SV Häger: Befreiungsschlag auf die Kuhweide
Kreisliga A: Dem "kleinen HSV" droht der Abstieg in die Kreisliga B. Dort war er seit 22 Jahren nicht mehr. Der aktuelle Kader spielt momentan noch eher Hacke-Spitze-1-2-3, anstatt sich auch mal rustikal aus der Bedrängnis zu befreien.
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„Zur Not bei Tebbe auf die Wiese.“ Spätestens seit dem Aufstieg in die A-Liga im Jahr 1996 war dies für lange Zeit in engen Situationen das Motto für Hägeraner Fußballer. Eingeweihte wussten, dass damit der Befreiungsschlag auf die Kuhweide des benachbarten Bauern gemeint war. Einen Schönheitspreis konnte man damit nicht gewinnen. Aber die Zeit reichte oftmals aus, um sich als Mannschaft wieder zu sortieren und einen knappen Vorsprung über die Runden zu bringen.
Im Jahr 2018 wollen Hägeraner Fußballer enge Situationen anders lösen. Als die Partie gegen Heepen am Sonntag zehn Minuten vor Abpfiff beim Stand von 3:2 zu kippen drohte, kamen Nico-Jerome Hofbüker und Justus Seifert auf Rechtsaußen kurz hinter der Mittellinie in Bedrängnis. Statt die grobe Kelle herauszuholen, wählten sie gegen gallige Heeper Gegenspieler das Mittel der Flachpasskombination. Als Sahnehäubchen versuchte Seifert den Ball wie beim lockeren Fünf-gegen-zwei-Spielchen per Hackentrick auf Hofbüker zu spielen.
Das Resultat dieser Sorglosigkeit: Die Heeper eroberten den Ball, erzielten den Ausgleich und eine Minute später den Siegtreffer. Und Häger hat durch die Niederlage jetzt drei Zähler Rückstand auf das rettende Ufer. Seit dem Jahr 1996 hat der der »kleine HSV« durchgängig A-Liga und Bezirksliga gespielt. Wenn sich nicht bald etwas ändert, wird es demnächst wieder die B-Liga sein. Ob die Besinnung auf das alte Motto »Zur Not bei Tebbe auf die Wiese« den Abstieg verhindern kann? Ungewiss. Eines ist aber sicher: Mit Hacke, Spitze, eins, zwei, drei haben es im Abstiegskampf bislang nur die wenigsten Mannschaften geschafft.
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