2024-05-02T16:12:49.858Z

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Haben ihre Meinung abgegeben (oben von links nach rechts): Karl-Heinz Fenk, Markus Clemens, Alex Käs; (unten von links nach rechts) Markus Mattes, Christoph Schmitt und Markus Raupach.
Haben ihre Meinung abgegeben (oben von links nach rechts): Karl-Heinz Fenk, Markus Clemens, Alex Käs; (unten von links nach rechts) Markus Mattes, Christoph Schmitt und Markus Raupach. – Foto: Montage FuPa

Erleichterung, Frust, Probleme: Die Stimmen aus der Regionalliga

FuPa hat sich nach der erteilten Starterlaubnis in Bayerns höchster Spielklasse umgehört

Es geht wieder los: Die Zeit der Ungewissheit ist für die Teams der Regionalliga Bayern vorbei. Am 19. September geht`s mit dem Ligapokal wieder wettkampftechnisch zu Sache. Wie beurteilen die Vereine die Rahmenbedingungen des Re-Starts mit maximal 400 zugelassenen Zuschauern? FuPa hat sich bei einigen Klubs umgehört und hat dabei durchaus kontroverse Meinungen für euch aufgeschnappt.

Markus Mattes (Trainer VfB Eichstätt)

"Ich sehe die Entscheidung ein wenig zwiegespalten. Grundsätzlich ist es natürlich sehr positiv, dass wir wieder loslegen können. Wir haben endlich wieder ein Ziel vor Augen. 400 Zuschauer sind für einen Großteil des Amateurfußballs in Bayern in Ordnung. Für uns stellt sich die Lage allerdings ein wenig anders da, weil wir im Schnitt mehr Besucher begrüßen. (625, Anm.d.Red) Da sehe ich schon Probleme finanzieller Art auf uns zukommen. Fehlende Zuschauereinnahmen werden eine Lücke in den Etat reißen."

Karl-Heinz Fenk (Sportlicher Leiter SV Wacker Burghausen)

"Wir sind froh, dass es wieder losgeht. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass man bezüglich der Zuschauer ein wenig differenzierter vorgeht, und nicht nach dem Gießkannenprinzip. Es ist nämlich schon etwas anderes, ob sich in der untersten Klasse die Zuschauer um den kleinen Dorfplatz drängen, oder ob man wie bei uns in Burghausen oder in Schweinfurt Stadien mit einem Fassungsvermögen von über 10.000 Zuschauern hat. Allein 400 Zuschauer bringen wir, natürlich unter Einhaltung des Mindestabstands, schon auf der Haupttribüne unter. Für uns ist es also schon bitter, dass wir nicht mehr Fans ins Stadion lassen dürfen. Zumal ich sicher bin, dass die Leute heiß auf Live-Fußball sind und vermehrt kommen würden. So wurde uns die Chance genommen, in wirtschaftlich extrem schwierigen Zeiten, die finanziellen Ausfälle zumindest ein wenig auszugleichen."


Alex Käs (Trainer TSV Rain am Lech)

"Ich sehe die Entscheidung sehr positiv. Wir haben lange trainiert und haben jetzt endlich Klarheit. Das hilft sicher auch hinsichtlich der Motivation der Spieler; da sind in den kommenden Wochen sicher noch ein paar Prozent mehr rauszukitzeln. Ich glaube, dass sich für 400 Zuschauer die Hygienevorschriften gut umsetzen lassen. Wir können uns das zunächst entspannt bei unseren Gegnern abschauen, wie das laufen kann. Denn unser erstes Heimspiel ist ja erst am 10. Oktober."

Markus Clemens (Sportlicher Leiter SV Schalding-Heining)

"Ich bin schon überrascht, dass es jetzt doch so schnell gegangen ist. Zum Schluss wurde enormer Druck auf die Staatsregierung ausgeübt, unter dem die Politik dann wohl klein beigegeben hat. Es ist ein durchaus ambitioniertes Konzept. Für uns wird das eine riesige Herausforderung. Dabei geht es ja beileibe nicht nur um die erste Mannschaft. Wir haben 15 Teams im Spielbetrieb und ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, wie wir das alles handhaben sollen. Bezüglich der Zuschauerbegrenzung sind wir als SV Schalding abgestraft worden. Wir sind sicher kein Gewinner der Regelung, 400 Zuschauer in die Stadien zu lassen. An dieser Stelle werden wir massiv benachteiligt. Die Vorgehensweise, zunächst mit dem Ligapokal zu starten, sehe ich positiv. Das gibt uns die Gelegenheit, wieder langsam hochzufahren."

Christoph Schmitt (Trainer SV Heimstetten)

"Wir freuen uns, dass wir endlich wieder Wettkampf haben. Die ganze Warterei hat doch schon ordentlich an den Nerven gezehrt, wenngleich die behutsame Vorgehensweise auch durchaus nachvollziehbar war. Die Umsetzung der Hygienevorschriften wird einen gewissen Mehraufwand nach sich ziehen, klar. Aber ich denke, das wird durchaus machbar sein. Schon in den letzten Wochen waren bei uns im Verein alle sehr bemüht, die neuen Regeln umzusetzen. Ich bin überzeugt, dass wir das gut hinbekommen."

Benedikt Hotz (Sportlicher Leiter SV Viktoria Aschaffenburg)

"Die Freude überwiegt, wir stehen Gewehr bei Fuß. Mit dem Pokalspiel gegen die Würzburger Kickers sind wir schon in den Wettkampfmodus übergegangen. Es wäre deshalb sehr schade gewesen, wenn wir jetzt wieder hätten runterfahren müssen. Es wird Zeit, dass es wieder losgeht! Wir sind zunächst einmal froh, überhaupt Zuschauer begrüßen zu dürfen. Vielleicht hätte man für die Regionalliga ein Modell mit einer Kapazitätsgrenze entwickeln können. Wir hoffen nun auf weitere, sukzessive Lockerungen seitens der Staatsregierung, wenn die Umsetzung des im Moment vorgesehenen Zuschauerkonzepts gut klappt."

Benjamin Flicker (Trainer VfR Garching)

"Corona hin oder her, es ist einfach schön, wieder vor Zuschauern Fußball zu spielen. Die Entscheidung kam gestern so hopplahopp daher, für mich doch überraschend. Wir hatten diese Woche eigentlich ganz andere Sachen geplant; wollten der Mannschaft drei Tage Pause gönnen und hatten uns schon überlegt, mit den Jungs Beach-Soccer zu spielen, einfach um sie bei Laune zu halten. Je länger die Pause dauert, desto mehr verliert man die Fußballer, aber auch die Zuschauer. Ich denke, Fußballvereine haben in der letzten Zeit enorm viel unternommen, damit es nicht zu Infektionen kommt und damit wir auch mit Zuschauern auf den Platz zurückkehren können."

Markus Raupach (Trainer TSV Buchbach)

"Bei uns sind alle heilfroh, darauf haben wir hintrainiert. Wir hingen in der letzten Zeit doch arg in der Luft. Man gleich gestern im Training gemerkt, dass gleich mehr Spannung und Feuer drin war. Wir freuen uns auf Zuschauer, auch wenn`s vorerst nur 400 sein werden. Wir haben hätten sicher mehr Potential, nehmen aber die Situation im Moment so an."

Aufrufe: 09.9.2020, 13:58 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor