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Die Schaldinger Meistermannschaft von 2013
Die Schaldinger Meistermannschaft von 2013 – Foto: Johannes Traub

Eine denkwürdige Spielzeit: Schaldings Bayernliga-Meisterstück

2013 schaffte der SVS den Sprung in die Regionalliga - was ist aus den Hauptdarstellern der Aufstiegstruppe geworden?

Die Spielzeit 2012/2013 wird in der Historie des SV Schalding-Heining ganz besonders in Erinnerung bleiben. Mit elf Punkten Vorsprung auf den zweitplatzierten SV Wacker Burghausen II wurden die Schützlinge von Coach souverän Meister und schafften den Sprung in die Regionalliga Bayern. Doch was ist eigentlich aus dem damaligen Personal geworden?

Die Statistik der SVS-Erfolgssaison 2012/2013 können Sie hier nachlesen.


Der Meistertrainer:

Mario Tanzer hat nach dem Abstieg in der Saison 2010/11 aus der Bayernliga und dem sofortigen Wiederaufstieg das Kunststück fertig gebracht, die Passauer Vorstädter zum ersten mal in ihrer Vereinsgeschichte in die höchste Spielklasse des Bayerischen Amateurfußballs zu führen, die der SVS bis heute angehört. Der Blondschopf wurde im April 2016 als Trainer des SVS freigestellt. Im Sommer 2017 stellt der 1. FC Passau den Hohenauer als Sportdirektor vor - diesen Posten übte der A-Lizenzinhaber bis Dezember 2019 aus.

Im Tor:

Zwischen den Pfosten standen in der Meistersaison zwei wahren "Hexer". Einer von ihnen war der damals blutjunge Werner Resch, der zwar in der Meistersaison nur drei Einsätze verbuchen konnte, jedoch den damaligen Stammkeeper Christian Wloch später als Schaldings Nummer 1 ablösen sollte. Reschs hoffnungsvolle Karriere endete 2017 ziemlich überraschend aus beruflichen Gründen.

Wloch hingegen war in der Meistersaison mit 33 Spielen die unumstrittene Nummer eins und hielt den Kasten des Viertligisten noch eine weitere Saison sauber. Anschließend wechselte er zum TSV Seebach, bei dem er nach seiner aktiven Zeit ins Trainerteam integriert wurde. Wenn Not am Mann ist, streift der 42-Jährige auch hin und wieder noch seine Torwarthandschuhe über.

Der Abwehrverbund:

Mit dem damals 31-jährigen Philipp Zacher stand ein erfahrener Haudegen in der Abwehrzentrale, der mit Michael Aringer, Benedikt Buchinger, Dardan Gashi, Alexander Delpy und Maximilian Schiller gute Nebenleute hatte. Schiller und Buchinger waren über Jahre Leistungsträger bei den Grün-Weißen, ehe es beide 2017 zum 1. FC Passau zog. Buchinger fungiert an der Danziger Straße mittlerweile sogar als Co-Spielertrainer, Schiller ist Kapitän des Landesligisten.

Apropos Spielertrainer: Delpy leitet seit Herbst 2019 die Geschicke beim abstiegsbedrohten Kreisligisten TSV Kößlarn. Zuvor verschlug es den Verteidiger längere Zeit nach Oberbayern, wo er für den ASV Dachau in der Landesliga Südost auflief. Auch Zacher, der beim SVS sogar noch eine Spielzeit als Co-Trainer fungierte, ist in die Rolle des spielenden Chefanweisers geschlüpft. Nach zwei Jahren beim früheren Bezirksligisten SpVgg Mariaposching führt der Linksfuß mit dem SV Deggenau das Ranking der A-Klasse Deggendorf an. Nicht mehr aktiv sind Gashi und Aringer. Während Gashi nach seiner Studienzeit in der Dreiflüssestadt noch das Trikot des Landesligisten TSV Gilching überstreifte, schnürte Aringer noch kurzzeitig die Schuhe für den TSV Grafenau. Dem Stammkader gehörte auch Christopher Pauli an, der seit Sommer 2019 beim B-Team an der Seitenlinie steht. Dem Blondschopf blieb zwar der Durchbruch in der SVS-Ersten verwehrt, trotzdem brachte er es in der Titel-Spielzeit immerhin auf zwei Startelf-Einsätze.

