2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
„Es ist ein wertvolles Lob der Kollegen für unsere gute Arbeit in Garching“, sagt Daniel Weber.  Michalek
„Es ist ein wertvolles Lob der Kollegen für unsere gute Arbeit in Garching“, sagt Daniel Weber.  Michalek

Weber: „Biero hätte den Titel genauso verdient“

Regionalliga-Trainer des Jahres im Interview

Garching – Daniel Weber ist der Trainer des Jahres in der Regionalliga. Bei einer Umfrage des Internetportals FuPa wählten sieben der 19 Regionalliga-Trainer den Coach des Vierten VfR Garching. Zweiter wurde Daniel Bierofka vom TSV 1860 München mit fünf Nominierungen. Garchings Coach zeigte sich gestern im Interview sichtlich stolz über die Auszeichnung.

Was sagen Sie zu der Auszeichnung?

Es ist natürlich eine Ehre, von den Kollegen gewählt zu werden. Wir haben eine tolle Saison gespielt und deshalb geht mein Dank an die Mannschaft, die den Erfolg bewerkstelligt hat. Ich habe nur die Rahmenbedingungen geschaffen.

In dieser so prominent besetzten Regionalliga ist es doch außergewöhnlich, wenn der Trainer eines so kleinen Vereins das Rennen macht?

In der Bayernliga war ich schon einmal Trainer des Jahres, aber in der Regionalliga ist es mein erstes Mal. Normalerweise stellt entweder der Meister oder das Überraschungsteam den Trainer. In den letzten Bewertungen überwog das Überraschungsteam, aber Daniel Bierofka ist direkt hinter mir. Unter dem Druck des TSV 1860 hätte er den Titel genauso verdient gehabt. Es ist ein wertvolles Lob der Kollegen für unsere gute Arbeit in Garching. Den Dank leite ich aber weiter an mein Team und mein Trainerteam.

Sie und Daniel Bierofka waren die taktisch hochkarätigste WG aller Zeiten bei der Trainerschein-Vorbereitung. Muss er Ihnen jetzt ein Bier ausgeben?

Dani hat vor ein paar Tagen gesagt, dass er mich gewählt hat. Ich finde es toll, wenn er das so sieht. Wir beide hatten in der Trainerschule viel Spaß. Und jetzt drücke ich ihm die Daumen in der Aufstiegsrelegation zur 3. Liga.

Eigentlich müssten Sie und der VfR die Daumendrücken, dass der TSV 1860 am Sonntag im Rückspiel den Aufstieg verpasst, damit es wieder das große Spiel mit vielen Zuschauern gibt?

In einem Sportler schlagen zwei Herzen und das Erste ist der Erfolg. Den wünsche ich meinem Freund und Kollegen. Mit der Vereinsbrille muss man sich wünschen, dass der TSV 1860 in der Liga bleibt. Dieses Spiel ist großartig für alle in der Liga und bringt einiges Geld. Als Sportler wünsche ich meinem Freund Daniel Bierofka aber den sportlichen Erfolg.

Apropos Erfolg. Was ist eigentlich das Erfolgsrezept für den Trainer des Jahres?

Wir hatten Kontinuität in den vergangenen Jahren. Wir wissen auch in Krisenzeiten unter der Saison, was wir zu tun haben. Da muss man ruhig bleiben und durch Erfahrung weiß man, an welchen Stellschrauben gedreht werden muss.

Ein Teil des Erfolgs ist auch ihr gutes Händchen im Umgang mit jungen Spielern?

Für mich gibt es nicht jung oder alt, sondern nur gut und schlecht. Ich habe auch das Auge, wer in dieser Liga was können würde. Wir müssen beim VfR unsere nicht so berauschenden Finanzmittel gut einsetzen und mit Enthusiasmus versuchen, an diesen Dingen zu arbeiten. Der menschliche Umgang ist unsere Stärke in Garching. Auf dem Feld darf es auch laut sein, aber neben dem Spielfeld muss es sachlich-freundschaftlich zugehen, damit wir Erfolg haben.

Ist das auch ein Argument beim Werben um junge Spieler?

Das muss sich herumsprechen und am Ende muss die Chemie zwischen Spieler und Trainer passen. Wenn das der Fall ist, werden die jungen Spieler schneller erwachsen und besser. Bei uns hat diese Saison vieles zusammengepasst.

Das Gespräch führte Nico Bauer.

Aufrufe: 024.5.2018, 20:50 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Nico BauerAutor