Der fünfte Auswärtssieg in Serie führte den VfL mit 31 Punkten vorbei an den Gastgebern auf Platz 1. Torverhältnis besser, direktes Duell gewonnen, der November läuft optimal für die Thielking-Elf. Das Team hat einen Coach, der auch angesichts von 5:1- oder 6:1-Heimsiegen (wie jüngst gegen SC Vlotho II und die SG Bustedt) immer den Finger mahnend und warnend in die (kleinen) spielerischen Wunden legt, sprich: Er erklärt der Elf immer sachlich und faktisch, was in den 90 Minuten noch nicht rund lief. „Ich bin da ehrlich, kann gar nicht anders sein, auch wenn sich das bisweilen komisch anhört nach einem 5:1 wie gegen Vlotho II“, sagte er damals oder auch nach dem 6:1 gegen Bustedt. Natürlich lobt er die Seinen für die große individuelle Klasse und die Tore, die den VfL immer wieder auf die Siegerstraße führten. Aber Thielking macht das so streng und gewissenhaft, weil er sich wohl noch genau an die abgelaufene Saison erinnert, als Mennighüffen binnen 14 Tage im April/Mai die mögliche Meisterschaft verspielte: Auch durch ein lasches 2:3 gegen Kirchlengern II. So etwas möchte er in dieser Saison verhindern.
Mennighüffens Erfolg hat viele Väter: Da sind zum einen die „fantastischen Vier“ Spieler, die den Großteil der 45 Tore erzielt haben. Gugo Tamojan mit 13 Toren auf Platz 1 der Torjägerliste der A-Liga Herford. Der zuverlässige Francis Bela-Schöneberg mit auch schon neun Toren auf Platz 6. Und die formstarken Marius Wellpott und Kemal Alomerovic (ihm glückte in Herringhausen ein Traumtor per Volleyschuss) kommen auf je acht Tore. Macht famose 38 Treffer oder 84 (!) Prozent aller Tore des VfL. Ein Quartett, das nicht auszuschalten ist.
Da aber auch in der Breite des Kaders (Yasin Can wieder stark, Sebastian Zähler blüht wieder auf, ist auf der rechten Seite Mr. Zuverlässig, Burak Cosar wird immer routinierter, wie Niklas Schierholz) sehr viel Qualität liegt, kann Mennighüffen auch Verletzungsphasen besser steuern. Zudem haben sie mit Dennis „Katze“ Schmidt und „Elfmeterkiller“ Nico Scherf zwei starke Torhüter. Von der Bank kommt immer Qualität: In Herringhausen kamen zum Beispiel Mustafa Kamara, Soner Selvi und Nusret Sarialtin, war davor länger verletzt), ohne dass das Spiel an Qualität verlor. „In jeder Phase war das taktisch und spielerisch diszipliniert und klasse“, lobte Thielking. Er war zu 100 Prozent zufrieden, und es ist eine wunderschöne Momentaufnahme.