– Foto: Johannes Traub



Das Mittelfeld:

Josef Eibl, Christian Brückl, Albert Krenn, Christian Süß, Severin Muthmann und Michael Wirth kämpften um die Plätze im Schaldinger Mittelfeld. Kapitän Eibl traf in der Meistersaison gleich 13-mal und führte das niederbayerische Aushängeschild auch noch vier weitere Jahre an, ehe er verletzungsbedingt Schluss machen musste. Nach einer kurzen Auszeit übernahm er vor drei Jahren den Trainerposten beim TSV Seebach, den er im Sommer 2019 in die Landesliga führte. Brückl und Krenn waren zwei weitere Leistungsträger der Dreiflüssestädter, die auch in der Regionalliga ihren Mann standen. "Jinx" Brückl übernahm in der Saison 2018/2019 die Leitung als Spielertrainer beim FC Vilshofen, kam jedoch vor eineinhalb Jahren wieder zu den Passauern zurück und ist seit ein paar Monaten spielender Coach der Bezirksligatruppe.

Krenn verließ die Grün-Weißen im Sommer 2018 und heuerte nach einer einjährigen Pause als Spielertrainer beim Bezirksligisten SV Hutthurm an. Süß und Wirth haben ließen ihre Karriere beim SVS ausklingen. Dauerbrenner Süß blieb dem Verein nach einer Regionalliga-Spielzeit als Co-Trainer von Tanzer und später als Chefanweiser des Bezirksligateams noch bis 2019 erhalten. Dribbelkünstler Wirth hörte 2017 - mit nur 27 Jahren - komplett mit dem Fußball auf.

Muthmann war kein gesetzter Stammspieler, absolvierte in der Meistersaison jedoch immerhin 21 Spiele. Nach einem halben Jahr in der Regionalliga folgten Stationen beim TuS Pfarrkirchen und VfB Straubing. Aktuell kickt der Rechtanswalt in der Bezirksliga Ost beim FC Salzweg. Auf drei Spiele (ein Treffer) brachte es Rene Huber, der seinerzeit von Coach Tanzer an die erste Mannschaft herangeführt wurde und mittlerweile längst ein fester Bestandteil der Regionalligatruppe der Grün-Weißen ist.

Josef Eibl - mittlerweile Coach des TSV Seebach - war in der Schaldinger Meistersaison der Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld
Josef Eibl - mittlerweile Coach des TSV Seebach - war in der Schaldinger Meistersaison der Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld – Foto: Johannes Traub


Der Angriff:

Zwei Stürmer prägten die Aufstiegssaison maßgebend. Der im Winter nach nur einem halben Jahr beim SV Wacker Burghausen zurückgekehrte Michael Pillmeier spielte im Frühjahr groß auf und auf Urgestein Florian Stecher, der 13 Buden für den Aufsteiger schoss, war ohnehin stets Verlass.

Stecher spielte nur noch eine weitere Saison für de Regionalligisten, ehe ihn hartnäckige Hüftprobleme zum Karriere-Ende zwangen. Später fungierte er noch als Teammanager der ersten Mannschaft und später als Nachwuchstrainer. Pillmeier hingegen schoss noch für vier weitere Spielzeiten Tore am Fließband für den SV Schalding-Heining, ehe er sich zum Stadtrivalen 1. FC Passau verabschiedete. Nach zwei Jahren an der Danziger Straße kehrte der laufstarke Angreifer im Sommer 2019 an den Reuthinger Weg zurück, legte aber nach nur einer Halbsaison eine berufsbedingte Pause ein, die immer noch Bestand hat. Auf jeweils 18 Einsätze brachten es SVS-Urgestein Steven Dillinger, der seit vielen Jahren Kopf der Bezirksligatruppe ist und im Bayernliga-Meisterjahr immerhin drei Treffer erzielte, und Thomas Kreß. Der ehemalige Junioren-Bundesligaspieler kickte nach seiner Zeit am Reuthinger Weg noch bei der SpVgg GW Deggendorf höherklassig und dann berufsbedingt nur noch sporadisch bei der SpVgg Mariaposching und aktuell bei der SG Edenstetten.

Der Betreuer:

Kultstatus hatte Mannschaftsbetreuer Heinz Obser, der sich bis zu seinem 91. Lebensjahr um seine Burschen kümmerte, ehe er 2014 verstarb.

Aufrufe: 05.1.2021, 12:17 Uhr
Marco Baumgartner / Thomas SeidlAutor