2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Mit voller Wucht: Die Pfeddersheimer Tomislav Cvitanovic (links) und Marcel Steigerwald können den Wöllsteiner Dominik Gerhardt, nicht daran hindern, den 3:3-Ausgleich zu erzielen. Foto: Photoagenten/Axel Schmitz
Mit voller Wucht: Die Pfeddersheimer Tomislav Cvitanovic (links) und Marcel Steigerwald können den Wöllsteiner Dominik Gerhardt, nicht daran hindern, den 3:3-Ausgleich zu erzielen. Foto: Photoagenten/Axel Schmitz

Tollhaus feiert die Aufholjäger

A-KLASSE-TOPSPIEL Auf den letzten Drücker trotzt die SG Wöllstein/Siefersheim dem Spitzenreiter einen Punkt ab

WÖLLSTEIN. Dominik Gerhardt verwandelte das Wöllsteiner Schlossstadion in ein Tollhaus. Nachdem er den Konter zum 3:3 abschloss, den Ball mit der Fußspitze über die Linie drückte, erreichte die Atmosphäre ihren Höhepunkt (88.). Die 200 Zuschauer, die dem A-Klassen-Spitzenspiel zwischen der SG Wöllstein/Siefersheim und der TSG Pfeddersheim II beiwohnten, dürften bei den - vor allen jungen SG-Spielern - für ein unvergessliches Erlebnis gesorgt haben. Mittelfeldspieler Martin Barth war nach dem Spiel noch geflasht: „Das war geil, vor so vielen Leuten zu spielen. Die Atmosphäre war richtig cool. Persönlich habe ich das noch nicht erlebt.“ SG-Trainer Jan Sauter freute sich „umso mehr, dass wir einen Punkt geholt haben“.

Dass es nach dem 1:3-Rückstand durch die Tore von Philipp Stiller (18.), Michael Schäfer (45.+2) und Sascha Schwamb (52.) noch zum Punktgewinn reichte, lag auch an seinem Doppelwechsel eine Viertelstunde vor Schluss: Matthias Rasch für Dominik Poh und sich selbst für Benedikt Stieb sorgten für eine Überlegenheit in der Luft, die „Pfeddersheim vor große Probleme stellte“, so der Spielertrainer. Für Barth waren es „der Wille und der Kampf“, die dem Gastgeber den Punkt bescherten. Der Mannschaft sei es wichtig gewesen, sich nach dem 0:6 in Neuhausen zu rehabilitieren, wozu auch das 2:3 durch Dennis Fey beitrug (83.). Der Glauben an die Aufholjagd wurde zudem durch das Auftreten der Pfeddersheimer nach dem 1:3 gestärkt. Barth meinte: „Pfeddersheim hat sich zu sicher gefühlt und nachgelassen.“

Gelungen ist die Rehabilitation mit der gewohnten Kompaktheit - diesmal allerdings mit einem Mann mehr im Mittelfeld, weil „wir wussten, wie gefährlich Pfeddersheim ist“ (Barth). Vorne erspielte sich Wöllstein dann auch einige Topgelegenheiten, sorgte mit „wenig Ballbesitz für Furore“, beschrieb Sauter. Norman Schneider, der zum 1:1 traf (24.) und Gerhardt versemmelten jedoch ihre guten Chancen - ansonsten wäre der Zweite womöglich sogar als Gewinner vom Platz gegangen.

Kein Freund wurde Sauter vom Spielstil der Gäste. Zwar seien sie „spielerisch überlegen gewesen“, wie auch Barth zugab, aber für den Spielertrainer war die TSG „viel zu verspielt, nicht zwingend“ und strahlte insgesamt „keine Torgefahr“ aus. Recht gibt ihm die Statistik: Außer den Gegentoren, von denen die ersten beiden TSG-Treffer eher aus der Distanz fielen, sahen die Zuschauer kaum Aktionen im Sechzehner von der TSG. Obendrein seien die Gäste mit der „besseren Spielanlage bei Tempogegenstößen sehr anfällig gewesen“, sagte Sauter.

Nicht ganz zufrieden war auch Michael Schneider, der Trainer der Gäste. Er prangerte die „vielen individuellen Fehler im Spielaufbau“ an und klagte über die fehlende Cleverness nach der Zwei-Tore-Führung. „Da wollten wir alles fußballerisch lösen“, berichtete Schneider, der ein Verfechter des Kurzpassspiels ist. Demnach „ärgern uns nach dem Spielverlauf die Punktverluste“, wenngleich Schneider vor der Begegnung einen Punkt unterschrieben hätte, gegen Wöllsteiner, die sich aus seiner Sicht im Vergleich zur vergangenen Saison nochmal erheblich weiterentwickelt haben. „Sie stehen noch kompakter, sind noch besser eingespielt - das haben wir auch so erwartet.“

SG Wöllstein/Siefersheim:

Sternagel - Poh (82. Rasch), H. Sauter (63. Kuhr), Glaser, Fey - Stieb (78. J. Sauter), Baese, Barth, Schneider, Lewandowsky - Gerhardt.

TSG Pfeddersheim II:

Krezdorn - Stiller, S. Schwamb (78. Meloth), Cvitanovic, Steigerwald (81. Heinevetter) - Agtas, Metzger, Schäfer (63. Ries), Oswald, Bach - Juko.

Tore:

0:1 Stiller (18.), 1:1 Schneider (24.), 1:2 Schäfer (47.), 1:3 S. Schwamb (52.), 2:3 Fey (83.), 3:3 Gerhardt (88.). -

Schiedsrichter:

Jan Diwisch. -

Zuschauer:

200. -

Beste Spieler:

Schneider, Fey - Agtas, S. Schwamb.

Aufrufe: 026.10.2014, 21:40 Uhr
Nico BrunettiAutor