0:2-Heimniederlage: TSV Grünwald fehlt die zweite Luft

Denn nach den beiden Spielabsagen in Landshut schien diesmal kurz sogar ein Abbruch der Partie zu drohen. Es blitzte und donnerte rund um die Isartalgemeinde, und als es in der 69. Minute besonders laut krachte, ordnete Schiedsrichter Danijel Djordjevic (Augsburg) eine viertelstündige Spielunterbrechung an. Ironie des Schicksals: Ausgerechnet in diesen 15?Minuten herrschten die besten Bedingungen, weil der Regen Pause machte, das Gewitter hatte sich mit diesem letzten Donnerschlag sowieso verzogen.

Das Spiel konnte also gefahrlos fortgesetzt werden, und das dürfte nicht nur den Gäste-Fans, sondern auch neutralen Betrachtern unter den rund 400 Zuschauern gefallen haben. Denn trotz der schwierigen Bedingungen lieferten sich beide Teams ein rassiges Duell. Die Grün-Weißen erwischten den besseren Start, hatten durch Luka Copordas Kopfball nach einem Freistoß, den Türk Gücüs Torwart Filip Vidovic glänzend parierte (7.), die erste große Chance. „Mit einem 1:0 hätten wir vielleicht eine zweite Luft bekommen“, trauerte TSV-Coach Pero Vidak dieser Möglichkeit nach.

Den Lauf bekamen allerdings die Gäste, die nach ihrem schön herausgespielten, aber durch einen Ballverlust im Grünwalder Mittelfeld begünstigten 0:1 durch Bekim Shabani (16.) deutlichen Aufwind bekamen. Die Grün-Weißen beantworteten den Rückstand mit einigen Weitschüssen, von denen gleich der erste durch Kevin Staudigl richtig gefährlich war, doch abermals war Vidovic auf dem Posten (17.). Und dann hatte der TSV Riesenglück, dass Schiedsrichter Djordjevic Türk Gücü einen klaren Elfmeter verweigerte: Torwart Christian Rapp hatte Vinicius da Cunha vor dem leeren Gehäuse von den Beinen geholt (38.).

So blieb die Hoffnung auf eine Steigerung im zweiten Durchgang, ähnlich wie in den vorangegangenen Partien gegen Landshut. Doch die trog: Mit einem fein herausgespielten Treffer erhöhte da Cunha auf 0:2 (52.). Und es hätte noch schlimmer kommen können, doch Levent Novy traf vor dem leeren Tor aus kurzer Distanz nur die Latte (77.). Die Grünwalder verzeichneten nach der Pause nur eine gute Chance durch Robert Rudniks Kopfball (72., drüber). „Der Sieg mit zwei Toren ist verdient“, gab Vidak ehrlich zu, „aber ich bin trotzdem hochzufrieden mit meiner Mannschaft, weil sie zu einem schönen Spiel für die Zuschauer beigetragen hat. Uns hat aber die Durchschlagskraft gefehlt.“

Von Umberto Savignano