Die Mannschaft für das Unkonventionelle

Solch eine Konstellation ist nur, wer hätte es ahnen können, während Corona möglich. Anfang September hätte Landshausen eigentlich zuhause gegen Berwangen antreten sollen, doch dann machte ein positiver Corona-Befund dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung. Es war der zweite Fall binnen weniger Wochen beim FV, der zudem letzte Woche spielfrei gewesen war und somit erst zwei Punktspiele absolviert hat. "Fast drei Wochen Pause zu haben, ist nicht ganz optimal", erläutert Landshausens Trainer Steven Höhn. Einen wirklichen Nachteil sieht er deswegen aber nicht für seine Schützlinge. "Die Spiele werden ganz einfach zeigen, wie sich das auf die Leistung auswirkt."

Was die eigene Form angeht, ist der Übungsleiter nach einer ordentlichen Vorbereitung und einem nicht minder zufriedenstellenden Start positiv gestimmt. "Wir haben im Pokal gegen den Kreisligisten TSV Obergimpern ein richtig starkes Spiel gemacht und waren klar die bessere Mannschaft", erinnert er sich an die unglückliche 1:3-Niederlage zurück. "Obergimpern hat damals ganz abgeklärt die Tore nach Standards gemacht, während wir die Feldhoheit hatten."

Es folgte ein 1:1 zum Rundenauftakt beim SV Sinsheim, bei dem mehr drin gewesen war, bei einem anderen Verlauf aber auch eine Niederlage hätte herauskommen können. Höhn bilanziert: "In den letzten zehn Minuten, als es rauf und runter ging, hätte jede Mannschaft den entscheidenden Treffer erzielen können." Im zweiten, und bis dato immer noch letzten Punktspiel, fegten die Gelb-Schwarzen über die zweite Mannschaft von Türkspor Eppingen hinweg. Das 15:0 war ein außergewöhnliches Ergebnis, wie man es in einem Ligaspiel auf Kreisebene schon eine Ewigkeit nicht mehr erlebt hat. "Da war ich sehr stolz auf meine Jungs, weil wir trotz einer 7:0-Führung zur Halbzeit weiter fokussiert waren und die Begegnung sauber und respektvoll dem Gegner gegenüber zu Ende gebracht haben", erwähnt der 29-Jährige explizit die einwandfreie Einstellung seines Teams.

Voller Spannung blickt Höhn auf das Doppel-Spieltags-Wochenende voraus. Gerne hätte er erst nächste Woche oder nach der Vorrunde am 12. Dezember gespielt, aber in Abstimmung mit Berwangen ließ sich kein anderer Termin finden. "Diese Woche Donnerstag hätten uns noch drei, vier Leute gefehlt, die das vergangene spielfreie Wochenende genutzt haben, um in Urlaub zu fahren und eben erst am Donnerstag zurückkehren. Nächste Woche hätten die Berwanger viele Schichtarbeiter gehabt. Also spielen wir eben Freitag, was für uns kein Problem ist, da wir so einen eng getakteten Rhythmus aus der Vorbereitung schon gewohnt sind." Er fügt schmunzelnd hinzu: "Wir sind eben die Mannschaft für das Unkonventionelle."

Ein paar Landshausener Akteure fallen dennoch aus, unter anderem die komplette Innenverteidigung. "Dann müssen eben andere in die Bresche springen", nimmt der Coach diejenigen in die Pflicht, die dafür nachrücken. Eine sehr wichtige Nachricht aus FV-Sicht: Kapitän und Leistungsträger Jens Tichler kehrt rechtzeitig für dieses Wochenende zurück.