2024-05-16T10:25:37.604Z

Der Spieltag
Mit Kind und Kegel ? aber ohne den zwei Tage zuvor entlassenen Trainer Toni Weichselbaumer ? feierten die Kicker des SV Grün-Weiß Baiershofen den Aufstieg in die Kreisklasse.	Foto: Roland Stoll
Mit Kind und Kegel ? aber ohne den zwei Tage zuvor entlassenen Trainer Toni Weichselbaumer ? feierten die Kicker des SV Grün-Weiß Baiershofen den Aufstieg in die Kreisklasse. Foto: Roland Stoll

Aufstiegsfeier ohne Chefcoach

Vor dem entscheidenden Spiel entlässt Grün-Weiß Baiershofen seinen Trainer Toni Weichselbaumer

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Zwei Tage lang haben die Fußballer des SV Grün-Weiß Baiershofen den Aufstieg in die Kreisklasse gefeiert. Natürlich war die Freude bei den Kickern im schmucken Angerdorf groß, wie Abteilungsleiter Rainer Wiedemann gestern mit etwas heiserer Stimme berichtete. Doch bei all den Feierlichkeiten gab es auch einen dicken Wermutstropfen im grün-weißen Freudenbecher: „Schade, dass Toni nicht mitgefeiert hat“, bedauert Wiedemann die Entwicklung vor dem entscheidenden Spiel gegen den SV Münsterhausen (6:2).
Am Donnerstagabend kamen laut Rainer Wiedemann Verein und Trainer nach einer längeren Aussprache zu der Erkenntnis, sich zu trennen. Über die Gründe möchte Wiedemann freilich nicht sprechen. Nur so viel: „Mir ist das alles auf den Magen geschlagen.“ Gemeinsam mit Co-Trainer Sergej Schmidt coachte Wiedemann die Mannschaft im entscheidenden Spiel gegen Münsterhausen. Durch das gleichzeitige Unentschieden von Mönstetten gegen Breitenthal wurde der Traum vom Aufstieg auch ohne Chefcoach perfekt. Entsprechend groß war die Euphorie bei der spontanen Fete in der Nacht von Samstag auf Sonntag, ehe am Pfingstsonntag bei der offiziellen Saison-Abschlussfeier gemeinsam mit den Frauen des Vereins – sie sicherten sich den Klassenerhalt in der Bezirksliga – erneut angestoßen wurde. Toni Weichselbaumer war nicht zum Feiern zumute. „Das ganze Jahr über habe ich die Arbeit geleistet. Mehr, als ich als Trainer müsste. Als ich gekommen bin, hatte das mit Fußball nicht viel zu tun. Im letzten Spiel sollte ich dann als Zuschauer fungieren? Das kommt ja gar nicht infrage“, zeigt sich der Coach außer sich. Er sei zu emotional an der Seitenlinie gewesen, lautete die Begründung. Zu emotional, zu laut, zu aggressiv an der Seitenlinie Zu viel, zu laut, zu aggressiv habe er seine Anweisungen gegeben, sodass damit angeblich die Mannschaft verunsichert wurde. „Klar bin ich impulsiv, aber ich habe immer nur versucht, die Mannschaft zu pushen“, sagt Weichselbaumer und ist enttäuscht, dass man nicht mit ihm das Gespräch gesucht habe. „Das ist meine erste Entlassung als Trainer. Ich habe erst im Frühjahr zwei Angebote ausgeschlagen, weil wir verlängern wollten“, kann er sich nur wundern, „dass jetzt fünf Wochen später alles anders sein soll. Das Ganze ist für mich absolut nicht nachvollziehbar!“ (her, oli)
Aufrufe: 010.6.2014, 09:59 Uhr
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