2024-04-25T14:35:39.956Z

Querpass
Bleibt er über den Sommer hinaus? Die Zukunft von Trainer Frank Niesen bei der SG Ringhuscheid ist noch offen.
Bleibt er über den Sommer hinaus? Die Zukunft von Trainer Frank Niesen bei der SG Ringhuscheid ist noch offen. – Foto: Sebastian J. Schwarz

Ein Torjäger, der gar nicht ganz vorne spielt

Kreisliga B II: Ringhuscheid eilt von Sieg zu Sieg – auch dank Dennis Lamberty und seinen Treffern.

Wenn’s läuft, dann läuft’s: Ihren siebten Sieg in Folge tütete die SG Ringhuscheid zum Start in die Rückrunde erst spät ein. Dennis Lamberty war am Sonntag in der 89. Minute zur Stelle und köpfte nach einer Ecke von Michael Erschfeld zum 2:1-Siegtreffer gegen die SG Gilzem ein. Mit zwölf Treffern führt Lamberty die Torjägerliste in der B-II-Liga an. Das Tor aus Nahdistanz war eine absolute Seltenheit, wie der Ammeldinger verrät: „Meistens bin ich per Fernschuss, Freistoß oder Elfmeter zur Stelle.“ Spiele auch mal knapp und kurz vor Schluss zu gewinnen, sei das Ergebnis des Selbstvertrauens, welches in den vergangenen Wochen zurückkam, weiß Lamberty, der als Holztechniker im luxemburgischen Vianden arbeitet.

Zum Saisonauftakt hatte das Team von Trainer Frank Niesen bei der SG Gilzem noch mit 1:2 verloren. Es folgten Wochen, in denen es trotz ansprechender Leistung ergebnismäßig nicht lief. Nach sechs Spielen standen gerade mal erst drei Punkte auf dem Konto. Dann eilten die Vereinigten aus Ringhuscheid, Ammeldingen, Neuerburg und Karlshausen von Erfolg zu Erfolg – auch, weil Abwehrroutinier Christian Kechtges (33), der aus privaten Gründen eigentlich kürzertreten wollte, wieder regelmäßig zur Verfügung stand, Simon Leiner so vor die Abwehr rücken konnte und der nach seinem Wechsel von den A-Junioren des JFV Bitburg zunächst wegen eines Kahnbeinbruchs ausgefallene Johannes Pfaifel wieder fit war. Neben dem 19-Jährigen agiert Lamberty meist aus dem offensiven zentralen Mittelfeld heraus. An vorderster Front spielt Arthur Krutsch (vier Treffer). Mit seinen 29 Jahren zählt Lamberty, der es auch mal ein halbes Jahr beim damaligen A-Ligisten SG Körperich (2013/14) probiert hatte, aus beruflichen Gründen aber damals den (Zeit-) Aufwand nicht stemmen konnte, zu den routinierten Kräften in Niesens Elf. Als es zum Saisonstart nicht lief, nahm der Coach Lamberty in die Pflicht: „Ich habe ihm gesagt, dass er die Bälle mehr fordern muss, Das hat er sich danach zu Herzen genommen und geht seitdem voran.“

Seit Sommer 2018 trainiert Niesen die SG, kommt mit seiner Art, die Goal­getter Lamberty an Kölns Trainer Steffen Baumgart erinnert („Auch bei uns geht es darum, den Gegner früh unter Druck zu setzen.“) sehr gut an. Eigentlich hatte Niesen vor, „grundsätzlich nur zwei Jahre zu bleiben“. Bei seinen früheren Stationen in Biersdorf und in Irrel habe sich herausgestellt, dass dann meist ein guter Zeitpunkt gekommen sei zu gehen, ehe es eventuell zu große Abnutzungseffekte gebe. Doch bei der SG Ringhuscheid ist die Situation etwas anders, schließlich wurden die beiden vergangenen Saisons coronabedingt bekanntlich nicht zu Ende gespielt. Lamberty hofft „sehr, dass Frank weitermacht. Es macht wirklich Spaß, unter ihm zu spielen“. Niesen sagt, dass noch keine Entscheidung gefallen sei und man sich in der Winterpause erneut zusammensetzen werde.

Zunächst gilt der Fokus den beiden verbleibenden Spielen in diesem Jahr: Am Sonntag kommt es zum Duell bei der SG Messerich, die von Niesens Vorgänger in Ringhuscheid, Jörg Liewer (erfolgreich) gecoacht wird. Zum Jahresabschluss folgt dann der Vergleich mit Spitzenreiter Echtersbach, dessen SG-Mitglied VfB Biersdorf Niesens Heimatverein ist. Am Ende unter den ersten vier zu landen, ist das Ringhuscheider Ziel. Wenn Lamberty weiter so trifft, dürfte das auch kein Problem sein.

Aufrufe: 019.11.2021, 02:16 Uhr
Andreas ArensAutor