2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Berichtet über die Folgen seiner Corona-Infektion: Der ehemalige Bayern-Torwart Ron-Thorben Hoffmann.
Berichtet über die Folgen seiner Corona-Infektion: Der ehemalige Bayern-Torwart Ron-Thorben Hoffmann. – Foto: Imago / Shutterstock

Bayern-Leihgabe schimpft über Ex-Klub: „Ich musste mit Corona spielen“

Musste in München behandelt werden

Ron-Thorben Hoffmann erlebte beim AFC Sunderland ein Horror-Jahr. Die Leihgabe des FC Bayern musste mit Corona in einem Ligaspiel antreten.

Update vom 10. Juni, 10.05 Uhr: Ron-Thorben Hoffmanns Corona-Infektion und ihre Folgen sorgen auch Monate danach noch für Schlagzeilen. In seiner kicker-Kolumne erklärte der Nachwuchs-Torwart des FC Bayern bereits, dass er trotz eines positiven Tests am nächsten Tag in einem Pflichtspiel antreten musste. Gegenüber der Bild erneuert Hoffmann die Anschuldigungen gegen den Verein. Die Infektion habe „alles verändert“, so der 23-Jährige.

FC Bayern: Leihgabe Ron-Thorben Hoffmann von Zuständen beim AFC Sunderland erschüttert

„Als ich nach sieben Tagen Quarantäne zurückkam, ging es gleich wieder ins Tor zurück – obwohl der Schnelltest noch leicht positiv war. Ich musste mit Corona spielen!“, ist der Junioren-Nationalspieler über die Zustände noch immer entsetzt. „Es gab nach der Infektion weder Untersuchungen am Herz noch an der Lunge. Es wurden nicht einmal mehr Schnelltests vor den Spielen gemacht“, legt Hoffmann nach. Untragbare Zustände für einen professionellen Fußballklub.

Nachdem sich sein Gesundheitszustand auch in den darauffolgenden Spielen noch nicht verbessert hatte, zog Hoffmann die Reißleine. Die Gefahr einer drohenden Herzmuskelentzündung war ihm zu groß. „Ich habe der Vereinsführung gesagt, dass ich der Mannschaft aktuell nicht helfen kann und ich tiefergehend untersucht werden muss. Aber das wurde falsch aufgenommen.“

Ron-Thorben Hoffmann: Eintracht Braunschweig wohl an Verpflichtung des FCB-Keepers interessiert

Denn danach kam Hoffmann nicht ein einziges Mal zum Einsatz. Ein Spiel hatte ihm gefehlt, dann wäre seine Kaufplicht nach der Leihe vom FC Bayern eingetreten. Der AFC Sunderland stieg über die Play-Offs in die zweite englische Liga auf, dort wird Ron-Thorben Hoffmann allerdings nicht mehr für die „Black Cats“ auflaufen. Gerüchten zufolge ist Zweitliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig an einer Verpflichtung interessiert.

Erstmeldung vom 6. April, 16.27 Uhr: München/Sunderland - Seit Sommer vergangenen Jahres spielt Ron-Thorben Hoffmann für den AFC Sunderland. Per Last-Minute-Transfer wechselte der Nachwuchstorwart vom FC Bayern zum traditionsreichen Klub aus den Nordosten Englands, der inzwischen bis in die drittklassige League One abgerutscht ist. Doch in den letzten Wochen wurde der Traum vom Profifußball in England für Hoffmann zum Albtraum. Eine Corona-Infektion und ihre Spätfolgen haben dem 23-Jährigen gehörige Dämpfer verpasst.

Trotz Dreifachimpfung: Ron-Thorben Hoffmann infiziert sich mit dem Corona-Virus

Der Torhüter spricht in seiner Kolumne für den „kicker“ von „brutalen Erfahrungen“. Anfang Januar wurden zahlreiche Spieler des AFC Sunderland positiv auf das Corona-Virus getestet. Darunter auch Ron-Thorben Hoffmann, der zuvor die drei empfohlenen Corona-Schutzimpfungen erhalten hatte. Nach einer Woche Selbstisolation kehrte der Keeper in das Mannschaftstraining zurück. „Ein weiterer Test am achten Tag ist jedoch positiv. Und trotzdem spiele ich am darauffolgenden Tag und nach einem diesmal negativen Test gegen Accrington“, erzählt Hoffmann.

„Mir geht es nicht gut, ich verspüre ein Ziehen in der Brust und mein Energielevel ist komplett down.“

Ron-Thorben Hoffmann über das erste Spiel nach der Corona-Infektion.

Doch schon da bemerkte der Torhüter, dass er noch nicht vollständig von der Erkrankung erholt war. „Mir geht es nicht gut, ich verspüre ein Ziehen in der Brust und mein Energielevel ist komplett down“, sagt er über seine Erfahrungen aus dem Spiel. Hoffmann habe aber dennoch gespielt, denn er wolle „natürlich der Mannschaft helfen.“ Nach dem „großen Crash“, einer 0:6-Klatsche gegen die Bolton Wanderers, wurde Trainer Lee Johnson entlassen. „Er war es, der mich nach Sunderland geholt hat“, berichtet der Torwart über seinen Mentor.

Ron-Thorben Hoffmann leidet an zahlreichen Symptomen

Nach einer Heimpleite gegen Doncaster stand es um Hoffmanns Gesundheitszustand immer schlechter. „Kurzatmigkeit, Schwindelanfälle, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen und Schüttelfrost haben sich zu den bestehenden Symptomen dazugesellt. Ich spreche mit meinem Torwart-Trainer und sage, dass ich mich nicht mehr in der Lage fühle, zu spielen und die Mannschaft adäquat zu unterstützen. Einige Tage später werde ich zu Untersuchungen und Behandlungen nach München gelassen“, erläutert der 23-Jährige.

Nach der Rückkehr aus Deutschland wartete der nächste Dämpfer auf Ron-Thorben Hoffmann. Der Nachwuchstorwart war nicht mehr Stammspieler und hat seinen Posten als Nummer Eins verloren. Besonders bitter: Bei 25 Einsätzen greift eine Kaufpflicht, falls der AFC Sunderland in die zweitklassige Championship aufsteigt. Hoffmann steht aktuell bei 23 Spielen.

„Eine solche Erfahrung ist brutal, gehört aber zum Fußballgeschäft dazu.“

Ron-Thorben Hoffmann hofft weiter, dass die Kaufpflicht für Sunderland greift.

„Trotz starker Leistungen gibt es für mich gegenwärtig keine Chance, zurück ins Tor zu kommen“, ist der Ex-Bayer konsterniert: „Eine solche Erfahrung ist brutal, gehört aber zum Fußballgeschäft dazu.“ Stand jetzt sieht es also so aus, als müsste Hoffmann im Sommer wieder zum FC Bayern zurückkehren. Dort steht er in der Rangfolge klar hinter den etablierten Kräften um Kapitän Manuel Neuer und kam bislang lediglich für die Amateure in der 3. Liga zum Einsatz. (Vinzent Fischer) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

Aufrufe: 010.6.2022, 08:13 Uhr
Vinzent FischerAutor