2024-04-29T14:34:45.518Z

Interview
Jan Höngen schoss in der abgelaufenen Saison das Tor des Jahres im Kreis Rheinhessen. F: Rupp
Jan Höngen schoss in der abgelaufenen Saison das Tor des Jahres im Kreis Rheinhessen. F: Rupp

"Ein krasses Gefühl bei so einem Spiel"

Tor des Jahres von Jan Höngen +++ Spielertrainer der TuS Framersheim trifft traumhaft in den Winkel +++ Starke Vorbildfunktion

Rheinhessen. Ihr hattet es in der Hand und nun steht der Sieger fest: Jan Höngen vom TuS Framersheim erzielte das Tor der Saison 2017/2018. Mit seinem Traumtor in der Relegation-Partie gegen den FSV Oppenheim 1945 e.V. schoss sich der 29-jährige Spielertrainer in die Herzen seiner Fans! Jetzt darf sich Jan sich über den Pokal für das Tor der Saison freuen. FuPa präsentiert euch das Exklusiv-Interview mit dem Mittelfeldmann:

Erstmal herzlichen Glückwunsch zu deinem Tor des Jahres! Wie fühlt man sich, wenn man beim wichtigsten Spiel der Saison in der Relegation den Führungstreffer zum zwischenzeitlichen 1:0 durch so ein wunderschönes Tor erzielt?

Vielen Dank! Naja das ist natürlich ein extrem krasses Gefühl. Ich wusste, das dass Ding rein geht, als der Ball meinen Fuß verlassen hat. Der anschließende Jubel brachte das Fass dann zum Überlaufen. Nichts desto trotz hatte ich während dem Spiel gemischte Gefühle, weil wir es nicht geschafft haben, die Führung über die Zeit zubringen, obwohl wir Unmengen an Chancen hatten ein Tor nachzulegen.



Inwiefern haben dich deine Freunde, Familie und Mannschaftskollegen beim Voting zum Tor des Jahres unterstützt?

Die standen alle voll und ganz hinter mir und haben fleißig für mich gevotet. Da ich kein Facebook habe, konnte ich selbst leider nicht mitstimmen aber gerade meine Teamkollegen und meine Freundin haben mich dabei klasse unterstützt. Ich möchte mich deshalb bei all denen bedanken, die mich bei der Wahl für das Tor des Jahres unterstützt haben und mir es ermöglicht haben, diesen Preis zu gewinnen.


Neben deiner Rolle als Spieler bist du zudem Trainer bei der TuS Framersheim. Wie hast du deine Mannschaft auf die Relegationsspiele vorbereitet und was war der Matchplan?

Naja wir wollten ganz klassisch hinten gut stehen und vorne unsere Chancen nutzen. Im ersten Spiel wollten wir auswärts unter keinen Umständen verlieren, damit wir die Partie zu Hause in der eigenen Hand vor heimischer Kulisse haben. Dies ist uns bekanntlich leider nicht gelungen. Im Rückspiel vor unseren Fans wurden wir nach vielen vergebenen Möglichkeiten zweimal eiskalt ausgekontert. Aber dennoch haben wir alles gegeben und können uns am Ende nicht wirklich viel vorwerfen und hätten es meiner Ansicht nach auch verdient gehabt aufzusteigen.


Wie war die Stimmung nach der Niederlage und ist das heute auch noch ein Thema?

Die Stimmung war natürlich sehr bedrückt, weil wir die beiden Spiele eben nicht unbedingt verlieren mussten. Die Pleite war noch länger Thema bei uns, aber ich denke wir haben sie jetzt in der Vorbereitung so langsam aber sicher rausgelaufen (lacht).


Wie fällt dein abschließendes Saisonfazit für das Fußballjahr 2017/2018 aus? Was war stark und woran werdet ihr in Zukunft arbeiten?

