Freilich, es war der Erfolg des ganzen Vereins, aber auch ein ganz persönlicher Triumph für ihn: Stefan Köck hat den SV Schalding-Heining zurückgeführt in die Regionalliga Bayern! Dabei war der 38-Jährige noch vor genau einem Jahr, als der Abstieg nach neun Jahren aus der höchsten Spielklasse feststand, beileibe nicht unumstritten. Auch nach dem kleinen Durchhänger im August wurden sofort Rufe nach seiner Ablösung laut. Doch der Verein und Köck ließen sich nicht beirren - und haben es am Ende allen Kritikern gezeigt! Im Gespräch mit FuPa stand der gebürtige Deggendorfer, der ganz nebenbei noch während der Herbstrunde die A-Lizenz erwarb, ausführlich Rede und Antwort.
FuPa: Stefan, nach dem Schlusspfiff gegen Rosenheim gab`s kein Halten mehr. Wie heftig war die Party danach?
Stefan Köck (38): Sehr ausgiebig (lacht). Auf dem Platz ging`s los, danach waren wir im Vereinsheim und dann auf dem Feuerwehrfest in Schalding. Anschließend sind wir in die Stadt, bevor es zu vorgerückter Stunde wieder ins Vereinsheim ging. Am Sonntagvormittag haben wir die Feierlichkeiten mit beim Frühschoppen mit den Stockschützen ausklingen lassen. Der ein oder andere hat sich selbst am Eisstock versucht (grinst). Sonntagmittag war`s dann für mich vorbei, schließlich musste ich ja am Montag wieder in die Arbeit. (lacht)
Nach der Saison geht`s für die Mannschaft zum Feiern nach Mallorca. Mit Stefan Köck an den Ballermann?
Ich bin tatsächlich in den Pfingstferien ohnehin mit meiner Familie im Urlaub auf Mallorca. Also ja, ich werde die Jungs dann auch besuchen kommen. (lacht)
Ein kurzer Blick zurück: Vor einem Jahr stand der Abstieg fest. Trotzdem hielt der Verein an dir fest. Das gibt`s auch nicht oft...
Es wäre durchaus legitim gewesen, nach sportlichem Misserfolg - nichts anderes ist ein Abstieg - sich neu aufzustellen. Die Verantwortlichen in Schalding haben sich zusammengesetzt und so entschieden, dass es dennoch keine Veränderung auf der Trainerposition geben soll. Ich weiß, dass das durchaus ein Privileg ist und ich weiß das auch zu schätzen.
Im August gab`s nach einem ordentlichen Start den ersten Durchhänger. Prompt wurde teilweise auch schon harsche Kritik an deiner Person laut, vor allem in den Sozialen Medien. Wie hast du diese prekäre Schwächephase erlebt?
Ich habe darauf auch im Nachhinein einen etwas andere Sichtweise. Es war nicht so schlecht wie dargestellt. Für mich war das keine Schwächephase, gegen Erlbach haben wir sehr unglücklich verloren, in Ismaning muss Patrick Drofa gleich nach der Pause das 2:0 machen. Unser Fokus galt nicht den ersten Partien...
...sondern?
Uns war klar, dass wir nach dem Abstieg nicht gleich alles gewinnen werden. Wir wussten, wir würden Geduld brauchen - und natürlich auch irgendwann eine Siegesserie, wenn wir vorne mitmischen wollen. Das ist uns dann auch gelungen.
Wohl wahr: Schon am drittletzten Spieltag steht ihr als Meister fest. Was ist das Erfolgsgeheimnis?
Wir haben es geschafft, uns durch die Bank stetig als Team zu verbessern. Das ist das Resultat harter Arbeit. Und ich möchte betonen: Wir sind eine Mannschaft! Die Jungs sind so zusammengewachsen, dass sie auch privat sehr viel miteinander unternommen haben.
Nach dem Titel ist vor der neuen Saison in der Regionalliga Bayern. Dass ihr unerfahren an die Sache rangeht, kann man wahrlich nicht behaupten, ihr wart zuvor schließlich schon neun Jahre in Liga vier vertreten.
Und es wird richtig hart und richtig schwierig werden: Wenn man sich die Absteiger ansieht, bzw. die Teams, die wohl in die Relegation gehen, dann sind das genau die Vereine der Kategorie SV Schalding. Das verdeutlicht, was auf uns zukommen wird.