2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Mit dem hier bejubelten 2:1 gelang dem TSV Schott Mainz der erste Siegtreffer dieser Saison.
Mit dem hier bejubelten 2:1 gelang dem TSV Schott Mainz der erste Siegtreffer dieser Saison. – Foto: Marcel Heeg / TSV Schott Mainz

TSV Schott Mainz schlägt die Kickers Offenbach

2:1-Sieg des Aufsteigers gegen den Aufstiegsaspiranten geht absolut in Ordnung

Die siebte Führung hat gehalten. Mit einem 2:1 (0:0)-Sieg gegen die stets hoch gehandelten Kickers Offenbach hat Regionalliga-Aufsteiger TSV Schott Mainz seinen ersten Dreier eingefahren. Zum sechsten Mal am sechsten Spieltag gelang das 1:0. Und erstmals schlug der TSV nach einem Rückschlag selbst wieder zurück. Der Sieg – absolut verdient.

„Die vier Englischen Wochen merkst du in den Knochen“, schnauft Keeper Tim Hansen durch. Doch die Gefahr, in Durchgang zwei erneut Zählbares aus der Hand zu geben, bannte das Team mit viel Willen und Geschlossenheit. Zweimal, nur zweimal, musste sich Hansen wirklich strecken – bei Distanzschüssen aus 30 Metern mithilfe der Latte (35.) und rund 20 Metern (84.). Manch weitere brenzlige Szene blockte das Schott-Kollektiv weg, und nachdem das Mittelfeld vorübergehend etwas zu durchlässig wurde, saßen die Wechsel.

Das 1:0 liegt in der Luft

Die klareren Abschlüsse lagen beim Aufsteiger, der sehr präsent begann und nach der bereits dritten Ecke durch Jan Justs Kopfball schon den Torschrei auf den Lippen hatte (8.). Zwei gute Schusschancen wurden geblockt, Nils Fischers Konterlauf wurde knapp neben den Kasten abgefälscht (35.), der Lupfer des erneut mit viel Dynamik überzeugenden Neuzugangs prallte am Keeper ab (51.). Bei einem schönen Schlenzer hatte Fischer Pech, Millimeter fehlten (60.).

So gesehen, passte das 1:0 ins Bild. Silas Schwarz kochte nach einem weiten Ball Jan Urbich ab und spielte ins Zentrum, wo Linus Wimmer samt Pirouette an Gegenspieler und Keeper vorbei Saisontreffer Nummer vier setzte (54.). Die nötige Prise Matchglück, wie TSV-Trainer Aydin Ay es nennt, war auch beim Siegtor dabei. Lennart Thum setzt klasse den startenden Schwarz ein, dessen Querpass geblockt wird und zurückkommt. Flachschuss, 2:1 (81.).

Mairose kann erleichtert abreisen

Da fielen besonders Jost Mairose Steine vom Herzen. Der Ex-Offenbacher wollte per Grätsche eine Flanke verhindern, hatte den Arm oben – Handelfmeter, 1:1 durch Marcos Alvarez (64.). Es schien, nach verschuldetem Gegentor und verschossenem Strafstoß in den letzten Spielen, wie verhext für den vorbildlichen Kämpfer. Nun kann sich der Ex-Kapitän mit einem Dreier ins Auslandssemester verabschieden. „Nur wer viel macht, kann auch etwas verkehrt machen“, sagt Ay, „Jost hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt, viel gelitten, aber immer weitergemacht.“

Das gilt im Grunde für die ganze Mainzer Mannschaft. „Das 1:1 ist unglücklich, wir haben nicht viel zugelassen, waren über Konter die ganze Zeit gefährlich“, betont Hansen, „ich glaube, wir wollten den Sieg mehr.“ Kein Wunder, dass OFC-Geschäftsführer Christian Hock an alter Wirkungsstätte im Mannschaftskreis Klartext sprach, während die Mainzer zu feiern begannen.

"Nicht normal, aber auch keine Sensation"

„Überfällig“ fand TSV-Manager Till Pleuger den Dreier, „so ein Sieg ist natürlich nicht normal für uns, aber auch keine Sensation mehr, weil wir diese Leistung schon ein paar Mal abgerufen haben – und jetzt über 90 Minuten. Riesen-Respekt an die Mannschaft nach all den Tiefschlägen.“

Ay freut sich über „90 gute Minuten“ und „ein bisschen Glück, das die Jungs sich erarbeitet haben“. Trotz der Mammut-Wochen war kein Fitnessproblem zu erkennen, die Fehlerquote sank deutlich. Und jetzt kann der Aufsteiger endlich mal wieder in eine ganz normale Trainingswoche starten.

TSV Schott Mainz: Hansen – Obas, Just, Gans, Schlosser (46. Schwarz) – Embaye – Rosenbaum, Mairose (83. Hermann) – Fischer (78. Cucchiara), Thum (83. Schneider), Wimmer (57. Portmann).

Aufrufe: 02.9.2023, 19:09 Uhr
Torben SchröderAutor