Als ich vor der Saison Trainer des TuS Framersheim wurde, stand das Team kurz vor dem Abstieg in die B-Klasse. Deshalb war es für mich sowie den Veranwortlichen des Vereins klar, oberstes Ziel muss der Klassenerhalt sein und dass wir uns so schnell wie möglich wieder etablieren können. Letztlich haben wir dann eine wirklich überragende Saison gespielt und sind Spiel für Spiel über uns hinaus gewachsen. Unsere große Stärke in der abgelaufenen Saison war vor allem der Zusammenhalt in unserem breit aufgestellten Kader. Jetzt in der Vorbereitung wollen wir natürlich erstmal an unserer Fitness arbeiten aber ich möchte auch Abschlüsse trainieren, damit wir noch mehr Buden erzielen als in der letzten Saison.


Zu Beginn deiner Karriere hast du neben der Junioren-Bundesliga auch in der Regionalliga gekickt. Wie war diese Erfahrung für dich und warum hast du den Weg zurück in die A-Klasse zu Framersheim gewählt?

Genau, in der Jugend habe ich für den 1. FC Kaiserslautern gespielt. Bis wir einen neuen Trainer bekommen haben, bei dem ich keine wirkliche Rolle mehr gespielt habe. Ich habe mich dann eine Saison auf die Bank gesetzt und den Verein daraufhin in Richtung Hassia Bingen verlassen. Mit der Hassia bin ich dann im darauffolgenden Jahr aufgestiegen. Allerdings wollte ich mich noch weiterentwickeln und habe mich Idar-Oberstein angeschlossen, die zu diesem Zeitpunkt in der Regionalliga gespielt haben. Dort ist uns in meinem dritten Jahr ebenfalls der Aufstieg gelungen, ehe ich zum SV Gonsenheim gewechselt bin. Gonsenheim war eine schöne Erfahrung für mich, allerdings würde ich das heute nicht mehr machen. Danach bin ich noch zu RWO Alzey in die Landesliga gegangen, wo uns ebenfalls der Aufstieg in die Verbandsliga gelungen ist. Kurze Zeit später habe ich mir dann einen Kreuzbandriss zugezogen und mich daraufhin dafür entschieden eine Spielertrainer-Karriere zu beginnen. Mit der TuS Framersheim hatte ich schon längere Zeit Kontakt, weshalb mir klar war, dass der Verein intakt ist und eine gute Führung genießt. Diese Punkte haben mich überzeugt.


Was ist in der kommenden Saison für den TuS Framersheim möglich?

Ganz entscheidend ist, dass wir nach unserer letzten Saison keineswegs gezwungen sind vorne mitzuspielen oder gar den Aufstieg zu schaffen. Wir wünschen uns in dieser extrem starken A-Klasse Alzey-Worms, dass wir am Ende auf einem einstelligen Tabellenplatz landen, ein Ergebnis unter den Top Fünf wäre klasse.


Am vergangen Sonntag wurde das Finale der Fußball Weltmeisterschaft ausgetragen. Wie intensiv hast du die gesamte WM verfolgt und was ist dein allgemeines Fazit?

Nicht wirklich intensiv. Ich habe die fußballfreie Zeit für mich genutzt und als Deutschland dann in der Vorrunde ausgeschieden ist, war die Luft für mich sowieso raus. Zur deutschen Mannschaft kann ich nur sagen, dass unser Bundestrainer Jogi Löw alles in allem zu brav war. Man hat gemerkt, dass die Mannschaft satt ist. Es kamen gar keine neuen Impulse von außen. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich Mesut Özil und Ilkay Gündogan zu Hause gelassen, was nichts mit der Erdogan-Geschichte zu tun hat sondern lediglich leistungsbedingte Gründe enthält. Stattdessen hätte ich lieber einen Julian Brandt in der Startelf gesehen und beispielsweise einen Sandro Wagner mitgenommen, die heiß darauf sind 100% Leistung abzuliefern.

Aufrufe: 018.7.2018, 15:00 Uhr
Maximilian KreisAutor