2024-05-23T12:47:39.813Z

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„Die Mannschaft ist es einfach wert“: Gerry Hillringhaus (re.) mit Christoph Hüttl, den er im Tor vertreten hat.
„Die Mannschaft ist es einfach wert“: Gerry Hillringhaus (re.) mit Christoph Hüttl, den er im Tor vertreten hat. – Foto: Rudi Stallein

„Es reizt mich schon weiterzuspielen, logisch“ - Hillringhaus hat mit 59 Jahren noch nicht genug

HSV-Keeper über seinen ersten Landesliga-Einsatz als Torwart mit 59 Jahren

Der SV Bad Heilbrunn spielte zum Jahresauftakt 0:0 beim TuS Geretsried. Das Besondere daran: beim HSV stand der 59-jährige Gerry Hillringhaus im Kasten.

Geretsried/Bad Heilbrunn – Dass Torhüter oft deutlich länger auf hohem Niveau Fußball spielen können als Feldspieler, ist keine neue Erkenntnis. Aber wenn sich jemand wie Gerald „Gerry“ Hillringhaus vom SV Bad Heilbrunn beim Spiel in Geretsried im Alter von 59 Jahren in der Landesliga zwischen die Pfosten stellt, muss schon eine gehörige Portion Fußballverrücktheit mit im Spiel sein.

Herr Hillringhaus, wie geht’s Ihnen nach so einem Spiel?

Prima, ich habe keine Probleme. Der Kunstrasen ist natürlich nicht so optimal, aber ich fühle mich gut.

Waren Sie eigentlich aufgeregt vor Ihrem Comeback?

Ja, ein bisschen schon. Sowas kann ja auch schiefgehen. Wenn sie mir Fünf einschenken, hätte jeder gesagt: Schau Dir den alten Depp an. Aber ich habe mich gut vorbereitet. Ich muss dafür allerdings sehr hart trainieren.

Warum tun Sie sich das in Ihrem Alter noch an?

Weil die Mannschaft es einfach wert ist. Ich habe so eine Mannschaft noch nicht gesehen. Das hier ist etwas ganz Besonderes. Das ist sensationell mit den geringen Mitteln, einzigartig. Ich kann nur sagen: Hut ab! Man sieht, dass es auch anders geht, wenn man mit Herz bei einer Sache dabei ist.

Das klingt, als wäre der Auftritt in Geretsried nicht Ihr letztes Spiel gewesen. Gibt es eine Fortsetzung?

Das liegt im Ermessen des Trainers. Ich habe meine Bereitschaft geäußert. Es reizt mich schon weiterzuspielen, logisch. Deshalb trainiere ich ja.

Christoph Hüttl, den Sie vertreten haben, hat diesmal im Angriff gespielt, ist aber ohne Tor geblieben. Sie haben 1989 sogar mal ein Tor des Monats geschossen. Böte sich da nicht eine weitere Option an: Sie im Sturm?

Nein (lacht), wenn ich noch mal so in der Luft läge wie damals, müsste ein Krankenwagen draußen stehen. Ich fühle mich gut trainiert, aber solche Verrenkungen kriege ich nicht mehr hin. (Im Spiel seines damaligen Vereins Türk Gücü München gegen den MTV Ingolstadt traf der Torhüter in der 89. Minute nach einer Ecke per Seitfallzieher zum 1:1-Endstand. Die Redaktion).

Interview: Rudi Stallein

Aufrufe: 02.3.2022, 07:54 Uhr
Rudi StalleinAutor