2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
F: Weische
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Rückblick: Wie TuS Brake das »Meisterstück« glückte

Der VfL Ummeln kommt punktgleich mit dem Aufsteiger ins Ziel, vermasselt es aber in den letzten Minuten der Relegation, dem Tabellenprimus in die Bezirksliga zu folgen. Ein Bielefelder Trio steigt ab.

Mit dem Aufstieg des TuS Brake und dem unglücklichen Scheitern des VfL Ummeln in den Relegationsspielen endete Anfang Juni die Kreisliga-A-Saison in Bielefeld, in der die Mannschaften des TuS Jöllenbeck II, der SC Babenhausen und Türkgücü Sennestadt den Gang in die B-Liga nicht verhindern konnten. Meister wurde am letzten Spieltag mit einem deutlichen 5:1-Erfolg beim TuS Eintracht der TuS Brake, der sich den langersehnten Traum vom Aufstieg in die Bezirksliga erfüllte. „Mir ist nach dem Abpfiff ein dicker Stein von der Seele gefallen, am Ende haben wir unser Saisonziel verwirklichen können und die Forderungen der Offiziellen erfüllt“, zeigte sich der scheidende Trainer Darius Duda überglücklich und lobte die konstante Arbeit seiner Akteure.

Diese mussten lange um den Erfolg zittern, denn der VfL Ummeln, der TuS Eintracht oder der TuS 08 Senne I erwiesen sich bis zum Saisonfinale als hartnäckigen Kontrahenten. Das Kommando übernimmt ab Sommer Frank Milse, der sich ebenfalls riesig über das „Abenteuer Bezirksliga“ freut.

Lediglich auf Grund der schlechteren Tordifferenz musste sich der VfL Ummeln mit dem zweiten Tabellenplatz zufrieden geben, die dem VfL zumindest die Teilnahme an den Relegationsspielen gegen den SC Ostenland sicherte. In diesen scheiterte die Elf von Trainer Frank Biermann nach einem dramatischen Spielverlauf mit einer unglücklichen 1:2-Heimniederlage, die Trainer, Spieler und Fans erst nach und nach verdauen werden. „Wir hätten die tolle Saison mit dem Aufstieg krönen können, jetzt müssen wir in der kommenden Spielzeit einen neuen Angriff starten“, versucht Frank Biermann den verpassten Aufstieg schnell abzuhaken.

Jugendliche Frische und intensive Trainingsarbeit waren die Erfolgsrezepte des TuS Eintracht, der nach einem holprigen Saisonstart die Serie auf Rang drei beendete. „Ich bin stolz auf diese Leistung, die sich meine jungen Spieler durch viel Ehrgeiz und großer Disziplin erarbeitet haben“, lautet das positive Fazit von Trainer Ioannis Christodoulou, der den eingeschlagenen Weg auch in der nächsten Saison fortsetzen möchte. „Ich habe spontan um ein Jahr verlängert, es macht einfach Spaß, mit diesen Jungs zu arbeiten“, sieht der Coach noch viel Potenzial in seiner Elf.

Sechs namhafte Ausfälle und eine Schwächephase nach der Winterpause zerstörten am Ende die Aufstiegspläne des TuS 08 Senne I: Das Team von Trainer Mike Wahsner landete auf dem vierten Tabellenplatz. „Das ist bestimmt nicht das schlechteste Ergebnis, doch nach der tollen Hinrunde hatten wir uns natürlich große Hoffnungen auf den Aufstieg gemacht“, gibt Wahnser zu, der trotz des Verpassens des Saisonziels den guten Zusammenhalt seiner Mannen lobt. „Nach Lage der Dinge bleiben wir komplett zusammen und werden uns gezielt verstärken, dann wird einer neuer Angriff auf die Aufstiegsplätze gestartet“, blickt der Coach optimistisch in die Zukunft.

Die Plätze fünf bis sieben belegen der BV Werther, die Spvg. Versmold und der SV Häger, die das Bielefelder Spitzenquartett nie ernsthaft gefährden konnten. Dank einer starken Rückrunde und konstanter Leistungen verabschiedete sich die Spvg. Heepen frühzeitig aus der Gefahrenzone und sicherte sich Platz acht. „Mit dieser Platzierung hatte ich schon vor Saisonbeginn gerechnet, die Mannschaft hat mir somit einen stressfreien Rücktritt von meinem Trainerposten ermöglicht“, sagte Heepens Urgestein „Tucky“ Hall, der zur neuen Saison von Bastian Metzendorf abgelöst wird. Insgesamt kann Hall auf eine erfolgreiche zweieinhalbjährige Dienstzeit zurück blicken, in der er seinen Verein im Kreisoberhaus etablierte.

»Wir sind hoch gestartet und anschließend tief gefallen«

Unterm Strich zufrieden ist man auch beim TuS Ost, der auf Platz neun und damit im gesicherten Mittelfeld landete. „Das Saisonziel wurde wieder erreicht, ich werde mich jetzt aber von der Trainerposition zurück ziehen und mich als Fußballobmann mehr um organisatorische Aufgaben kümmern“, gibt Marcel Hokamp bekannt. Zudem möchte er sich mehr um seine Familie kümmern, die in den letzten Jahren oft auf ihn verzichten musste. „Hätten wir konstantere Leistungen gezeigt, wäre in der Endabrechnung mehr drin gewesen, doch auch so wird mein Nachfolger Igor Sreckovic eine intakte Mannschaft übernehmen“, meint Hokamp.

