Vorausgegangen waren die Platzverweise drei und vier für die Gäste, die nach lautstarken Protesten und teils wüsten Wortgefechten zunächst selbst mit der Überlegung spielten, den Platz geschlossen zu verlassen. Der endgültige Grund für den verfrühten Abpfiff sollte dann aber nach Aussage des Unparteiischen gewesen sein, er hätte sich von einigen Spielern massiv bedroht gefühlt. Fragwürdige Entscheidungen und lautstarke Proteste Bereits zuvor rasselten die Schönebacher nach einigen, oft auch fragwürdigen Entscheidungen mit dem strengen Schiedsrichter zusammen. Darunter auch die wahrscheinliche Schlüsselszene, die das Fass zum Überlaufen brachte: Kurz vor der Halbzeit wurde Mustafa Duran nach einem vermeintlichen Foulspiel an Baiershofens Torjäger Peter Wiedemann mit Gelb-Rot vom Feld geschickt. Freilich eine zu harte Be–strafung, da Duran bei seinem rauen Tackling zumindest klar den Ball spielte. Doch auch der anschließende Auftritt des heißspornigen Liberos war mehr als unnötig, als er sich noch minutenlang und unüberhörbar darüber beschwerte. Stattdessen sah im Getümmel und Gedränge dann auch noch Kapitän Andreas Pietsch die Ampelkarte (43.). Was dann folgte, ist mittlerweile bekannt. Die Platzverweise gegen Knöpfle und Sendlinger hat der Schiedsrichter wohl ebenfalls als Schiedsrichterbeleidigungen gewertet (85./86.). Man glaubt es kaum, aber zeitweise wurde auch Fußball gespielt. Dabei konnten die Gäste, die mittlerweile im Niemandsland stehen, sogar durchaus überzeugen. Der SV Grün-Weiß Baiershofen kam dagegen zunächst überhaupt nicht in die Gänge. Ob es daran lag, dass mit Co-Trainer Sergej Schmidt und dem Bezirksliga erfahrenen Peter Rolle zwei enorm wichtige Stammkräfte fehlten? Diesen Ausreden ließ Weichselbaumer jedoch keinen Raum und bezeichnete den Auftritt seines Teams als „die schlechteste Leistung in der gesamten Saison“. Dennoch gingen die Grün-Weißen, und eben nicht die Schönebacher, die gleich 30 Sekunden nach dem Anpfiff mit einem Schuss von der Mittellinie auf sich aufmerksam machten, in Führung: Nach einem Eckball verlängerte Kai Spacil das Leder auf den zweiten Pfosten, wo Marco Sluka keine große Mühe mehr hatte und zum 1:0 einköpfte (20.). Knapp zehn Minuten später konnte aber Schönebachs bester Akteur, Sascha Knöpfle, wiederum ausgleichen. Er überlistete Heimtorwart Georg Weißhaupt mit einem schönen Lupfer (33.). Baiershofen konnte die doppelte numerische Überzahl im zweiten Durchgang schließlich nur noch zu einem weiteren Treffer ummünzen, als Peter Wiedemann – wiederum nach einem Eckball – den Ball frei stehend ins Netz drosch (65.). Dieser zumindest vorläufige Endstand interessierte nach diesem Spiel aber kaum jemanden. Dafür dürfte es wohl noch Einiges zu klären geben.
SV Grün-Weiß Baiershofen: Weißhaupt, König, Federl, M. Wiedemann, Schurer, Reitschuster, Leutenmaier, Dieminger, Sluka, P. Wiedemann, Spacil (R. Wiedemann, Doley, Fritz) FC Schönebach: Kuhne, Rücker, Pietsch, Duran, Deffner, Ruf, Knöpfle, Reif, Toksöz, Kütük, Gay (Bairami, Sendlinger) Tore: 1:0 Sluka (20.), 1:1 Knöpfle (33.), 2:1 P. Wiedemann (65.). – Zuschauer: 80. – Bes. Vork.: Gelb-Rot Duran (43.), Rote Karte Pietsch (44.), Knöpfle (85.), Sendlinger (86./ alle FC Schönebach); Spielabbruch in der 86. Minute. – Schiedsrichter: Jürgen Bohmann (VfL Zusamaltheim).