2024-05-02T16:12:49.858Z

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In der zurückliegenden Saison erreichte der 1. FC Kaiserslautern durch einen Sieg im Elferschießen über Nürnberg die dritte Runde im DFB-Pokal.
In der zurückliegenden Saison erreichte der 1. FC Kaiserslautern durch einen Sieg im Elferschießen über Nürnberg die dritte Runde im DFB-Pokal. – Foto: Uwe Anspach

Poker wegen des DFB-Pokals

Spielleiter Jürgen Veth hofft im Südwestpokal immer noch auf eine sportliche Lösung

MAINZ. Der SC Weselberg spielt im Südwestpokal mit den Muskeln. Der Bezirksligist fordert eine angemessene Entschädigung, wenn der Wettbewerb abgebrochen wird. Und die geht weit über die Vorstellung dessen hinaus, woran die sieben anderen beteiligten Vereine ursprünglich dachten.

Felix Assel, der Trainer des SC Weselberg, formuliert es so: „Wir möchten an allen Einnahmen, die der SWFV-Pokal-Teilnehmer aus dem DFB-Pokal erhält, prozentual beteiligt sein“. Also nicht nur an den Einnahmen aus der ersten Runde, wie das ursprünglich unter den beteiligten Vereinen diskutiert wurde. Werde diesem Wunsch nicht entsprochen, plädiert er für ein Losverfahren, um den SWFV-Pokalsieger am grünen Tisch zu ermitteln.

Zwischen den Stühlen sitzt die Verwaltungsspitze des Südwestdeutschen Fußballverbands inklusive Pokalspielleiter Jürgen Veth. Dort klammert man sich weiterhin an die Hoffnung, dass sich das Problem sportlich lösen lässt. Nämlich, indem Viertel- und Halbfinale sowie Endspiel bis zum Stichtag 30. Juni ausgetragen werden können. Dann wäre die Kuh vom Eis. Assel, dessen Elf im Viertelfinale den TSV Gau-Odernheim erwartet, aber kann sich dies in Anbetracht des immer kleiner werdenden Zeitfensters kaum mehr vorstellen. Mit Ausnahme des 1. FC Kaiserslautern hat keine der anderen sieben Mannschaften seit einem halben Jahr mehr gegen einen Ball getreten. Vier Wochen Vorbereitung, das wäre unter diesen Umständen das Mindeste.

Anfang des Monats konferierte die SWFV-Spitze mit den beteiligten Vereinen erstmals. Damals wurde beschlossen, das Endspiel nicht an diesem Wochenende auszutragen. Sich also vom „Finaltag der Amateure“, der ARD-Übertragung der Verbandspokal-Endspiele, zu verabschieden. Stattdessen wurde der 30. Juni als Deadline fürs SWFV-Finale fixiert.

In dieser Sitzung wurde auch bereits über den Fall gesprochen, dass das Finale auch bis 30. Juni nicht über die Bühne gehen könnte. Es kristallisierte sich heraus, dass man unter dieser Voraussetzung den 1. FC Kaiserslautern, als ranghöchsten Klub im Wettbewerb, als DFB-Pokalstarter melden sollte. Im Gegenzug sollten die anderen Klubs eine Entschädigung erhalten, über deren Höhe noch keine Vereinbarung getroffen worden sei. Stattdessen habe man sich darauf verständigt, dass der Drittligist innerhalb von acht Tagen einen Vorschlag unterbreite, erinnert sich Felix Assel. „Passiert aber ist nichts“, sagt der ehemalige Verbandsliga-Fußballer des TuS Hohenecken bitter enttäuscht. Seine Einschätzung: „Der 1. FC Kaiserslautern zögert diese Entscheidung hinaus“.

Mit jedem Tag, an dem nicht wettkampfmäßig Fußball gespielt werden kann, steigt der Druck auf die Spitze des Südwestdeutschen Fußballverbands. Denn sollte tatsächlich keine sportliche Entscheidung möglich sein, muss bei der Suche nach einem DFB-Pokalteilnehmer eine alternative Lösung gefunden werden, die obendrein auch noch rechtssicher ist. Bisher agierte das SWFV-Präsidium in der Corona-Zeit immer unter der Prämisse, das Haftungsrisiko möglichst gering zu halten. Optimal wäre daher, wenn sich die beteiligten Vereine einvernehmlich verständigten.

Das stärkt die Position des SC Weselberg, der sich als Bezirksligist völlig überraschend bis in die Runde der letzten acht Mannschaften gespielt hat. Das Viertelfinale gegen Gau-Odernheim wäre der größte Erfolg des Vereins gewesen. Dass dies nun ausfallen könnte, sei fürs Team eine große Enttäuschung. „Da möchte ich unseren Spielern doch wenigstens sagen können, dass der Verein dafür einen angemessenen finanziellen Ausgleich bekommen hat“, begründet Felix Assel seine Haltung in der Sache.



Aufrufe: 027.5.2021, 14:00 Uhr
Claus RosenbergAutor