2024-05-10T08:19:16.237Z

Spiel der Woche
Im ersten Durchgang hatte Falke (weiß) noch Oberwasser, dann drehten die ?83er? aber auf. Foto: Sportfoto Zink
Im ersten Durchgang hatte Falke (weiß) noch Oberwasser, dann drehten die ?83er? aber auf. Foto: Sportfoto Zink

Belagerungszustand bei Falke

Johannis 83 drehte Duell der Kreisligaabsteiger zum 2:1-Sieg

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Mit einem 2:1 (0:1)-Sieg im Spitzenspiel bei der DJK Falke hat sich der TSV Johannis 83 in der Kreisklasse Nürnberg-Frankenhöhe 4 zum schärfsten Verfolger von Tabellenführer TSV Fischbach aufgeschwungen. Dabei lagen die „83er“ im Duell der Kreisligaabsteiger zur Pause noch zurück, spielten in der zweiten Hälfte aber eher Handball denn Fußball.

DJK Falke Nürnberg - TSV Johannis 83 1:2

„Vom Thema Aufstieg will ich jetzt erst einmal Abstand hal­ten“, sagte ein konsterniert wirkender Falke-Trainer Christian Strehl nach dem Schlusspfiff des guten Unpartei­ischen Christian Müller. Kein Wun­der, hatte seine Mann­schaft in der zweiten Hälfte des Verfolger­duells gegen den letzt­jährigen Mitabsteiger TSV Johannis 83 doch kein Land mehr gese­hen.

Das Geschehen an der Sudetendeutschen Straße glich mitunter einem Belagerungszu­stand, wie im Handball umstellten die Gäste den Strafraum der DJK. „Wir haben null für Entlas­tung gesorgt, der Sieg für Johannis war hochverdient, die wollten mehr“, haderte Strehl mit der Leistung seiner Mannschaft. Warum? „Das weiß ich nicht, ich werde es die Jungs fragen.“

Immerhin lagen Strehls Schützlinge zur Pause mit 1:0 vorne, ein ausge­glichenes Geschehen mit wenigen Tor­raumszenen bot sich den nicht ganz hundert Zuschauern bei herrlichem Spätsommerwetter Mitte Oktober. Vor dem Falke-Tor wurde es nur ein­mal gefährlich, ein Distanzschuss von Edmond Smakaj touchierte nach 37 Minuten die Querlatte. Da lagen die Gäste bereits mit 0:1 zurück. Bei einer herrlichen Flanke, von Dominic Speidel perfekt vor das Tor getreten, wollte Daniel Przioda vor dem ein­schussbereiten Marcus Kredel klären – und drückte den Ball unglücklich über die eigene Torlinie. „Warum sollen wir denn ein 0:1 ver­teidigen?“, fragte Johannis-Trainer Klaus Walthier nach Spielschluss rhe­torisch. Und mit dieser Devise hatte er seine Mannschaft um den ballsiche­ren und sehr umsichtigen zentralen Akteur Tavaris Morrison – vor der Sai­son vom SV Poppen­reuth gekommen und in der Jugend höherklas­sig am Ball – offensicht­lich auf das Feld geschickt. Mit aller Wucht drängte der Gast auf den Ausgleich, schnürte Falke in deren Hälfte ein. Allein es fehlte der Ertrag. Zu ungenau der Ab­schluss, zu aufmerksam Dennis Krü­ger im Falke-Tor – irgendwann hatte man eher das Gefühl, Johannis könnte noch ewig und drei Tage spielen, die DJK würde eher das 2:0 erzielen.

„Wir haben alles auf eine Karte gesetzt, natürlich ist da immer die Gefahr da, dass du in einen Konter läufst. Aber die Jungs haben alles probiert, wir wollten hier gewinnen“, sparte ein zufriedener Walthier nicht mit Lob für seine Truppe. Und die Partie wur­de packender, blieb dabei aber bemer­kenswert fair (ohne Gelbe Karte!). „Ruhig bleiben, geduldig weiterspie­len“, rief Walthier immer wieder ins Feld – und auch hinter sich. Bei den wenigen strittigen Situationen bekam die aufmuckende Gäste-Bank von ihrem Trainer prompt ihr Fett weg. Elf Minuten vor dem Ende hinderte sie aber auch der Trainer nicht mehr am „Aufruhr“. Das für Johannis erlö­sende 1:1 war gefallen, als André Wie­ner eine Flanke von Serdar Demirci über die Linie beförderte. Während die Gastgeber nicht mehr zulegen konnten, wollten die „83er“ mehr. Und bekamen eine weitere Chance. Bei einer Freistoßflanke von Domi­nik Reiff klebte Krüger einen Moment zu lange auf der Linie, und Markus Lang köpfte am langen Pfosten zum 2:1 für seine Farben ein (86.). Beinahe hätte Falke aber doch noch einen Punkt mitgenommen, als der spät ein­gewechselte Torjäger Michael Osiecki nach einem Eckball knapp vorbeiköpf­te.

Als das Duell der beiden ehema­ligen Kreisligisten dann kurz darauf vorbei war, beobachtete Walthier genüsslich die Jubeltraube seiner Mannschaft. „Eine tolle Moral“ habe diese bewie­sen, meinte der TSV-Trainer, der die Rückkehr in die Kreisliga fest im Auge hat. „Warum sollen wir rumplän­keln, wir wollen wieder hoch.“ Chris­tian Strehl stand es dagegen weniger nach Gesprächen über das Oberhaus.

Schiedsrichter: Keine Angabe - Zuschauer: 80
Tore: 1:0 Daniel Przioda (27. Eigentor), 1:1 André Wiener (81.), 1:2 Markus Lang (89.)

Aufrufe: 020.10.2014, 12:09 Uhr
Mathias Hochreuther (NZ)Autor