2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview der Woche
"Ich habe den Wechsel auf keinen Fall bereut, es war und ist eine super Erfahrung", bilanziert Silas Schwarz seine Zeit bei Waldhof Mannheim.
"Ich habe den Wechsel auf keinen Fall bereut, es war und ist eine super Erfahrung", bilanziert Silas Schwarz seine Zeit bei Waldhof Mannheim. – Foto: Wagner

"Es gibt hier keinen anderen Verein für mich"

Schott-Neuzugänge im Doppelinterview: Im ersten Teil spricht Silas Schwarz über seinen Wechsel nach Mainz, die Vorfreude auf seine Mitspieler und eine Abkehr vom Profi-Bereich

Mainz. Einer steigt auf, einer steigt ab, zumindest der Liga nach. Aber für beide, Etienne Portmann und Silas Schwarz, fühlt sich der Wechsel zum TSV Schott Mainz als Schritt nach vorne an. Die beiden 22-Jährigen setzen nach ihren Abenteuern im Profifußball – Schwarz als Kadermitglied mit einem Drittliga-Kurzeinsatz bei Waldhof Mannheim, Portmann bei der U23 des 1. FC Kaiserslautern – auf ein Berufsleben abseits des Fußballfelds. Und haben sportlich mit dem TSV eine Menge vor, wie sie im Interview erzählen.

FuPa: Silas, Du warst in der Regionalligasaison 2017/18 Schott-Stammspieler und hast seit dem Wechsel zu Waldhof häufiger beim TSV zugeschaut. Was denkst Du, ist die Truppe kommende Saison stärker?

Silas Schwarz: Das ist schwer zu sagen. Der Kader ist jetzt vielleicht etwas breiter aufgestellt, und wir sind auf den Positionen mehrfach besetzt. Alles weitere wird man sehen.

Was hat Dich bewogen zurückzukehren?

Ich will im Winter an der Johannes-Gutenberg-Universität Wirtschaftspädagogik studieren und einen neuen Weg einschlagen, bei dem der Fußball an der zweiten Stelle steht. Das war früher eher anders. Ich habe gemerkt, dass Profifußball eher nichts für mich ist. Ich brauche ein zweites Standbein, Sicherheit. Den Gedanken hatte ich vorher schon, doch dann habe ich den Schritt nach Mannheim gewagt.

Wie bewertest Du die Zeit beim SV Waldhof? Hast Du den Wechsel im Nachhinein bereut?

Ich habe den Wechsel auf keinen Fall bereut, es war und ist eine super Erfahrung. Die Truppe ist super, es macht viel Spaß. Es war das Beste, das ich tun konnte. Hätte ich den Schritt nicht gewagt, hätte ich es bereut. Es war sehr lehrreich, kennen zu lernen, wie es im Profi-Bereich abläuft. Ich hin sehr froh diesen Schritt gewagt zu haben. Obwohl ich mich nicht durchgesetzt habe, bin ich nicht enttäuscht.

Ist das Verhältnis der Spieler untereinander bei Profis ein anderes als bei Hobbyfußballern?

Das sind alles verrückte Typen. Da gibt es keinen großen Unterschied.

Du wärst im Winter gern schon zurückgekommen, richtig?

Ja. Es hat leider nicht geklappt. Schlimm ist das nicht, durch Corona hätte ich in Mainz eh kaum Spiele gehabt. Jetzt geht es in der Dritten Liga noch weiter, ich kann mich gut vorbereiten, komme stark zurück.

Wie hast Du die Entwicklung der Schott-Mannschaft erlebt?

Gerade die jungen Spieler haben sich sehr stark entwickelt. Das ist bei Sascha so, das habe ich ja selbst erlebt. Ich finde es toll, was Schott mit seinen geringen Möglichkeiten leistet. Die neuen Spieler sind ja auch alle jung. Die können sich schon mal darauf gefasst machen, sehr viel zu lernen.

Ist es ein richtiges Nach-Hause-Kommen für Dich?

Ja! Ich habe ewig bei Schott gespielt, bin Mainzer, dort spielen meine Freunde, ich habe Spaß. Trotzdem gehen wir es seriös an, um den Klassenerhalt zu schaffen. 15 Mann vom aktuellen Kader bleiben, ich kenne eigentlich alle. Es ist, wie nach Hause zu kommen, ganz klar.

Was hat Dir am meisten gefehlt?

Mit den Kumpels zu zocken. Ich freue mich auf die Truppe, die richtig stark und charakterlich toll ist. Ich wäre auch in die Oberliga gegangen, Hauptsache Schott. Es gibt in Mainz und der Umgebung keinen anderen Verein für mich.

Klingt ja fast schon so, als würdest Du bei Schott Deine Karriere beenden wollen...

Das kann man ja nie sagen. Erst mal will ich mein Studium abschließen. Es kommt ja auch auf Schott an, wie lange sie den Weg mit mir gehen.

Erst mal könntest Du gemeinsam mit Jan Just den Zweitliga-Aufstieg feiern...

Möglich! Wir wohnen in einer Zweier-WG und verstehen uns, wie bei Schott schon, super. Jetzt werden sich die Wege trennen.

Bist Du sicher? Einen Rechtsverteidiger könnte Schott ja noch gebrauchen...

Ich verlasse Mannheim ja. Er hat den Mietvertrag noch, ich nicht. Wenn wir 30 sind, kicken wir vielleicht wieder zusammen. Ich kann da keine Andeutungen machen (lacht).

Auf welchen Deiner neuen, alten Mitspieler freust Du Dich am meisten?

Am liebsten hätte ich mich auf Constantin Leinhos gefreut. Ich hoffe für ihn, dass er die Rückkehr schafft. Ansonsten freue ich mich auf Jo Gansmann und Nicklas Schlosser, mit denen ich mich sehr gut verstehe.


Das zweite Interview mit Etienne Portmann findet ihr morgen auf FuPa.net/Rheinhessen!

Aufrufe: 012.6.2020, 18:00 Uhr
Torben SchröderAutor