2024-05-10T08:19:16.237Z

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Seit mehr als eineinhalb Jahrzehnten ist Markus Clemens Schaldings treibende Kraft F: Weiderer
Seit mehr als eineinhalb Jahrzehnten ist Markus Clemens Schaldings treibende Kraft F: Weiderer

Clemens: »Haben alle eine gewisse Verrücktheit in uns«

Jahresinterview SV Schalding-Heining - Teil 2: Mit Manager Markus Clemens, Trainer Stefan Köck und Vize-Kapitän Stefan Rockinger

Der SV Schalding-Heining hat bewegte Monate hinter sich. Sportlich läuft es bei den Kickern aus dem Passauer Westen wie am Schnürchen. Im zweiten Teil des FuPa-Jahresinterviews geben Manager Markus Clemens, Coach Stefan Köck und Führungsspieler Stefan Rockinger unter anderem Einblicke in ihre persönlichen Zukunftspläne.
Die Schaldinger U23 mischt in der Bezirksliga ganz vorne mit, die U19 belegt als Landesliganeuling ebenfalls einen Platz im vorderen Tabellendrittel. Wird man kurz- und mittelfristig einen Spieler aus den eigenen Reihen in der ersten Mannschaft spielen sehen? In den letzten Jahren war ja das nicht der Fall...
Stefan Köck (34): Es ist durchaus so, dass ich mir Spiele unserer Bezirksligamannschaft und unserer A-Junioren ansehe. Der Sprung ist nicht einfach, aber die Jugendarbeit trägt Früchte. Die U23 hat mittlerweile einen sehr guten Kern und spielt in der Bezirksliga ohne große Unterstützung aus dem Regionalligakader eine sehr, sehr gute Rolle. Bestimmte Spieler stechen aus der Mannschaft heraus und haben auch schon bei den Trainingseinheiten, die sie bei uns machen durften, einen guten Eindruck hinterlassen. Ich denke, wir sind in dieser Richtung auf einem sehr guten Weg, den wir weiter verfolgen sollten, damit wir mittel- oder vielleicht sogar kurzfristig wieder den einen oder anderen Spieler aus den eigenen Reihen in der Regionalliga sehen können.


Clemens zum Thema Regionalligareform: »Ich kann nicht beurteilen, ob eine geographische Erweiterung die Sportlichkeit der Liga verbessern würde.«


Die Regionalligareform ist seit geraumer Zeit ein heftig diskutiertes Thema. Angenommen es käme ab 2021 zu einer viergleisigen Regionalliga, die die bayerischen Teams dann wohl mit Klubs aus Ostdeutschland zusammenführen würde. Wäre eine solche Konstellation für den SV Schalding-Heining überhaupt zu stemmen? Das sportliche Niveau würde ja dann bestimmt ansteigen....
Markus Clemens (44): Das weiß ich nicht. Ich denke, dass sportliche Niveau in der Regionalliga Bayern ist sehr gut, das sieht man an den Teams, die in den letzten Jahren den Aufstieg in die dritte Liga schafften und es dort immer sehr gut machten. Ich kann nicht beurteilen, ob eine geographische Erweiterung die Sportlichkeit der Liga verbessern würde. Ob es organisatorisch oder vom Ablauf her machbar wäre, kann ich nicht sagen, weil man die Struktur einer Liga erst kennenlernen muss. Die Regionalliga Bayern ist sehr attraktiv und wir spielen dort so lange, wie es möglich ist. Ich hoffe, dass diese Klasse in der derzeitigen Zusammenstellung erhalten bleibt.


Blicken wir schon etwas der Restrückrunde entgegen. Acht, neun Punkte werdet ihr wohl noch brauchen, um endgültig gesichert zu sein. Was erwartetest du dir von deiner Mannschaft in den kommenden Monaten? Was muss noch besser werden?
Köck: Wir haben uns in der Vorbereitung wieder Themenschwerpunkte gesetzt, in denen wir uns verbessern wollen. Das macht die ganze Arbeit ja irgendwie aus: Man setzt sich fußballerische Ziele, die man erreichen möchte. In diesen Bereichen möchte man dann im Wettkampf natürlich auch Verbesserungen sehen. Primärziel ist es natürlich, die magische 40-Punkte-Marke schnellstmöglich zu knacken. Es macht dann aber keinen Sinn, wenn man diese Vorgabe erreicht hat, zu meinen, jetzt ist es gut. Gerade im Fußball sollte man immer positiv denken und nach vorne blicken. Wenn man ein Ziel erreicht hat, sollte man sich sofort das nächste setzen und versuchen, das dann zu erreichen.


Wie sehen dann die anstehenden Themenschwerpunkte aus?
Köck: (lacht): Die sind nicht für die Öffentlichkeit nicht bestimmt.


