Freitag gewinnt Skandalspiel

Von Georg Schröer___

Ohne die Abwehrrecken Fritz Winkler (Arbeit) und Kapitän Henry Wünsche (Rückenprobleme) reiste die Oppacher Mannschaft nach Freital und erlebten einen hitzigen Nachmittag. Die Gäste, die von vielen mitgereisten Anhängern unterstützt wurden, verschliefen die Anfangsphase komplett und ließen den Platzherren zu viele Freiräume. Bereits in der 3. Minute nutzte Markus Weise eine „Schlafwageneinlage“ der Oppacher Hintermannschaft zum frühen 1:0. Danach fingen sich die Oppacher mehr und mehr und kamen durch Lars Marschner (7.) und Ersatzkapitän Štefan Mihálik (11.) ihrerseits zu ersten Gelegenheiten. Das Spiel gestaltete sich nun ausgeglichener. Nachdem die „Stahlwerker“ gute Möglichkeiten durch Dirk Helbig (21.) und Marco Tillig (27.) nicht nutzten wollten die Oppacher noch vor der Pause den Ausgleich erzwingen. Lars Marschner (34.), Štefan Mihálik (41.) und Paul Heldner (44.) konnten den angeschlagenen Stahl-Keeper Dirk Püschmann, der zur Halbzeit für Ersatzmann Steffan Beer weichen musste, allerdings nicht überwinden. Die kurze aber eindeutige Pausenansprache von Trainer Enrico Falz sollte Wirkung zeigen. Der Gast aus Oppach übernahm vom Anstoß weg die Initiative und spielte auf den Ausgleich, die Freitaler sorgten aber immer wieder mit ihren Kontern für Gefahr vor dem Tor von Thomas Wockatz. Marco Korbanek setzte mit einem Kopfball (51.) das erste Achtungszeichen im zweiten Abschnitt. Torjäger für Štefan Mihálik hatte die größte Chance auf das 1:1, als er einen schnell ausgeführten Freistoß von Miroslav Dostál völlig frei am Tor vorbeisetzte (55.). Mit zunehmenden Spieldauer wurde das Spiel immer nicklicher und verbissener geführt, so dass es immer wieder unschöne Szenen zu sehen gab, bei denen der Schiris das Spiel nach und nach aus den Händen gab. Die Oberlausitzer versuchten weiter den Ausgleich zu markieren und hatten durch Lars Marschner (56.), Michael Siede (75.) und Michael Förster (83.) auch gute Einschussmöglichkeiten, doch es gelang einfach kein Treffer. In der 88. Minute war es dann soweit, der Eingewechselte Karel Kirchberger köpfte eine hohe Eingabe von Aleš Čermák zum verdienten und viel umjubelten 1:1 in die Maschen. Was sich danach am Spielfeldrand abspielte hatte wenig mit Fußball zu tun, handgreifliche Tätlichkeiten, Provokationen, und üble Beschimpfungen waren es die für Kopf schütteln sorgten. Nachdem das Kind von Marco Korbanek auf der Tribüne geschlagen wurde und seiner Freundin Prügel angedroht wurde, wies der Spieler den Störenfried zurecht und kassierte daraufhin vom Schiedsrichter Jan Windisch (Dresden) die rote Karte. Der ausgewechselte Stahl-Spieler Marcus Weise wurde ebenfalls mit gelb-rot von der Bank verwiesen, nachdem er eine Flasche nach Marco Korbanek warf. Die Oppach waren von diesen Vorfällen natürlich vollkommen geschockt und kassierten in der vierten Minute der Nachspielzeit auch noch das schmeichelhafte 1:2 durch Björn Neumeister.