2024-05-02T16:12:49.858Z

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Martin Thomann und die Aubstädter sehnen nach einem äußerst erfolgreichen Jahr die Winterpause herbei.
Martin Thomann und die Aubstädter sehnen nach einem äußerst erfolgreichen Jahr die Winterpause herbei. – Foto: Helmut Weiderer

Geht Aubstadt die Puste aus, Martin Thomann?

Der Aufsteiger schleppt sich der Winterpause entgegen

Ein trister Monat ist bisher der November in Aubstadt - und das hat eher weniger mit der garstigen Witterung zu tun. Der bisher so famose Regionalliga-Aufsteiger schleppt sich der Winterpause entgegen. Die Ausbeute aus den letzten vier Partien ist sehr überschaubar. Zuletzt setzte es gar drei Pleiten in Folge. Geht den Grabfeldern etwa auf den letzten Metern 2019 die Puste aus?

"Nein, das würde ich nicht sagen", protestiert Aubstadts Topscorer Martin Thomann und pocht darauf, die Niederlagen nicht allesamt in einen Topf zu werfen, sondern differenziert zu betrachten: "In den entscheidenden Szenen zuletzt waren wir vielleicht nicht zu 100 Prozent da. Das 0:4 in Aschaffenburg hört sich deutlich an, doch in der ersten Halbzeit haben wir richtig gut gespielt. Nach der Pause fangen wir uns dann drei Gegentore in acht Minuten. Dass dann im Anschluss nicht mehr viel zu machen war, ist auch klar. Fairerweise muss man auch zugeben, dass die Viktoria nach dem Seitenwechsel einfach auch eine klasse Leistung abgerufen hat."


Martin Thomann: »Im Kopf sind wir deshalb derzeit schon ausgelaugt.«

Nichtsdestotrotz gibt auch der Flügelflitzer zu, dass sich nicht nur er auf ein paar Wochen ohne Fußball freut: "Die Winterpause kommt jetzt zur richtigen Zeit, wir freuen uns alle darauf, mal ein wenig auf andere Gedanken zu kommen." Abschalten, Kraft tanken, vor allem auch mental zur Ruhe kommen, denn 2019 war für die Aubstädter nicht nur physisch kraftraubend. "Es ist so viel passiert in diesem Jahr. Ein Highlight jagte das nächste. Erst die Meisterschaft in der Bayerliga, dann das Neuland Regionalliga. Neue Gegner, neue Stadien, neue Gegebenheiten, immer neue Reize. Das musst du erst einmal verarbeiten. Im Kopf sind wir deshalb derzeit schon ausgelaugt", betont Thomann. Das Heimspiel am Samstag gegen den Tabellenletzten aus Garching markiert den Abschluss eines denkwürdigen TSV-Jahres. Selbstredend wollender 25-jährige Leistungsträger und seine Kollegen noch einmal alles raushauen, was noch im Tank ist, um sich mit einem Sieg zu verabschieden. "Dann hätten wir 35 Punkte - und damit hätte nun wirklich niemand gerechnet", schmunzelt Thomann.

Anfang Dezember trifft sich dann die Mannschaft noch samt Frauen und Freundinnen, um bei einem gemeinsamen Essen anzustoßen. "Danach bin ich froh, wenn ich die Jungs vier Wochen lang mal nicht sehen muss", lacht der Offensivmann, schiebt aber gleich nach: "Ne, Spaß beiseite, wir verstehen uns richtig gut, unternehmen auch abseits des Platzes viel zusammen. Ich fühle mich in Aubstadt nach wie vor sehr, sehr wohl." Mit seiner persönlichen Bilanz ist er ebenfalls zufrieden, mit einer Ausnahme: "Ich habe mich am Anfang schwer getan, in die Regionalliga reinzufinden." Das hat sich geändert, wie schon eine Klasse tiefer ist Thomann wieder ein Spieler, der den Unterschied ausmachen kann. Unvergessen sein toller Treffer im Derby gegen Schweinfurt vor gut drei Wochen, als er in bester Arjen Robben-Manier von der Seite in die Mitte kurvte und das Leder in den Kasten schweißte. Für ihn aber noch lange kein Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen.

Schnell und dynamisch, zwei Stärken von Martin Thomann (re.).
Schnell und dynamisch, zwei Stärken von Martin Thomann (re.). – Foto: Mike Megapix


Thomann ist ein positiv Verrückter, steht kein Teamtraining auf dem Tagesplan, schuftet er individuell im Schweinfurter Fitnessstudio "next level" und schult durch innovative Methoden vor allem auch seine Reaktions- und Handlungsschnelligkeit. Zwei Attribute, die im modernen Fußball unabdingbar geworden sind. Zusätzlich werkelt er akribisch daran, seine Schnellkraft und Technik zu optimieren. Über die bald anstehenden Feiertage darf`s dann aber auch ruhig mal etwas entspannter zur Sache gehen. "Ich freue mich besonders auf die Weihnachtstage mit der Familie. Über Silvester bin ich mit Freunden dann eine Woche in Kroatien", lässt Thomann wissen. Schon am 14. Januar heißt es dann wieder antreten zur Vorbereitung. Soll ja niemand behaupten können, den Aubstädtern würde die Puste ausgehen.

Aufrufe: 027.11.2019, 14:10 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor