Wolfgang Schellenberg ist ab sofort der neue Trainer beim FC Kufstein in der Regionalliga Tirol, einer von zwei dritten Ligen. Seine Verpflichtung kam überraschend, wurde noch von seinem Vorgänger Ognjen Zaric eingefädelt, der in der Festungsstadt als Trainer und als Sportlicher Leiter in Doppelfunktion tätig gewesen ist. Weil Zaric nun überraschend ein Angebot von einem europäischen Topklub erhalten hat, dort ein Angebot als Trainer in der Akakdemie annimmt, war die Position des Übungsleiters beim österreichischen Drittligisten vakant: "Ogi und ich hatten erst kürzlich telefonischen Kontakt. Wir kennen uns ja schon lange und haben uns ausgetauscht. Als er nun das Angebot erhielt, hat er mich gleich angerufen und gefragt, ob ich Interesse habe seinen Posten in Kufstein zu übernehmen. Wir haben uns dann in Kufstein zu Gesprächen getroffen und am Dienstagabend habe ich zusammen mit Ogi die erste Trainingseinheit geleitet", informiert Schellenberg.
Der 48-Jährige stammt aus Burghausen, wo er auch wohnt, nun aber in Kufstein eine Wohnung beziehen wird. Gespielt hat Schellenberg für den SV Wacker Burghausen, den SV Pang, die TSG Pasing und die DJK Pasing. Danach schlug Schellenberg erfolgreich die Trainer-Laufbahn ein. Zunächst trainierte Schellenberg die U17-Teams des TSV 1860 München und des 1. FC Nürnberg. Vom 8. April 2010 bis 27. September 2010 coachte Schellenberg die erste Mannschaft des TSV 1860 Rosenheim jeweils in der alten Bayernliga. Mit Beginn der Saison 2011/12 wechselte der Burghauser dann zum TSV 1860 München, wurde zunächst Co-Trainer von Reiner Maurer in der 2. Liga. Ab dem 1. Juli 2012 übernahm Schellenberg die Leitung des Nachwuchs-Leistungszentrums bei den Löwen, wo er bis Ende 2017 blieb. Schellenberg trainierte bei den Münchnern zudem noch verschiedene Nachwuchsteams sowie die zweite Mannschaft in der Bayernliga.
2018 dann stand eigentlich schon sein Wechsel zu Union Berlin fest, dort sollte Schellenberg die Chefstelle in der Nachwuchsabteilung übernehmen. Aber diesen Posten trat der heute 48-Jährige nicht an, weil ihn Ende Mai 2018 eine Anfrage des Regionalligisten SV Wacker Burghausen erreichte. Somit übernahm Schellenberg die Trainer-Stelle bei seinem Heimatklub. Am 8. November 2019, vier Tage vor seinem 48. Geburtstag, hörte Schellenberg aber in Burghausen nach einem Negativlauf von sechs sieglosen Spielen auf.
Doch bereits im Februar diesen Jahres erhielt Schellenberg eine neue Aufgabe und zwar als Scout für den Zweitligisten Karlsruher SC. Die beiden ehemaligen Weggefährten aus Sechziger-Zeiten in München, Oliver Kreuzer und Necat Aygün, verpflichteten den Oberbayern als Talentsichter. "Diese Aufgabe werde ich auch weiterhin ausüben. Das lässt sich mit meinem neuen Job in Kufstein vereinbaren", sagt der neue Coach bei den Österreichern, der dort auf den ehemaligen Rosenheimer Torwart Mario Stockenreiter treffen wird.