Erst eine nahezu perfekte Rückrunde (28 Zähler) und die Aufstockung des Spielerkaders in der Winterpause brachten den TuS Hillegossen wieder auf die Erfolgsspur zurück,so dass sich Trainer Mehmet Ilmaz und sein Team am Ende über den zehnten Tabellenrang freuen durften. „Ich muss an dieser Stelle die gute Zusammenarbeit mit dem Vorstand loben, der mir auch in der schwierigen Zeit den Rücken gestärkt und jederzeit die Ruhe bewahrt hat“, lobt Ilmaz die Vorstandsriege der Hillegosser. Da schon jetzt alle Spieler ihre Zusage für die nächste Spielzeit gegeben haben und auch der Vertrag von Mehmet Ilmaz verlängert wurde, rechnet der Coach mit einer weiteren Leistungssteigerung seines Teams. Verzichten muss er dabei auf Co-Trainer Alis Hasic, der die A-Junioren des TuS Eintracht übernehmen wird.

Lange Zeit mischte auch der SC Peckeloh II im oberen Drittel mit, ehe eine rasante Talfahrt den Absturz auf Rang elf einleitete. Keineswegs zufrieden konnte man in den Reihen des SV Ubbedissen sein, der lange um den Klassenerhalt zittern musste und lediglich Platz zwölf belegte. „So habe ich mir meine letzte Saison in Ubbedissen nicht vorgestellt, ich bin froh, das wir zumindest den drohenden Abstieg verhindern konnten“, zeigte sich Trainer Bernd Gorski nach dem Saisonabpfiff erleichtert. Der Abgang einiger wichtiger Leistungsträger, dadurch fehlende spielerische Akzente und die teilweise zu lasche Einstellung brachten die „Ubbser“ in arge Schwierigkeiten, die selbst an den Nerven des ehemaligen Bundesligaspielers Gorski zehrten.

Mit großer Euphorie und hohen Erwartungen startete im August Aufsteiger FC Altenhagen in die neue A-Liga Saison, in der bis zum letzten Spieltag das große Zittern um den Klassenverbleib angesagt war. 31 Punkte reichten schließlich aus, um sich so eben noch auf den 13. Platz zu retten. „Vom Potenzial war mehr drin, wir werden jetzt die nötigen Schritte einleiten, um uns in dieser Klasse zu etablieren“, erläutert Trainer Aziz Ay, der im Oktober Nuh Saka an der Seitenlinie ablöste. Zusammen mit Ridvan Ece bastelt Ay an einem neuen Team, das demnächst von Beginn an geschlossener auftreten soll.

Erwischt hat es auf der Zielgeraden die Elf von Türkgücü Sennestadt, die ebenfalls 31 Punkte erkämpfte, gegenüber Altenhagen aber die weitaus schlechtere Tordifferenz aufzuweisen hatte und somit auf dem ersten Abstiegsplatz landete. Gerade in der Endphase wirkten die Sennestädter in vielen Begegnungen überfordert und ließen auch kämpferische Tugenden vermissen. Ein Grund für die Talfahrt dürfte auch der winterliche Trainerwechsel sein, denn obwohl Özgen Yildiz das Amt von Erkan Aydogan übernommen hatte, kam die Mannschaft nicht mehr in Schwung. Yildiz hört übrigens schon wieder auf.

„Wir sind hoch gestartet und anschließend tief gefallen.“ Dieses treffende Fazit zieht Hendrik Zilke, der Trainer des SC Babenhausen, nach einer mageren Rückrunde als Tabellen-15. die sofortige Rückreise in die B-Liga antreten muss. „Die Welt geht dadurch nicht unter, natürlich hätten wir gerne weiter im Kreisoberhaus gespielt, dennoch haben wir in diesem Jahr viel gelernt“, meint Zilske, der mit seiner Elf in der B-Liga erneut um den Aufstieg mitspielen möchte.

Den letzten Tabellenplatz belegte am Ende die zweite Mannschaft des TuS Jöllenbeck, die schon vor dem ersten Spieltag von vielen Experten als heißer Abstiegskandidat gehandelt worden war. Auch Trainer Michael Zozmann hatte seinem Team eine schwere Saison prophezeit und sollte am Ende mit seinen Prognosen recht behalten. „Wir waren nicht unbedingt schlechter als die Konkurrenz, doch in vielen Spielen haben uns in den entscheidenden Momenten die Cleverness und das Glück gefehlt“, erklärt Michael Zozmann.

Komplettiert wird das Kreisoberhaus beim Start in die neue Saison durch den Bezirksliga Absteiger FC Türk Sport und die B-Liga-Aufsteiger SG Oesterweg, TSV Amshausen, SV Brackwede und GSV Cosmos Bielefeld, die ab dem 12.August in der neuen Umgebung auf Punktejagd gehen.

Aufrufe: 025.6.2018, 16:15 Uhr
Heinz-Dieter Klusmeyer / FuPaAutor