2024-04-29T14:34:45.518Z

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Dittenheim setzte sich nach zahlreichen erfolglosen Ansätzen endlich durch und stieg in die Bezirksliga auf. F: Rauth
Dittenheim setzte sich nach zahlreichen erfolglosen Ansätzen endlich durch und stieg in die Bezirksliga auf. F: Rauth

Ewiger Favorit stieg auf - Abstieg am grünen Tisch

Saisonrückschau und -bilanz: Der FV Dittenheim machte nach mehreren Anläufen das Rennen +++ Sportgerichtsurteil beförderte Kornburg II in die Kreisklasse +++ Siegloses Schlusslicht und starke Aufsteiger

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„Na endlich!“, wer­den sie in Dittenheim sagen. An dem dortigen Fußballverein (FV) klebte in den vergangenen Jahren förmlich das Image des „ewigen Favoriten“, der sei­ner Rolle allerdings mehrmals nicht ge­recht wurde. In der Saison 2014/2015 hat es nun geklappt, und die Truppe der Trainer Reiner „Russi“ Eisenberger und Michael Seitz schaffte nach acht Jahren die Rückkehr in der Bezirksliga.

Neben der Meisterschaft für den FV Dittenheim gibt es im Rückblick auf die vergangene Spielzeit auch sonst etliche interessante Aspekte:

Das beachtliche Abschneiden der Aufsteiger zum Beispiel – die SG Ramsberg/St. Veit (Platz sieben), der TSV Spalt (zehn) und die TSG Ellin­gen (elf) schlossen die Runde im ge­sicherten Mittelfeld ab. Das ursprüng­liche Saisonziel „Klassenerhalt“ hatte das Trio schon vorzeitig erreicht und konnte unterm Strich sehr zufrieden sein. Die Ramsberg-Veiter können zu­dem das Prädikat „zweitbeste Abwehr“ für sich reklamieren, denn sie haben nur 29 Gegentreffer kassiert (nur Heideck war mit 24 Gentoren besser). In der Halle schaffte es die SG als Kreisvizemeister bis zur Bezirksendrunde, und außer­dem hat sie wohl die Entdeckung der Saison in ihren Reihen: Marco Böhm machte alle 30 Spiele, erzielte auf An­hieb zehn Tore draußen (und die glei­che Zahl bei der Hallenrunde). Und dabei hätte der 18-jährige Youngster eigentlich noch in der U19 spielen dürfen.

Rückblickend kann man auch den ungewöhnlichen Abstiegskampf he­rausgreifen: Der SV Großweingarten verabschiedete sich sang- und klang­los in die Kreisklasse. Der erste Ab­steiger blieb in 30 Partien ohne jeden Sieg – das hat es kaum zuvor in der Kreisliga gegeben. Der SVG schaffte gerade mal fünf Punkte und kassierte 90 Gegentore. Deutlich besser sah es beim zweiten Absteiger FC Gunzen­hausen mit 20 Punkten aus. Doch das rettende Ufer war damit noch weit entfernt.

Der dritte Absteiger entschied sich erst nach Saisonende, und zwar am grünen Tisch: Dem TSV Kornburg II wurden zwei Siege wieder abgezogen, weil er einen nicht spielberechtigten Kicker eingesetzt hatte. Statt 40 Punkten standen nur noch 34 für die Reserve des Landesliga-Aufsteigers zu Buche, und das bedeutete den Abstieg. Die Sp Vgg Roth (36) zog dadurch den Kopf aus der Schlinge und wurde doch noch belohnt: Nur elf Punkte hatte der Bezirksliga-Absteiger nach der Vor­runde, spielte dann eine furiose Rück­runde mit 25 Zählern und durfte gut eine Woche nach dem „Ab­pfiff“ den Klassenerhalt feiern. „Durchmarsch“ in die Kreisklasse also gerade noch abgewendet. Das Sportgerichtsurteil verän­derte auch sonst einige Tabellenplätze. Die DJK Schwabach etwa kehrte auf Rang drei zurück, die DJK Stopfenheim finishte auf Position acht. Stopfenheim stellte zudem das zweit­beste Auswärtsteam hinter Groß’lohe (siehe Tabellen).

Dass Erfolg und Fairness zusammenpassen, zeigt sich rückblickend am Meister FV Dittenheim. Der hatte nicht nur den besten Sturm (74 Treffer), sondern auch den besten Quotienten, was die Bestrafungen an­belangt. Eine Rote, zwei Gelb-Rote und 42 Gelbe Karten standen am Ende für den Tabellenführer der Fairnesstabelle zu Buche. Ganz ohne „Rot“ kam nur der TSV Katzwang aus, wohingegen der SV Groß­weingarten auch das trau­rige Ende dieser Skala ziert: 97-mal Gelb, acht Mal Gelb-Rot und zweimal Rot. Ab­steiger wären in dieser Wertung auch der Drittletzte SG Ramsberg/St. Veit und der Vorletzte SC Großschwarzen­lohe.

Was letztlich zählt, ist aber die Ta­belle aus Punkten und Toren, und hier hat Großschwarzenlohe den zweiten Rang verbucht. Als Vizemeister boxte sich der SCG am Ende mit zwei Sie­gen durch die Aufstiegsrunde und fei­erte neben Meister Dittenheim eben­falls die Bezirksliga-Rückkehr. Be­merkenswert: Die Dittenheimer stan­den an 22 Spieltagen auf dem Platz an der Sonne, ab dem 13. Spieltag ließen sie sich gar nicht mehr verdrängen.

Bester Torschütze des Meisters war Philipp Unöder, der ebenso 21 Treffer hat wie der Katzwanger Sascha Thiem. Darüber steht bei den Goalget­tern allerdings noch der Rednitzhem­bacher Philip Lang, der mit 24 Toren maßgeblichen Anteil an der starken Rückrunde seiner Mannschaft und an Rang vier in der Endabrechnung hatte. Die Hembacher waren punkt­gleich mit dem Fünften Katzwang, der neben Dittenheim als Topfavorit ge­startet war, und sie lagen nur einen Zähler hinter dem Drittplatzierten von der DJK Schwabach.

An Nummer vier der Torschützen­liste ist Johannes Börlein von der DJK Stopfenheim mit 20 Erfolgen geführt. Er trifft seit Jahren konstant und tritt in die Fußstapfen des legendären DJK-Torjägers Johannes „Josch“ Wagner. Bester Torschütze bei der TSG Ellingen war deren Kapitän Sven Späth (15) und bei Ramsberg/Veit der bereits erwähnte Marco Böhm (10).

Von der Zuordnung her kamen im vergangenen Spieljahr zehn Teams aus dem Jura Norden und sechs aus dem Süden. Das wird sich in der kommen­den Saison ändern, denn der „Süden“ stellt den Großteil der Aufsteiger. Das Verhältnis wird dann 8:8 lauten, wobei die südliche Region weiterhin durch Ramsberg/St. Veit, Stopfenheim, El­lingen und Marienstein sowie künftig auch durch die Neulinge Wettelsheim, Pollenfeld, Absberg und Limes vertre­ten sein wird. Ob der Süden auch wie­der den Meister stellt, wie zuletzt durch den „ewigen Favoriten“ Ditten­heim, wird sich zeigen. Am Wochen­ende 8./9. August geht’s dann wieder los.

Aufrufe: 027.6.2015, 15:37 Uhr
Uwe Mühling (WT)Autor