Davies fällt aus, Sabitzer enttäuscht: 18-Jähriger als „Roadrunner“-Ersatz?

München - Die Auswirkungen des Corona-Chaos beim FC Bayern waren nach der Winterpause drastisch zu spüren. Zuletzt warf Cheftrainer Julian Nagelsmann den erst 16-jährigen Paul Wanner von der U19 in den vergangenen beiden Liga-Duellen ins kalte Wasser. Die Aufgabe meisterte das Offensiv-Talent mit Bravour. Nun müssen die Bayern allerdings die nächste Hiobsbotschaft hinnehmen. Bei Alphonso Davies wurde vergangene Woche, im Rahmen der Nachuntersuchungen seiner Corona-Infektion, eine „leichte Herzmuskelentzündung“ diagnostiziert.

Nagelsmann gab bekannt, dass er mit einem vierwöchigen Ausfall des Kanadiers rechnet, auch wenn er zugleich betont, dass ein genaues Datum einer Rückkehr im Moment noch nicht genannt werden kann. Selbst wenn der 21-Jährige in vier Wochen wieder mit dem Training beginnen könnte, ist davon auszugehen, dass ein Einsatz im Ligabetrieb noch wesentlich länger auf sich warten lässt. Zugleich werden die Ärzte des Rekordmeisters bei der Behandlung keinerlei Risiko eingehen und Davies die nötige Erholungszeit geben. Zu groß ist die Gefahr von Langzeitschäden bei einer Herzmuskelentzündung. Eine längere Ausfallzeit ist nicht unrealistisch.

Welche Alternativen bietet der Bayern-Kader auf der Linksverteidiger-Position?

Bisher durfte Marcel Sabitzer in den beiden vergangenen Spielen von Anfang an auf der linken Defensivposition starten. Der gelernte zentrale Mittelfeldspieler fühlt sich normalerweise eher auf der Zehner- und Achter-Position heimisch. Diesen Drang zur Mitte konnte Sabitzer vor allem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach nicht gänzlich abstellen, sodass der 27-Jährige oftmals zu weit von seinem Gegner weg stand und ansonsten auch eher etwas unbeholfen auf seiner neuen Position aussah.

Omar Richards wäre die nächstliegende Option als Davies-Ersatz. Der Sommer-Neuzugang hat seine Corona-Infektion wieder auskuriert und stand letzte Woche gegen den 1. FC Köln für eine knappe Viertelstunde auf dem Platz. Lucas Hernandez sollte ebenfalls nach seiner überstandenen Corona-Pause in der nächsten Ligapartie wieder spielfähig sein. Der Franzose kann sowohl als Innenverteidiger als auch Linksverteidiger spielen, auch wenn sich Hernandez bisher bei den Bayern eher im Zentrum fest gespielt hat. Zudem könnten Akteure wie Joshua Kimmich und Benjamin Pavard wieder auf ihre angestammte Postion rücken, falls der 25-Jährige wieder in der Innenverteidigung auflaufen würde.

Nachwuchstalent Angelo Brückner mit Hoffnungen auf Profi-Debüt

Wie die vergangenen Wochen gezeigt haben, richtet Julian Nagelsmann seinen Blick aber durchaus auch auf die U-23 Mannschaft. Dort empfiehlt sich Angelo Brückner. Der 18-Jährige hat im Februar 2021 seinen Vertrag verlängert und ist unter Trainer Martin Demichelis unumstrittene Stammkraft. Der Rechtsfuß hat sich 2017 von Unterhaching kommend, dem B-Junioren-Team der Bayern angeschlossen und hat derweil auch schon im deutschen Junioren-Nationalmannschafts-Kader gestanden. Für die Amateure hat Brückner, der auch die philippinische Staatsbürgerschaft besitzt, mit 23 absolvierten Partien nur ein Spiel verpasst und dabei zwei Vorlagen beisteuern können.

Am Dienstag durfte das Nachwuchstalent bereits bei den Profis mittrainieren. Zumindest auf einen Kaderplatz darf sich Brückner Hoffnung machen - mit durchaus berechtigten Chancen auf sein Profi-Debüt. Zumal Amateure-Coach Martín Demichelis dem 18-Jährigen sicherlich keine Steine in Weg legen wird. Ganz im Gegenteil, der Argentinier gab in der Vergangenheit oftmals bekannt, dass er sich für die Jungs freuen würde, wenn sie Einsatzzeiten bei den Profis sammeln können. *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA (Dominik Mittermaier)