2024-04-30T13:48:59.170Z

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Prokoph verlor 2009 gegen den FC Bayern um Demichelis und Gomez mit 1:5.
Prokoph verlor 2009 gegen den FC Bayern um Demichelis und Gomez mit 1:5. – Foto: Imago/Kolvenbach;Imago/ActionPictures

Prokoph schwärmt von Duellen mit Demichelis, Gomez & Co. – Führich hatte „noch ganz viel zu lernen“

KSC-Neuzugang spielte in der Bundesliga

Roman Prokoph absolvierte in seiner Karriere 15 Bundesligaspiele. In Köln beobachtete er die Anfänge von Neu-Nationalspieler Chris Führich.

München – Jüngst gab der Bayernligist Kirchheimer SC die Verpflichtung eines neuen Stürmers bekannt. Nach einer halbjährigen Abstinenz vom Fußball entschied sich Roman Prokoph, nach München zu kommen. Der 38-Jährige konnte in seiner bisherigen Laufbahn schon viel Erfahrung sammeln.

Beeindruckt vom Bayern-Duo: Bundesliga-Spiel gegen Demichelis und Van Buyten

In der Bundesligasaison 2009/2010 konnte sich Prokoph seinen Traum verwirklichen. Er durfte seine ersten Minuten in der Bundesliga für den VfL Bochum unter Heiko Herrlich sammeln. Einige Wochen nach seinem Debüt stand er sogar gegen den FC Bayern in der Startelf. Seine Gegenspieler waren damals Daniel van Buyten und Martin Demichelis. Letzteren bezeichnet der Stürmer als den härtesten Gegner, gegen den er in seiner Laufbahn gespielt hat.

Dabei war vor allem die Kommunikationsweise der beiden auffällig. Das Innenverteidiger-Duo kommunizierte zur Verwunderung von Prokoph nicht mit Worten, erklärte er im Live-Interview mit FuPa: „Was ich interessant finde, was man im Fernsehen gar nicht mitkriegt, sie kommunizieren überall mit Pfiffen.“ So geben sie ihren Sechsern und Außenverteidigern Zeichen, wo sich deren Gegenspieler befinden.

Roman Prokoph (r.) verfolgt Martin Demichelis vom FC Bayern München. Prokoph bescheibt ihn als den härtesten Gegenspieler in seiner Laufbahn.
Roman Prokoph (r.) verfolgt Martin Demichelis vom FC Bayern München. Prokoph bescheibt ihn als den härtesten Gegenspieler in seiner Laufbahn. – Foto: imago sportfotodienst

„Man hatte einfach nie die Chance hatte, an den Ball zu kommen.“

Roman Prokoph über Gegenspieler Alexandr Hleb. (u.a. VfB Stuttgart, FC Barcelona, FC Arsenal)

Zeit für die Bewunderung der Spieler um sich herum hatte Prokoph aber nicht. Viel mehr war er damit beschäftigt, sich auf sich selbst zu konzentrieren, damit er sein Leistungsmaximum abrufen konnte. Nur so konnte er in der Bundesliga mithalten. Deswegen habe er in dieser Zeit auch nicht so viel von den gegnerischen Topspielern gelernt. Manche Gegner sind ihm aber dennoch im Kopf geblieben. Mario Gomez beeindruckte Prokoph mit seiner „unfassbaren Präsenz“, Alexandr Hleb vom VfB Stuttgart hatte eine „super Vororientierung“.

Alexander Hleb (r.) blieb Roman Prokoph wegen seiner hohen Ballsicherheit.
Alexander Hleb (r.) blieb Roman Prokoph wegen seiner hohen Ballsicherheit. – Foto: imago sportfotodienst

Nach Karriereknick in Österreich gerät Prokoph in einen „Negativstrudel“

Auf die kurze Zeit in der Bundesliga folgte auch eine schwerere Phase in Karriere. Die prägendste Zeit verbrachte Prokoph in Österreich beim Kapfenberger SV: „Die Zeit war sehr intensiv, im negativen Sinne. Da habe ich sehr viel gelernt, weil meistens lernt man aus schlechten Phasen ja am meisten.“

Nachdem Bochum nicht mehr mit dem Stürmer geplant hat, ließ Prokoph, der in dieser Zeit sehr enttäuscht war, seine körperliche Fitness schleifen. Er verfolgte nicht mehr seine Laufpläne und war zur Saison nicht wirklich fit. Daraus entwickelte sich ein „Negativstrudel, dass weder ich zufrieden war, noch die Österreicher mit mir.“ Den Sprung in die höchste deutsche Spielklasse schaffte er danach nicht mehr.

Beim 1. FC Köln trifft Prokoph auf Nationalspieler Chris Führich

Nach dem Abenteuer in Österreich kehrte der gebürtige Berliner wieder nach Deutschland zurück. Nach Stationen in ganz Deutschland, u. a. ein paar Monate bei der SpVgg Unterhaching, schloss sich Prokoph der Zweitvertretung des 1. FC Köln an. Dort traf er in seinem zweiten Jahr auf Neu-Nationalspieler Chris Führich. Der Offensivspieler kam aus der Jugend des RW Oberhausen zu den Kölnern. Diesen großen Sprung hätte der Routinier ihm nicht zugetraut, der Youngster hätte damals „noch ganz viel zu lernen“ gehabt.

„Ich hätte ihm diesen großen Sprung, den er jetzt gemacht hat, zum Beispiel nicht zugetraut.“

Prokoph über den jungen Chris Führich, mit dem er in Köln zusammengespielt hat.

Die Karriere als Berufsfußballer hat Roman Prokoph nun beendet, er wird in der Rückrunde für das Schlusslicht in der Bayernliga Süd auflaufen. Ohne den Fußball kann der Stürmer aber auch nicht, ihm würde „dieses Kollegiale und die körperliche Anstrengung“ fehlen. (Simon Wittmann)

Aufrufe: 05.2.2024, 16:24 Uhr
Simon WittmannAutor