über viele Jahre war das die dritte Liga. Hinzu kommen elf Jahre in der früheren Landesliga Nord. Zu diesen 33 Jahren kommen noch zwei Spielzeiten in den neuen Landesligen Nordost sowie vier Jahre in der Bayernliga Nord hinzu. In den vergangenen 39 Jahren gehörten die Frohnlacher also 38 Jahre dem Verbandsspielbereich an und feierten dort viele Erfolge. Doch vor einem Jahr ging es rapide abwärts, der Absturz in den Bezirk Oberfranken war nicht aufzuhalten. Es gab einem Umbruch im Kader. Vom Nachbarn TSV Sonnefeld kehrte Bastian Renk, der schon zu Bayernliga-Zeiten in Frohnlach gespielt hatte, zum VfL zurück. Der Offensivspieler ließ seine Kontakte spielen, brachte aber auch einige Akteure aus Sonnefeld mit. So mischte der VfL die Bezirksliga auf, stand am Ende ganz oben und kehrte in die Landesliga zurück. Elf Punkte Vorsprung waren es am Ende, 93 Tore wurden in 30 Spielen erzielt, imposante Werte des Meisters.

Bastian Renk: »Für uns steht der Nichtabstieg im Vordergrund.«

Doch nun wird es ungleich schwerer für den Traditionsklub aus dem Landkreis Coburg. "Für uns steht der Nichtabstieg im Vordergrund", betont Spielertrainer Renk. Zwar gab es acht Neuzugänge, aber die kommen überwiegend aus unteren Klassen. Höherklassige Erfahrung bringt nur Mittelfeldmann Aykut Civelek (25) mit, der bei Greuther Fürth II und Seligenporten schon Regionalliga gespielt hat. Michael Jakob und Ludwig Scheler haben zumindest schon Landesliga-Erfahrung gesammelt. Fünf Akteure haben den VfL verlassen, die zum Teil Stützen waren. Vor allem Yannick Teuchert und Christopher Autsch waren lange Zeit Stützen der Oberfranken. "Wir haben viele Spieler aus unteren Klassen bekommen. Da muss man abwarten, wie schnell sie sich eingliedern. Fest steht aber, dass wir etwas an Erfahrung eingebüßt haben. Insgesamt sind wir etwas breiter aufgestellt, dennoch können wir keine großen Sprünge machen. Es geht einzig darum, dass wir in der Liga bleiben, wenn möglich im Mittelfeld der Tabelle", weiß der erfahrene Renk, was auf sein Team zukommen wird.

»Mir persönlich wäre die durch Mittelfranken stark geprägte Landesliga Nordost lieber gewesen.«

Erstmals in der Vereinshistorie geht der VfL Frohnlach in der Landesliga Nordwest an den Start. Zusammen mit den Klubs aus Friesen, Lichtenfels, Coburg und Memmelsdorf bildet der VfL ein Quintett aus Oberfranken in einer sonst mit Vereinen aus Unterfranken geprägten Liga. "Ich kenne ja einige Unterfranken von früher her, so wie Alemannia Haibach, TG Höchberg, ASV Rimpar und die Freien Turner Schweinfurt. Aber es sind auch viele neue Teams dabei wie Vatan Spor Aschaffenburg, TuS Röllbach, DJK Schwebenried/Schwemmelsbach, 1. FC Geesdorf, 1. FC Fuchsstadt oder der SV Euerbach/Kützberg. Da werden wir einige neue Spielstätten kennenlernen, haben aber in den Raum Aschaffenburg einige ganz weite Fahrten", sagt Renk, der nachschiebt: "Mir persönlich wäre die durch Mittelfranken stark geprägte Landesliga Nordost lieber gewesen, aber wir nehmen es wie es kommt." Die Vorbereitung läuft mittelprächtig: "Leider fehlen uns immer wieder Spieler, die sich im Urlaub befinden oder aus beruflichen Gründen. Aber alle die da sind, präsentieren sich sehr engagiert. Ich hätte mir etwas mehr Trainingsbeteiligung gewünscht, aber auch das kann ich nicht beeinflussen. Wir arbeiten aber konzentriert, um zum Start topfit für die neue Liga zu sein", führt Renk aus, der immer positiv denkt, das auch vorlebt und seinen Spielern so weitergibt.

Aufrufe: 02.7.2019, 12:52 Uhr
Dirk Meier Autor