2024-06-13T13:28:56.339Z

Ligabericht
– Foto: Joel Beinke, Götz Wittenberg

Die ältesten "Hasen" der Kreisliga A Herford

Sie kriegen einfach nicht genug! Wir stellen euch die drei ältesten Stammspieler der Kreisliga A Herford vor!

Je länger die Auswirkungen der Corona-Pandemie andauern, desto schmerzlicher vermissen wir unser geliebtes rundes Leder. Um euch die fußballfreie Zeit ein wenig zu versüßen, haben wir heute ein wenig Osterlektüre am Start! Passend zum Osterfest haben wir uns digital mit den drei ältesten "Hasen" der Liga getroffen. Der Älteste ist mit stolzen 39 Jahren Mennighüffens Zehner Kemal Alomerovic, dicht gefolgt von FC Herfords Halef Cakar und Holsens Cengiz Köker, die beide mit 37 Jahren noch zum Stammpersonal ihrer Mannschaft gehören. Warum die Jungs so wichtig für die Mannschaft sind und warum jede Mannschaft so einen "alten Haudegen" wie die Jungs benötigt haben uns die drei und ihre Trainer erzählt, viel Spaß beim Lesen!

Fangen wir mal mit Kemal Alomerovic vom Tabellenführer aus Mennighüffen an. Der Mann hat für einen Kreisliga-Akteur eine beeindruckende Vita hinter sich, der Nordmazedonier hat immerhin schon fünf Einsätze in der Europa-League-Qualifikation gespielt, sein höchster Marktwert laut "transfermarkt.de" war in dem Zuge bei stolzen 275.000€! Seine eindrucksvolle Karriere lässt er nun im beschaulichen Mennighüffen ausklingen, doch wer jetzt denkt, dass Kemal ein klassischer "Kreisliga-Oldie" ist und eher neben als auf dem Platz aktiv wird, der irrt sich. Laut seinem Coach Lars Thielking merkt man Kemal sein fortgeschrittenes Alter "auf keinen Fall" an. Kemal sei sogar "einer der fittesten Spieler im Kader, bei Laufeinheiten geht er immer vorweg". Kemal ist zudem laut Lars ein "Freigeist", er überrasche mit seiner Übersicht und Erfahrung immer wieder die Gegner. Seine Quote der derzeitigen Saison ist ebenfalls überragend, er sammelte in 17 Partien ganze 23 Scorerpunkte, damit ist er auch mit 39 Jahren noch einer der besten Spieler der Liga. Für Kemal selbst ist das Alter "nur eine Zahl", er müsse aber im Training "ein wenig mehr machen als andere, damit es besser aussieht". Er sieht sich ein wenig als "der Papa der Mannschaft", möchte dabei aber "einfach so viel helfen, wie nur geht, da in der Mennighüffer Mannschaft viel Qualität und Potenzial steckt".

Weiter geht's mit Halef Cakar vom Bezirksliga-Absteiger FC Herford. Der 37-Jährige Außenverteidiger ist gleich 10 Jahre älter als sein Trainer Andreas Wochmin, der Halef als ganz wichtigen Spieler ansieht: "Vom Fitness-Zustand macht Halef so gut wie keiner aus unserem Team etwas vor. Er ist topfit, ich würde mir wünschen, dass alle anderen Spieler auf einem so guten körperlichen Level wären wie er." Auch charakterlich sieht Andi in Halef ein absolutes Vorbild: "Er ist niemand, der sauer ist, wenn er nur 10 Minuten Spielzeit bekommt, sondern denkt immer an die Mannschaft und steckt für jüngere zurück. Er ist einfach eine Bereicherung für unser Team. Er hat mit die beste Trainingsbeteiligung, übernimmt Aufgaben in der Mannschaft und ich kann mich einfach immer auf ihn verlassen, auf und neben dem Platz." Andi sieht Halef als wichtigen Baustein in der Kaderzusammensetzung an, für ihn ist die Mischung aus jungen und alten Spielern ausschlagebend für die gute Form der letzten Spiele. Halef selbst sieht das Alter als "überbewertet" an, für ihn zählt die Einstellung und der unbedingte WIlle. "Damit habe ich es geschafft, von der Kreisliga C bis in die A ur Verfügung zu stehen, obwohl einige Spieler deutlich jünger waren als ich. Vielleicht habe ich ja nochmal die Gelegenheit in der Bezirksliga aufzulaufen(lacht)." In seiner Mannschaft sieht Halef viel Potenzial, ihnen fehle aber "noch einiges an Erfahrung, deswegen muss ich als erfahrener Spieler dann auch mal eine klare Ansage machen".

Der drittälteste Stammspieler der Liga hatte seine aktive Karriere eigentlich schon beendet, Cengiz Köker war bis zum vergangenen Jahr schon bei den Altherren am Schluchtweg aktiv. Doch dann ging der Mann, der laut seinem Trainer Mark Mittag noch "ordentlich Hummeln im Hintern" hat zu eben diesem und fragte, ob er nicht bei der zweiten Mannschaft des VfL mitkicken könne. Nach 12 Scorerpunkten in 14 Spielen kann man durchaus festhalten, dass Cengiz' Karriereende zurecht zurückgezogen wurde! Wie auch seinen beiden "Oldie-Kollegen" wird auch Cengiz von seinem Coach ein super Fitnesszustand attestiert, Mark Mittag sieht den Körper seines Schützlings auf dem Level eines 30-Jährigen, auch der Bewegungsradius auf dem Feld beeindruckt Mark. Vorschusslorbeeren hat sein Trainer Cengiz aber von Anfang an abgesagt, die Prämisse, dass er mitspielen dürfe war, dass sich der Stürmer wie jeder andere Akteur auch seinen Stammplatz erarbeiten musste. "Von seinem Namen oder von seiner bisherigen Karriere lebt Cengiz auf keinen Fall, er muss genauso im Training Gas geben wie jeder andere auch - und das macht er auch!" In seiner sehr jungen Mannschaft sieht Mark Cengiz als enorm wichtig an. Er vergleicht seine Elf mit einem "Rudel junger Wölfe, die neugierig durch die Welt streifen und eine Orientierungshilfe einfach gut gebrauchen können". Cengiz "besitzt ein unglaubliches Potenzial, seine Fähigkeit teilen zu wollen. Die jungen Spieler sehen einfach, dass er sich trotz seiner 37 Jahre immer noch den Arsch aufreißen will und auch super gewillt ist, die Tore zu erzielen." Trotzdem sei Cengiz laut Mark nie jemand, der "Chef spielen will, er integriert sich einfach super in unsere Mannschaft und ordent sich sogar unter." Für Cengiz ist das Alter ebenfalls "nur eine Zahl", er wisse aber auch, dass es irgendwann vorbei ist. Soweit ist es aber noch nicht, Köker ist fit und hängt nach eigener Aussage nächstes Saison noch ein Jahr dran! Als "Papa der Mannschaft" sieht er sich nicht, schon aber als Führungsspieler, der "ab und an auch mal laut wird, weil ich nicht gut verlieren kann."

Aufrufe: 013.4.2020, 15:01 Uhr
Jonas Meise / FuPa HerfordAutor