Die Kaderplanung ist im vollen Gange. Gibt es schon eine Tendenz? Kann der Kern der Mannschaft zusammengehalten werden?
Clemens: Von dem gehen wir aus. Wir befinden uns in positiven Gesprächen mit unseren Leuten und wollen die Arbeit, die wir mit der aktuellen Truppe begonnen haben, fortsetzen. Das ist unser Ziel. Das soll nicht nur in der Rückrunde so sein, dass wir uns weiter miteinander beschäftigen und verbessern, das soll auch in der neuen Saison so sein.


Rockinger: »Momentan spiele ich bei Schalding und so lange mir der Fußball bei einem Verein Spaß macht, werde ich bei diesem Verein bleiben.«




Wie sehen deine sportlichen Pläne ein? In Oberpöring warst du schon zwei Jahre sehr erfolgreich als Spielertrainer tätig. Ist ein solches Engagement kurz- oder mittelfristig wieder ein Thema?
Stefan Rockinger (30): Momentan spiele ich bei Schalding und so lange mir der Fußball bei einem Verein Spaß macht, werde ich bei diesem Verein bleiben. Für mich ist Schalding sportlich das Höchste, was ich erreichen kann. So lange ich mitspielen und vorangehen kann, ist das für mich die erste Adresse. Wie lange das noch der Fall sein wird, werden wir sehen.






Du bist seit zwei Jahren Trainer beim SVS. Deine Bilanz ist top, daher war die Vertragsverlängerung wohl reine Formsache. Als junger Trainer, der erfolgreich arbeitet, rückt man in den Fokus. Würdest du in deiner Trainerlaufbahn über kurz oder lang noch einen Schritt nach oben gehen wollen? Hast du Ambitionen, die Fußballlehrer-Ausbildung zu machen?
Köck: Nein, solche Ambitionen habe ich nicht, weil ich zuvor noch zwei andere Lizenzen machen muss, die ohnehin sehr viel Zeit in Anspruch nehmen werden. Ich mache jetzt dann im August meine DFB-Elite-Lizenz, dann möchte ich die A-Lizenz in Angriff nehmen. Klappt das wie gewünscht, habe ich dann die Ausbildung, die für einen Regionalligatrainer erforderlich ist. Momentan bin ich immer noch mit einer Sondergenehmigung unterwegs. Dass ich Trainer beim SVS werde, kam vor zwei Jahren sehr überraschend und war nicht geplant. Ich freue mich darüber, dass es relativ gut läuft und mir macht es riesigen Spaß. Das Umfeld passt und wir haben eine super Truppe beisammen. Ich bin aber keiner, der im Fußball ewig weit vorausschaut und irgendwelche großen Zukunftspläne hat. Ich bin ähnlich wie Stefan Rockinger gestrickt. Es ist keine Selbstverständlichkeit, ohne vorherige Erfahrung einen Regionalligisten trainieren zu dürfen. Dieses Vertrauen versuche ich, mit einer guten Arbeit zurückzugeben.



Seit 2003 ziehst du in der SV-Fußballabteilung ehrenamtlich die Fäden. Gibt es Gedanken an den sportlichen Ruhestand oder hast du einen Vertrag auf Lebenszeit?
Clemens: (lacht): Einen Vertrag auf Lebenszeit habe ich sicher nicht, weil ich gar keinen Vertrag habe. Man muss immer schauen, wie lange man die Freude für seine Aufgabe hat, denn das ist einfach das A und O, wenn man ehrenamtlich tätig ist und fast jede freie Minute in die Sache investiert. Was die letzten eineinhalb, zwei Jahre passiert ist, hat mir sehr viel Freude bereitet, es ist richtig was zusammengewachsen. Wir sind alle auf einem Level und haben alle eine gewisse Verrücktheit in uns. Wir wollen uns weiter verbessern, haben auch in der Struktur um die Mannschaft vieles vorangetrieben, um den einen oder anderen - auch mich - zu entlasten. Das klappt gut und wir wollen das weiter so betreiben. Dann schauen wir mal, was die Zukunft bringen wird.



Abschließende Frage: Wer macht das Meisterrennen in der Regionalliga Bayern und wo landet der SVS in der Endabrechnung?
Rockinger:
Ich denke, der FC Bayern II wird sich das heuer nicht mehr nehmen lassen. Eichstätt spielt am oberen Limit, Schweinfurt zu unkonstant. Allerdings würde ich mir wünschen, dass die Bayern der Regionalliga erhalten bleiben. Unser Zwischenziel lautet 40 Punkte plus x und dann schauen wir mal, wie viele Spiele noch übrig sind. Letztes Jahr sind wir am Schluss in der Tabelle etwas abgerutscht, das soll sich nicht wiederholen. Am Ende würde ich mir einen UEFA-Cup-Platz wünschen.



Das Interview führte Thomas Seidl.


Hier können sie den ersten Teil des Schaldinger Jahresinterviews nachlesen:


Aufrufe: 025.1.2019, 08:45 Uhr
Thomas SeidlAutor