2024-05-02T16:12:49.858Z

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Einigung am grünen Tisch: Der 1. FC Kaiserslautern (in rot) darf sich über den Einzug in den DFB-Pokal und eine Prämie in Hohe von ca. 20.000€ seitens des SWFV freuen.
Einigung am grünen Tisch: Der 1. FC Kaiserslautern (in rot) darf sich über den Einzug in den DFB-Pokal und eine Prämie in Hohe von ca. 20.000€ seitens des SWFV freuen. – Foto: Mario Luge

Verbandspokal: Mehr als 15000 Euro für alle sieben Teams

Saison für SV Gonsenheim nun offiziell vorbei +++ Für Nichtteilnahme am Verbandspokal erhält jeder Verein eine Entschädigung

Mainz. Die Saison 2020/21 ist jetzt auch für die Oberliga-Fußballer des SV Gonsenheim offiziell vorbei. Der Verbandspokal ist abgebrochen. Der 1. FC Kaiserslautern wird als klassenhöchster Verein in die erste Runde des DFB-Pokals einziehen, die anderen Vereine erhalten eine Entschädigung. Über die Höhe macht der Südwestdeutsche Fußballverband keine Angaben. In einer Information an die Vereine nach der Sitzung des SWFV-Präsidiums am Montagabend war davon die Rede, dass die für Viertel-, Halb- und Finale anstehenden Gelder aus der Abtretungserklärung zu gleichen Teilen auf die anderen sieben Viertelfinalisten entfallen. Das ist jedoch, wie Recherchen dieser Zeitung ergeben, nur ein Teil der Wahrheit.

137 000 Euro betrug in der abgelaufenen Saison die Prämie aus der Zentralvermarktung von TV-Geldern und Marketingrechten, die jeder Teilnehmer an der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde erhält. Niedriger soll der Wert in der neuen Saison nicht liegen, heißt es in DFB-Kreisen. Seit einigen Jahren gibt es im Südwesten eine Vereinbarung, die eine Aufteilung eines Teils der Prämie unter den Klubs, die es zumindest bis ins Achtelfinale des Verbandspokals schaffen, regelt. Ein Viertel der Startprämie, die der SWFV-Verbandspokalsieger bezieht, wird demnach umverteilt. Eine Finalteilnahme bringt knapp zehn Prozent, das Halbfinal-Aus etwa fünf Prozent, ein Vordringen ins Viertelfinale zwei Prozent und der Einzug ins Achtelfinale zumindest noch ein paar Hundert Euro. Mit dieser solidarischen Lösung erklären sich die Vereine einverstanden, indem sie vor Wettbewerbsbeginn eine Abtretungserklärung unterzeichnen.

Dieses Geld, die 25 Prozent der mutmaßlich wieder 137 000 Euro abzüglich der Summe für die Achtelfinalisten, wurde nun zu gleichen Teilen auf die sieben anderen Viertelfinalisten verteilt. Zudem wird auch ein Großteil der 75 Prozent an DFB-Pokal-Startprämie, die sonst beim Verbandspokalsieger verbleiben würden, aufgeteilt. Heißt: Lautern freut sich über den Einzug in den DFB-Pokal und etwa 20 000 Euro Prämie, die anderen sieben Viertelfinalisten über jeweils mehr als 15 000 Euro – mehr, als beim Final-Aus herausgesprungen wäre. Und wenn die Pfälzer die zweite Runde erreichen, gibt es noch einen Nachschlag.

Mit den Zahlen konfrontiert, betont Frank Specht, Vorsitzender des SV Gonsenheim: „Zur Vereinbarung mit dem 1. FC Kaiserslautern bewahren wir Stillschweigen. Es galt, Chancen, Risiken, Mehrwert und Nachteile abzuwägen, und mit dem Ergebnis sind wir zufrieden.“ Die Verhandlungen hinter den Kulissen verliefen durchaus langwierig und nicht konfliktfrei, doch letztlich gelang es, wie SVG-Sportvorstand Marvin Bylsma hervorhebt, eine einvernehmliche und einhellig getragene Lösung zu erzielen. „Die Vereine haben dem Verband ans Herz gelegt, keine sportliche Lösung mehr herbeizuführen“, sagt Bylsma. Nach Monaten ohne Mannschaftstraining hätte es keine fairen Bedingungen gegeben, obgleich Spiele wieder möglich wären. Der Wettbewerb muss jedoch bis Ende Juni abgeschlossen sein.

SV Gonsenheim befürwortet Pokal-Startrecht für den FCK

Die Alternative beim Abbruch wäre gewesen, dass das Los entscheidet. Der SV Gonsenheim war dafür, den FCK in den DFB-Pokal zu entsenden. Denn der Drittligist habe die beste Infrastruktur, um unter mutmaßlich geltenden Hygieneregeln ein Pokalspiel mit Zuschauern auszurichten. Als Amateurklub könnte man sich da auch wirtschaftlich schnell verheben.

Die Frage nach dem Spielmodus der neuen Saison, die ebenfalls Thema bei der Präsidiumssitzung war, wurde noch nicht final beantwortet. Ob erneut in geteilter Klasse mit Vorrunde und Play-offs gespielt wird, muss, wie es auf der Geschäftsstelle in Edenkoben heißt, mit Blick auf Jugend und Klassenleiter noch final abgestimmt werden. Als Saisonstart für den Ligabetrieb steht das Wochenende 14./15. August fest.

Aufrufe: 018.6.2021, 16:00 Uhr
Torben SchröderAutor