VfB-Macher Benz über 3. Liga: "Wirtschaftlich nicht machbar"

Nach der sensationellen Hinrunde des VFB Eichstätt staunten die Experten nicht schlecht. Die etwas mehr als 13.000 Einwohner große Kleinstadt überrascht so manchen Experten der Regionalliga. Der Aufstieg in Liga 3 ist nach aktuellem sportlichen Gesichtspunkt keine bloße Illusion mehr, auch wenn die zweite Mannschaft des FC Bayern noch zwei Nachholspiele bestreiten müssen und sich mit derzeit 44 Punkten punktgleich in der besseren Ausgangsposition befindet. Doch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die vom DFB geforderten finanziellen Bedingungen sprechen gegen eine Teilnahme des Underdogs.

Fußball-Abteilungsleiter Johann Benz spricht im Donaukurier über die finanziellen Befindlichkeiten des Vereins: „Wenn ich lese, wie der FC Memmingen seinen Etat für die Dritte Liga aufstocken würde, dann muss ich klar sagen, dass das für uns nicht machbar ist. Der FCM will nämlich seine bisher angesetzten 800.000 Euro mit Fernsehgeldern verdoppeln und zusätzlich 200.000 Euro an Mehreinnahmen generieren“, sagt der 59-Jährige. „Das sind dann gesamt 1,8 Millionen, die für den VfB Eichstätt einfach Utopie sind. Wir sind nicht blauäugig in unserem Tun. Ich jedenfalls beschäftige mich in keinster Weise mit dem Lizenzierungsverfahren für die Dritte Liga. Denn es ist sowohl wirtschaftlich als auch technisch-organisatorisch nicht machbar.“

Klare Worte von Benz. Die 3. Liga gilt nicht nur unter den abgestiegenen Traditionsvereinen zunehmend als Pleiteliga, sondern beschäftigt mittlerweile auch die Regionalliga Bayern. Auch wenn die von Eichstätt-Funktionär Benz ausgegebene Zielsetzung „Klassenerhalt“ mit 44 Punkten bereits erreicht ist, bleibt der von manchen Spielern erhoffte Aufstieg offenbar ein unerfüllbarer Wunsch. Dafür setzt sich der VfB andere Ziele: „Natürlich wissen wir, dass Bayern als einer der mitgliederstärksten Verbände neben Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen einen zusätzlichen Startplatz im DFB-Pokal vergeben darf“, sagt Benz. Dafür müsste der Tabellenzweite den Platz hinter dem FC Bayern II halten, da die beste "Amateur-Mannschaft" sich für den lukrativen Wettebewerb qualifiziert . Der Weg über den Toto-Pokal ist nach der Pleite gegen Rain im August bereits verbaut.

Text: Fabian Schönrock