2024-05-08T14:46:11.570Z

Aufreger der Woche
Die Stadecken-Elsheimer um Trainer Albert Hoppe (links, in der vergangenen Saison) müssen sich bis zum Urteil gedulden, ob sie drei Punkte aus dem Spiel gegen Mommenheim erhalten.	Archivfoto: hbz/Schäfer
Die Stadecken-Elsheimer um Trainer Albert Hoppe (links, in der vergangenen Saison) müssen sich bis zum Urteil gedulden, ob sie drei Punkte aus dem Spiel gegen Mommenheim erhalten. Archivfoto: hbz/Schäfer

Warten auf den Schiedsrichter-Bericht

Aufarbeitung der am Ende eskalierten A-Klassen-Partie zwischen Stadecken-Elsheim und Mommenheim läuft +++ Mommenheimer schwiegen +++ "In meiner Schiedsrichter-Karriere habe ich soetwas noch nicht erlebt.“

Rheinhessen. Nach dem Skandalspiel in der Fußball-A-Klasse Mainz-Bingen zwischen dem TSV Stadecken-Elsheim und dem TSV Mommenheim (FuPa berichtete) beschäftigen sich die Verantwortlichen mit der Frage, ob es sich nun um einen Spielabbruch gehandelt hat oder nicht. Als die Dinge eskalierten und nicht mehr weitergespielt wurde, lief bereits die Nachspielzeit – die Platzherren führten zu diesem Zeitpunkt mit 3:1.

„Ich habe mit dem Klassenleiter telefoniert“, berichtete Stadeckens Vorsitzender Adrian Scherffius. „Er und der Schiedsrichter haben am Sonntagabend telefoniert. Aber einen offiziellen Bericht hat der Schiri noch nicht gemacht – dazu hat er im Allgemeinen zwei Tage Zeit.“ Scherffius sagte, er hoffe, dass der Bericht möglichst bald eingehe. „Denn wir hätten ja auch gerne Klarheit…“

Der betroffene Unparteiische Rouven Bösand vom VfL Fürfeld, gleichzeitig Lehrwart des Kreises Bad Kreuznach, erklärte auf Anfrage mit Hinweis auf das „laufende Verfahren“, er wolle beziehungsweise könne sich derzeit noch nicht näher äußern. Nur soviel: „Ich pfeife jetzt seit dem Jahr 2008, früher mal in der Landesliga und jetzt bis zur Bezirksliga – aber so etwas wie am Sonntag habe ich in meiner Schiedsrichter-Karriere noch nicht erlebt.“ Zumindest nannte der 31-Jährige die Namen der Mommenheimer, die des Feldes verwiesen wurden. Demnach sah der Mommenheimer Torschütze Maurice Göbig die Gelb-Rote Karte. Glatt Rot gab es für Sascha Stüber und Bouziane Boualem.

Die Mommenheimer schwiegen auch am Montag. Eine Anfrage per Mail, ob sich der Verein irgendeiner Schuld bewusst sei und inwiefern er die Vorkommnisse bedauere oder ob er sich kein Fehlverhalten vorzuwerfen habe, blieb somit ebenfalls unbeantwortet. Bereits am Sonntagabend war Mommenheims Trainer Marvin Dollmann wie auch Abteilungsleiter Harald Kiene für einen Kommentar telefonisch nicht zu erreichen gewesen.

Sonderbar: Auch das letzte Aufeinandertreffen von TSV Stadecken-Elsheim und TSV Mommenheim vor knapp sieben Monaten war ein Skandalspiel gewesen. Nach dem Eklat mit fünf Platzverweisen am 9. April wurde die Partie damals von der Gebietsspruchkammer Rheinhessen mit 5:1 Toren – so stand es zum Zeitpunkt des Abbruchs – und drei Punkten für die Stadecken-Elsheimer gewertet. Klassenleiter Hans-Peter Leinberger sprach von einem „unrühmlichen Fall“ und Mommenheims Abteilungsleiter Harald Kiene erklärte damals, die Geschichte sei „abgehakt“, man habe „ein paar interne Konsequenzen gezogen“. Die Mommenheimer sicherten sich am Ende der Saison trotz allem die Vizemeisterschaft, verpassten den Wiederaufstieg in die Bezirksliga in der Aufstiegsrelegation gegen den VfL Gundersheim jedoch knapp. Wären sie damals aufgestiegen, hätten sie sich die Neuauflage des Duelles erspart, das für sie offenbar unter keinem besonders guten Stern steht…



Aufrufe: 06.11.2017, 18:00 Uhr
Michael HeinzeAutor