2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Ingelheims Kapitän Lukas Pieper (grünes Trikot) will gegen Marienborns Patrick Huth an den Ball. Ricardo Schuhmann (rechts) beobachtet die Szene.
Ingelheims Kapitän Lukas Pieper (grünes Trikot) will gegen Marienborns Patrick Huth an den Ball. Ricardo Schuhmann (rechts) beobachtet die Szene. – Foto: T. Schmidt

Aufholjagd ohne Happy End

Spvgg. Ingelheim verabschiedet sich nach dem 3:4 gegen Marienborn hoch erhobenen Hauptes aus dem Verbandspokal

Ingelheim. Sehr kurzweilig, kampfbetont, torreich – so soll ein Fußballspiel sein. Nun, die Partie in der dritten Runde des Verbandspokals zwischen Landesliga-Aufsteiger Spvgg. Ingelheim und Verbandsligist TuS Marienborn, das die klassenhöheren Gäste am Ende 4:3 (3:1) für sich entschieden, hatte all diese Zutaten zu bieten. Schade nur, dass die Begegnung vor leeren Rängen stattfinden musste, weil die Platzherren wegen der Corona-Vorgaben aus haftungsrechtlichen Gründe keine Zuschauer zugelassen hatten.

„Unter dem Strich geht das Ergebnis in Ordnung“, befand Ingelheims Coach David Klose nach der Partie und verwies auf eine abgeklärte erste Halbzeit der Gäste und deren insgesamt höhere Qualität. Im ersten Durchgang war in der Tat ein Klassenunterschied zu sehen, auch wenn die Gastgeber mit dem ersten gefährlichen Angriff in Führung gingen. Marcel Veeks präzise Flanke verwertete Jonas Becker per Kopf zum 1:0 (12.). Doch der Favorit schüttelte sich kurz, kam zwei Minuten später durch den sehr starken Patrick Huth zum Ausgleich. Wiederum zwei Minuten danach lupfte derselbe Spieler den Ball an den Pfosten. Marienborn agierte nun souverän, hatte auch zu viel Platz. Den nutzte Meikel Melament mit einem sehenswerten Treffer ins lange Eck zur TuS-Führung (36.). Moritz Breier baute diese nach einer Ecke per Kopf aus (44.). Nichts sprach zur Pause mehr für die Rotweinstädter. Allerdings sprach David Klose zu seiner Mannschaft und monierte, „dass wir die Räume nicht zugekriegt haben“. Ingelheims Abwehrspieler Florian Maaß sprach davon, dass „wir in der ersten Halbzeit vielleicht zu aufgeregt waren.“

Das sollte sich nach der Pause ändern. Während die Mainzer offenbar im Gefühl des sicheren Sieges ihre Körperspannung in der Kabine gelassen hatten, legten die Platzherren in Sachen Körperlichkeit erheblich zu. Allen voran Sandro Zey zeigte mit seinem Einsatz, was die Stunde geschlagen hatte. „Da haben die Jungs gemerkt, dass was geht“, schildert Klose. Und wie. Nachdem das nun ausgeglichene Spiel lange ohne nennenswerte Höhepunkte auskommen musste, schlugen die Rotweinstädter zu. Den Versuch von Tim Schweikardt konnte Marienborns Keeper noch parieren, gegen den Nachschuss von Marcel Veek war er indes machtlos (69.). Und es kam noch besser. Nach Foul an Sandro Zey verwandelte Veek den fälligen Elfmeter zum Ausgleich (79.). Zuvor hatten Zey (gleich zweimal) und Huth auf der anderen Seite Aluminium getroffen.

Die Entscheidung fiel nach einem Standard. Nach einem Foul an der Strafraumgrenze versenkte der – wie gesagt – sehr auffällige Marienborner Patrick Huth den Freistoß um die Mauer herum im linken unteren Eck (84.). Auf jeden Fall durften die Ingelheimer mit hoch erhobenem Haupt vom Feld gehen. „Wie haben uns in der zweiten Halbzeit auf uns konzentriert und ordentlich dagegengehalten“, bilanzierte Florian Maaß. Und wer weiß schon, wie die Partie ausgegangen wäre, wenn die Ingelheimer nach dem Ausgleich ihre Fans im Rücken gehabt hätten.

Aufrufe: 030.8.2020, 23:00 Uhr
Volker BuchAutor