2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Nach dem 6:0-Befreiungsschlag gegen Stirn (unser Bild) ist das Stimmungsbarometer an der Jahnstraße merklich nach oben geschnellt.  F: Jochen Müller
Nach dem 6:0-Befreiungsschlag gegen Stirn (unser Bild) ist das Stimmungsbarometer an der Jahnstraße merklich nach oben geschnellt. F: Jochen Müller

Ein prestigeträchtiges Duell im Jura

TSV Georgensgmünd erwartet am Freitagabend den TV Eckersmühlen

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Eines der prestigeträchtigsten und zugleich traditionsreichsten Duelle im „alten“ Fußballkreis Jura eröffnet am Freitagabend unter Flutlicht den zwölften Spieltag der Kreisklasse Nord. Um 19 Uhr erwartet der Tabellendritte TSV Georgensgmünd am heimischen Lehbühl den aktuell acht Zähler schlechter gestellten TV 23 Eckersmühlen (9.), der wegen seines Weinfestes am Samstag um diese Spielverlegung bat.

In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts zogen diese Duelle in der damaligen A-Klasse Jura nicht selten 300 oder mehr Zuschauer an. Beide Vereine rehabilitierten sich am vergangenen Sonntag deutlich für vorausgegangene Pleiten und gehen dadurch gestärkt in dieses Nachbarschaftsduell, das in den Gastgebern dennoch einen klaren Favoriten hat. Abgesehen von der schier unerklärlichen 0:3-Heimpleite gegen den SV Leerstetten am Nationalfeiertag unterstrich die Mannschaft von Trainer Peter Buckel auch zuletzt beim 4:1 in Wernfels, warum sie in dieser Saison der Topfavorit auf den Aufstieg ist.

Vor allem in der Offensive sind die Gmünder (bereits 37 Saisontreffer) in dieser Klasse so stark besetzt wie kein anderes Team. Zusätzlich an Qualität gewonnen haben sie obendrein durch die Rückkehr ihres lange Zeit verletzten Spielmachers Matteo Ferro, der sich mittlerweile auch schon wieder dreimal in die Torschützenliste eintragen konnte. Dass die Gastgeber nicht unverwundbar sind, bewies allerdings zuletzt der SV Leerstetten, dem beim 3:0-Auswärtssieg - zugegebenermaßen mit einer großen Portion Glück – ein Husarenstreich gelang. Einen solchen erhofft sich auch der Gast aus Eckersmühlen, dessen erstes Ziel es ist unter dem neuen Trainer Christian Dittenhofer endlich in ruhigeres Fahrwasser zu kommen um sich dann vielleicht doch noch nach oben orientieren zu können.

Nach dem 6:0-Befreiungsschlag gegen Stirn ist das Stimmungsbarometer an der Jahnstraße jedenfalls merklich nach oben geschnellt. Allerdings weiß man beim Turnverein, was am Freitag in Georgensgmünd zu erwarten ist. Personell muss man das Spiel stark ersatzgeschwächt in Angriff nehmen, sodass vor allem auf der Defensivabteilung die Hoffnungen ruhen. Der letzte Vergleich am 25. April 2010 endete in Georgensgmünd übrigens 1:1, die Gastgeber mussten am Saisonende aus der Kreisliga absteigen.

Historie

Welche Kapriolen der Vergleich Georgensgmünd gegen Eckersmühlen bisweilen schlug, verdeutlicht ein Kommentar in der Roth-Hilpoltsteiner-Volkszeitung von Hans Pühn aus dem März 1977:

„Eckersmühlens Spielleiter Dieter Seitz musste sich am Sonntagmorgen unfreiwillig als Malermeister betätigen. In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden die Tore auf dem Eckersmühlener B-Platz mit einem grün-weißen Anstrich verziert. Seitz überpinselte die nächtliche Arbeit seltsamer Scherzbolde wieder mit neutralem Weiß. Von einem harmlosen Spaß kann hier wohl keine Rede mehr sein, denn schließlich haben vielgeplagte Vereinsfunktionäre nur Ärger und Kosten damit. (...) Dass der TSV Georgensgmünd, dessen Vereinsfarben grün-weiß sind, am Sonntag seine Visitenkarte in Eckersmühlen abgab, dürfte das Motiv für die „Scherzbolde“ gewesen sein.“

(Die damalige Auseinandersetzung endete am 27. März 1977 übrigens mit einem 7:2-Auswärtserfolg der Gmünder, der allerdings erst durch vier TSV-Tore in den letzten acht Minuten so deutlich ausfiel.) Jochen Müller

Aufrufe: 011.10.2013, 07:00 Uhr
Roth-Hilpoltsteiner VolkszeitungAutor