2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Mit seinem 3:0 sorgte Silas Schwarz für die Vorentscheidung.
Mit seinem 3:0 sorgte Silas Schwarz für die Vorentscheidung. – Foto: Marcel Heeg / TSV Schott Mainz (3)

TSV Schott: Regionalliga? Gar keine Frage!

4:1-Sieg gegen den FCK II untermauert die Mainzer Aufstiegsambitionen +++ Schwarz-Doppelpack und Wimmers Premiere

Zweimal lief Bob Marley. „Everything's Gonna Be Alright“, frei auf Rheinhessisch übersetzt „Wird schon“. Das Lied, das Silas Schwarz sich zur Tormelodie erkoren hat, passt zur äußerst souveränen Art und Weise, mit der Oberliga-Spitzenreiter TSV Schott Mainz Platz eins behauptet hat. 4:1 (3:0) gegen den 1. FC Kaiserslautern II, Doppelpack Schwarz, dazu noch eine Vorlage – und viel Zuversicht, dass das klappt mit der direkten Regionalliga-Rückkehr.

Ligaunabhängig hat neben Schwarz auch Linus Wimmer seinen Vertrag verlängert. „Wir spielen Regionalliga, gar keine Frage“, blickt der 1:0-Schütze auf die nächste Saison, „wir haben es ja in der eigenen Hand.“ Dass der Winter-Rückkehrer, der nach einigen Vereinswechseln nun beim TSV heimisch werden will, ausgerechnet nach Tim Müllers Eckball traf, sorgte auf der Tribüne für Erstaunen. Das erste Kopfballtor seit der F-Jugend rief Stadionsprecher Robert Skarupke aus. „Kommt hin“, grinst Wimmer, „wir üben die Variante im Training, aber selbst da treffe ich meistens nicht. Doch sie haben mich frei stehen lassen, und die Ecke kam super.“

Sprinter Schwarz ist nicht zu halten

Das frühe Führungstor (8.) ebnete den Weg gegen durchaus motiviert wirkende Pfälzer, die aber massiv an ihre Grenzen stießen. Und Sprinter Schwarz einfach nicht halten konnten. Hereingabe von der Torauslinie, Direktschuss Pierre Merkel ins lange Eck, 2:0 (34.). Antritt von halblinks nach innen, Flachschuss neben den Innenpfosten (45.). Schließlich: Steilpass Janek Ripplinger auf Christian Hahn, Querpass, Schwarz locht am zweiten Pfosten ein (78.). Damit war die Phase, in der die Pfälzer das Spiel an sich gerissen und auch, nach einem Schiedsrichterball, den Anschluss hergestellt hatten (Lennart Thum/67.), abgehakt.

„Das Gegentor ist unnötig. In der ersten Halbzeit haben wir noch drei, vier richtig gute Möglichkeiten“, resümiert Trainer Aydin Ay, „in der zweiten Halbzeit sind die klareren Sachen auch bei uns.“ Intensität, Mentalität und Klarheit lobt der Chefcoach, der den an Adduktorenproblemen laborierenden Spielmacher Etienne Portmann schonen konnte.

Linus Wimmer weiß, wann man zum psychologisch richtigen Zeitpunkt trifft.
Linus Wimmer weiß, wann man zum psychologisch richtigen Zeitpunkt trifft.

Dafür rückte Wimmer ins Zentrum, sein eigentlich angestammtes Terrain. „Ich fühle mich super wohl, die Konstellation mit dem Trainer passt, die Mannschaft hat mich super aufgenommen. Hier ist es mehr als nur Fußball spielen“, strahlt der 25-jährige Wiesbadener, der Psychologie studiert und danach gern in seiner Heimatregion bleiben will, „wir sind zwar Amateurfußballer, haben aber professionelle Möglichkeiten, holen das Optimale raus. Im Training ist Zug drin, wir fordern uns richtig.“

Das sah man, neben der Spielfreude, auf dem Feld auch an der Defensivarbeit. Eine Portion Dominik Ahlbach täte auch allen anderen gut, hatte Portmann im Vorfeld gesagt. Ob Leon Kern, Julius Haas oder Nicklas Schlosser, an beherzten Grätschen im Stile des resoluten Abwehrmannes, der ebenfalls verlängert hat, fehlte es, als sie nötig wurden, nicht. „Die Mentalität, die Domme auf den Platz bringt, hilft uns ungemein“, sagt Ay. Auf dass am Saisonende alles gut wird für den TSV.

Die gute alte Grätsche zählte auch zum Mainzer Repertoire.
Die gute alte Grätsche zählte auch zum Mainzer Repertoire.

Zwei Punktspiele stehen noch aus, in Diefflen und dann gegen den Tabellendritten FK Pirmasens. „Wir wollen bei uns bleiben. Wenn wir so weiterspielen, ist es schwierig, uns was wegzunehmen“, sagt Ay.

TSV Schott Mainz: Hansen – Polichronakis (46. Haas), Ahlbach, Schlosser (81. Hermann), Obas – Müller – Wimmer (59. Hahn), Gansmann (76. Ripplinger) – Schwarz, Merkel (81. Zimmermann), Kern.

Aufrufe: 013.5.2023, 18:14 Uhr
Torben SchröderAutor