2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
F: Zobe
F: Zobe

Kreisliga A: Bilanz der Altkreis-Clubs

In einer ausgeglichenen Liga haben die Spvg. Versmold, SC Peckeloh II und der BV Werther zur Winterpause noch Aufstiegschancen. Der SV Häger dagegen will nach einer verkorksten Hinrunde dem Abstiegsstrudel frühzeitig entfliehen

Spvg. Versmold
Wie in der vergangenen Saison ist Versmold entgegen aller Erwartungen auf Tuchfühlung zu den Aufstiegsrängen. Trainer Patrick van der Sanden ist es erneut gelungen, mit einem eigentlich nicht aufstiegsreifen Kader im Konzert der Großen mitzuspielen. „Wir wollen solange wie möglich auf der Erfolgswelle schwimmen“, sagt van der Sanden. Dass es zum Aufstieg reicht, glaubt er allerdings nicht:
„Wir sind realistisch. Niemand bewertet das gute Zwischenergebnis über."

Dieses ist vor allem ein Produkt mannschaftlicher Geschlossenheit. So konnten Rückschläge wie die 0:5-Klatschen in Babenhausen und Werther genauso aufgefangen werden wie zwischenzeitliche Zwei-Tore-Rückstände in den am Ende noch gewonnenen Partien in Ummeln und Häger.

Erheblichen Anteil am Erfolg hatte das Brüderpaar Bulanov, dessen Verpflichtung sich als Glücksgriff erwies. Während Alexander als Abwehrchef zum Führungsspieler reifte, führt Cornelius mit 16 Treffern die Torjägerliste an. „Beide tun uns unglaublich gut“, spart van der Sanden nicht mit Lob. Die Qualität weiter steigern wird Jan-Hendrik Gessat: Nach seinem Auslandssemester in Schweden ist der Mittelfeldspieler wieder dabei. Ob dies reicht, um weiter oben mitzumischen, wird sich womöglich schon direkt nach der Winterpause zeigen: In TuS 08 Senne 1 und TuS Brake warten zwei echte Gradmesser.

SC Peckeloh II
Die Peckeloher Reserve startete fulminant und blieb die ersten sechs Partien ohne Niederlage. Am zehnten Spieltag folgte der Höhepunkt: Durch einen 2:1-Erfolg gegen Aufstiegsfavorit TuS Brake eroberte die Mannschaft von Erwin Medjedovic die Tabellenführung. Dieses Niveau konnte sie allerdings nicht halten und schwächelte in den letzten Begegnungen der Hinrunde etwas.

Für Peckelohs Trainer kam dies nicht überraschend: „Unser sowieso schon dünner Kader hat unter vielen Verletzungen gelitten.“ Neben der schweren Schulterblessur von Torwart Christian Cosfeld am 13. Spieltag, erwischte es vor allem die Offensive: Durch die teils langfristigen Ausfälle der Stürmer Tobias Bäcker, Julius Schick, Eduard Wacker und Miguel Garcia Barron fehlte in vielen Partien der Killerinstinkt vor dem Tor.

Auch wenn ohne Verletzungspech mehr drin gewesen wäre, ist Medjedovic mit dem Zwischenergebnis zufrieden: „Die Mannschaft hat sich weiterentwickelt und gezeigt, dass sie Ambitionen hat. Gerade die große Moral bei Rückständen ist ein Schritt nach vorn.“

BV Werther
Die Verantwortlichen am Meyerfeld machen kein Geheimnis daraus, dass die sofortige Rückkehr in die Bezirksliga das Ziel ist. „Es wäre verschenkt, diese Saison nur Halbgas zu spielen“, glaubt Spielertrainer Nils Koch an das Potenzial seines Kaders. Daher ist er mit Platz sieben nicht zufrieden. „Wir haben viele Punkte unnötig liegen lassen“, ärgert sich Koch über die Patzer gegen vermeintlich leichte Gegner.

Weil die Leistungsdichte der Liga so groß wie lange nicht mehr ist, beträgt der Rückstand der Wertheraner trotzdem nur sechs Punkte auf Spitzenreiter Senne. Dieser Abstand könnte durch einen Sieg im Nachholspiel gegen den Tabellenletzten Hillegossen am 11. Februar schnell verkürzt werden. Dass dieses gewonnen wird, daran dürfte angesichts der großen Heimstärke kaum einer zweifeln. Auswärts aber muss der BV mehr Konstanz an den Tag legen. Fünf Zähler in der Fremde sind eindeutig zu wenig. „Wir müssen den Sieg in jedem Spiel wirklich wollen“, vermisste Koch bislang oft die nötige Galligkeit.

Einer, der diese Mentalität ab sofort einbringen soll, ist der erfahrene Torjäger Tobias Solfrian, der wieder einsteigt.

SV Häger
Dass den Bezirksliga-Absteiger nur das bessere Torverhältnis von einem Abstiegsrang trennt, hätte vor der Saison kaum jemand erwartet. „Wir haben viele Partien verloren, in denen wir wirklich gruselig gespielt haben“, räumt Hägers Spielertrainer Frederic Kollmeier ein und fügt selbstkritisch an: „Da habe ich mich und unsere Philosophie Fußball zu spielen schon hinterfragt.“ Das auf viel Ballbesitz und kurze Flachpässe angelegte Spiel der Hägeraner benötigt neben technischen Fähigkeiten eine gesunde Portion Selbstbewusstsein, welches durch den Abstieg und den schlechten Start gegen Brake und Werther gelitten habe.

Zudem fehlten Kollmeier personelle Alternativen. Diese sind nun da: In Güven Aydin, Aytug Gecim, Tugsad Özata und Sebastian Gräfe legte der kleine HSV quantitativ und qualitativ nach. Außerdem kehren die Langzeitverletzten Jeffrey Johannesmann und Chris Heidemann zurück. Dennoch warnt Kollmeier davor, den Klassenerhalt als selbstverständlich anzusehen: „Man weiß ja wie sowas laufen kann. Deswegen sollten wir zusehen, dass wir so schnell wie möglich da unten raus kommen.

"Dabei hofft er auch auf den positiven Effekt durch den Gewinn des Haller-Kreisblatt-Cups. Kollmeier ist sich sicher: „Dadurch sind wir enger zusammengerückt. Das hat uns einen Schub gegeben.“

Aufrufe: 017.1.2018, 10:00 Uhr
Sven HauhartAutor